Harte Zeiten, gute Vorsätze
Top-Vorsatz fürs neue Jahr: das Sparniveau halten
Tagesgeldkonto überholt Börsen-Investments als beliebteste Geldanlage
Boom hält an: digitale Finanz-Planung per App
Die Wirtschaft stockt, der finanzielle Druck auf die Bevölkerung steigt – das bringt Bewegung in die Neujahrsvorsätze. Die repräsentative Umfrage der norisbank zeigt, was die Deutschen 2025 mit ihrem Geld vorhaben. Wie groß der Wunsch nach Stabilität inmitten wirtschaftlicher Turbulenzen ist, zeigt der Aufstieg des Tagesgeldkontos zur beliebtesten Form der Geldanlage. Allerdings werden die sonst so hoch gesteckten Sparziele zurückgeschraubt: Viele Menschen begnügen sich in diesem Jahr damit, ihr Sparniveau zu halten.
Vorsatz Nr. 1: Aktuelles Sparlevel halten
Aufsteiger des Jahres – von Platz 3 direkt auf Platz 1: Der Wunsch der Deutschen, im Jahr 2025 genauso viel zu sparen wie 2024, liegt ganz weit vorn – mit Abstand. Fast jede:r Dritte (27,9 Prozent) hat diesen Plan. Das sind deutlich mehr als im Vorjahr (plus 9,5 Prozentpunkte). Und welche Geldanlage liegt im Trend? Vor allem das Tagesgeldkonto, denn es gilt als sichere Bank in unsicheren Zeiten. Es überholt damit die Börsen-Investments und liegt erstmals auf Platz 1.
Vorsatz Nr. 2: Mehr sparen
Bye-bye, Platz 1! Kein anderer Vorsatz hat mehr verloren als dieser. 2025 wollen nur noch 19,7 Prozent der Deutschen ihre Sparaktivitäten vom letzten Jahr toppen. Damit hat sich der Traum vom “Immer-mehr-Sparen” innerhalb von zwei Jahren praktisch halbiert (2024: 30 Prozent; 2023: 40 Prozent). Nur die unter 40-Jährigen haben noch größere Ambitionen: Von ihnen plant immerhin rund jeder Dritte, im neuen Jahr mehr zu sparen.
Vorsatz Nr. 3: Gesünder leben
Sportlich aktiv sein, sich bewusst ernähren, relaxen – das hat auch 2025 wieder einen sehr hohen Stellenwert. Rund jede:r fünfte Deutsche nimmt sich vor, dieses Jahr in die eigene Gesundheit zu investieren. Obwohl der Neujahrsvorsatz von Platz 2 auf Platz 3 gefallen ist, bleibt der Anteil hoch und damit fast auf Vorjahresniveau (2025: 19,5 Prozent; 2024: 20,5 Prozent).
Vorsatz Nr. 4: Träume erfüllen und reisen
Der Tatendrang der Deutschen ist stärker denn je. Viele haben 2025 vor, ihre Träume zu verwirklichen oder dem Alltag zu entfliehen. 15,1 Prozent der Befragten planen größere Anschaffungen wie ein Haus, ein Auto, eine Küche, einen Computer oder ein Smartphone (2024: 14,8 Prozent; 2023: 7,5 Prozent). Die große Reise steht für 12,7 Prozent der Befragten wieder ganz oben auf der Liste (2024: 12,6 Prozent; 2023: 9,2 Prozent).
Vorsatz Nr. 5: Für die Zukunft vorsorgen
Der Vermögensaufbau für die Zukunft (z. B. in Form von privater Altersvorsorge, Sparplan, Tages-/Festgeldkonto oder Aktien) bleibt für 14,8 Prozent der Deutschen ein wichtiger Vorsatz fürs neue Jahr. Allerdings ist er im Ranking von Platz 4 auf Platz 5 gefallen. Der erneute Rückgang um 1,3 Prozentpunkte (2024: 16,1 Prozent; 2023: 18,8 Prozent) weist darauf hin, dass langfristige Pläne momentan schwerer zu verfolgen sind. Nur die Jüngeren unter 30 Jahren haben die Zukunftsvorsorge stärker auf dem Radar: Mit 27,4 Prozent ist ihr Anteil doppelt so groß.
Vorsatz Nr. 6: Umweltbewusster einkaufen
Dieser Vorsatz hält sich stabil auf dem 6. Platz. Genau wie im letzten Jahr haben auch 2025 wieder 10,7 Prozent der Deutschen vor, beim Kauf von Produkten mehr in hochwertige Qualität und Nachhaltigkeit zu investieren. In der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen geht der Trend deutlich aufwärts: Fast jede:r Fünfte von ihnen schätzt den umweltbewussten Konsum (19,1 Prozent), 5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
Vorsatz Nr. 7: Sich selbst etwas gönnen
Als Reaktion auf hohe Preise und globale Krisen wächst offensichtlich das Bedürfnis nach kleinen Freuden und mehr Lebensqualität. 8,3 Prozent der Deutschen möchten sich 2025 wieder mehr gönnen, z. B. Restaurantbesuche oder ein persönliches Stück Luxus – ein erneuter Anstieg um 2,8 Prozent (2024: 5,5 Prozent; 2023: 3,2 Prozent).
Vorsatz Nr. 8: Anderen etwas Gutes tun
Die anhaltenden Kriege und häufiger auftretenden Naturkatastrophen fordern die Spendenbereitschaft immer mehr heraus. Dennoch ist sie leicht gesunken. Immerhin 5,4 Prozent der Deutschen planen, auch 2025 wieder für wohltätige Zwecke oder Menschen in Not zu spenden (2024: 5,8 Prozent). Noch mehr haben vor, im direkten Umfeld großzügiger zu sein, etwa durch Einladungen oder Geschenke (2025: 5,9 Prozent; 2024: 5,8).
So gehen die Deutschen ihre finanziellen Vorsätze an
Finanzielle Vorsätze in die Tat umzusetzen, ist oft herausfordernd – besonders in Zeiten hoher Preise. Die repräsentative norisbank Umfrage zeigt, wie die Deutschen ihre Vorsätze für 2025 angehen:
54 Prozent reduzieren ihre Ausgaben.
35 Prozent legen gezielt Geld zurück oder richten Daueraufträge zum Sparen ein.
31,9 Prozent gehen es locker an und behalten die Vorsätze nebenbei im Blick.
18,3 Prozent suchen zusätzliche Einnahmequellen, z. B. einen neuen Job.
13,1 Prozent erstellen detaillierte Budgetpläne.
10,1 Prozent nutzen Finanz-Apps und Online-Tools.
9 Prozent lassen sich von Finanzberatern unterstützen.
Der Trend zum digitalen Finanz-Management wird vor allem von den Jüngeren weiter vorangetrieben.In der gesamten deutschen Bevölkerung nutzen bereits 85,4 Prozent digitale Banking-Apps und Finanz-Tools im Alltag – und die große Mehrheit will dies auch im neuen Jahr so beibehalten. Doch ein Blick auf die jüngere Altersgruppe unter 40 Jahren verrät: Die Nutzungsintensität wird voraussichtlich weiter zunehmen. Jede:r Dritte von ihnen plant, die Tools im neuen Jahr etwas oder sogar deutlich häufiger zu nutzen, da die Vorteile wie Budgetkontrolle, Konto-Zugriff und mobiles Bezahlen unterwegs praktisch sind. Zudem setzen etwa 16 Prozent der jüngeren Generation gezielt Finanz-Tools ein, um ihre Vorsätze für 2025 zu verfolgen.
Der Plan fürs neue Jahr: Balance zwischen langfristiger Vorsorge und spontanem Genuss
Die Studie der norisbank offenbart: Während manche Deutsche (12,6 Prozent) aufgrund der eigenen schwankenden Finanzlage kaum etwas für 2025 planen, weiß die große Mehrheit der Bevölkerung (70,5 Prozent) sehr genau, was sie will. Viele justieren ihre finanziellen Prioritäten neu und finden eine clevere “Vorsorge-Genuss-Balance” fürs neue Jahr – eine ausgewogene Mischung aus zukunftsorientiertem Sparen und Genuss im Hier und Jetzt. Trotz schwieriger Wirtschaftslage möchten viele im neuen Jahr Geld beiseitelegen, ohne auf Lebensqualität zu verzichten. Es scheint, als seien die Deutschen nicht nur finanziell stabil. Sie zeigen sich auch erstaunlich flexibel und optimistisch – sicher zwei Eigenschaften, die aus dem neuen Jahr ein gutes Jahr machen können. Trotz allem.
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