Die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) hat am 17. Dezember 2024 die Ergebnisse ihres Stresstests 2024 für Versicherungsunternehmen veröffentlicht. Demnach hat sich die europäische Versicherungsbranche in dem betrachteten Stressszenario als grundsätzlich robust erwiesen.

„Die Ergebnisse des Stresstests zeigen, dass die Versicherungsbranche ihre Verpflichtungen auch unter Stress erfüllen kann“, sagt Julia Wiens, BaFin-Exekutivdirektorin für Versicherungs- und Pensionsfondsaufsicht. Gleichzeitig verdeutlichten die Ergebnisse, dass einzelne Teilnehmer deutlich stärker von dem betrachteten Szenario betroffen wären als andere. https://www.eiopa.europa.eu/eiopas-stress-test-shows-eu-insurers-can-handle-surging-geopolitical-risks-heavy-price-2024-12-17_en

Deutsche Teilnehmer bestätigen den europäischen Gesamteindruck

Während beim letzten EIOPA-Stresstest 2021 noch ein Zinsrückgang unterstellt wurde, simuliert der diesjährige Stresstest eine Verschärfung der geopolitischen Lage, die wiederum einen Zins- und Inflationsanstieg mit weiteren Verwerfungen am Kapitalmarkt zur Folge hat. Dieses Szenario hätte einen deutlichen Rückgang der Solvenzquoten zur Folge, wovon auch die deutschen Gruppen betroffen wären. „Die Versicherer sind aber auch in diesem Stressszenario robust aufgestellt“, so Wiens. Dabei käme ihnen zugute, dass sich die Solvenzsituation durch den Zinsanstieg in den vergangenen Jahren verbessert hat. Auch die Maßnahmen für langfristige Garantien (Long Term Guarantee – LTG) zeigten – wie schon 2021 – die intendierte antizyklische Wirkung.

Erneut enthielt der EIOPA-Stresstest auch eine Liquiditätsbetrachtung, an der insgesamt 132 Unternehmen beteiligt waren. Die Ergebnisse belegen, dass auch die einbezogenen deutschen Unternehmen im Falle des Stressszenarios über ausreichend liquide Mittel zur Deckung ihres Liquiditätsbedarfs verfügen.

In den Stresstest einbezogen waren vier Einzelunternehmen und 44 große europäische Versicherungsgruppen, darunter sieben Versicherungsgruppen aus Deutschland (Allianz, Münchener Rück, HDI, R+V, Debeka, Versicherungskammer Bayern und Viridium).

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