Die Beiträge der gesetzlichen Krankenkassen werden ab 2025 weiter steigen. Experten zufolge um rund 0,8 Prozent.
Da liegt die Überlegung bei einigen Versicherten nahe, zur privaten Krankenversicherung zu wechseln. Aber für wen lohnt sich so ein Wechsel? Der Leitfaden der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ klärt auf.
Alles wird teurer, auch die Gesundheit. So müssen gesetzlich Versicherte ab dem kommenden Jahr mit höheren Beitragskosten rechnen. „Der so genannte Schätzerkreis der gesetzlichen Krankenversicherung empfiehlt für 2025 eine Anhebung des durchschnittlichen Zusatzbeitrages um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent“, so Carsten Telaar, Versicherungsexperte bei der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ. Gründe für die Anhebung sind laut Bundesgesundheitsministerium unter anderem steigende Fallzahlen, höhere Pflegepersonalkosten sowie die Ausgaben für Arzneimittel.
Dass nach dieser Erhöhung keine weiteren Anpassungen folgen werden, erscheint äußerst unwahrscheinlich, im Gegenteil. „Ein Blick auf den demographischen Wandel lässt die Prognose zu, dass die Nachfrage nach Medikamenten und gesundheitlichen Leistungen in den kommenden Jahren sukzessive zunehmen dürfte – und damit einhergehend auch die Kosten“, erklärt Telaar. Da drängt sich bei einigen gesetzlich Versicherten womöglich die Frage auf, ob ein Wechsel von der gesetzlichen (GKV) zur privaten Krankenversicherung (PKV) eine gute Option sein könnte.
Das bietet die GKV
Fakt ist: Die GKV bietet durchaus einige Vorteile. So besteht etwa die Möglichkeit, Familienmitglieder unter bestimmten Bedingungen beitragsfrei in der Familienversicherung mitzuversichern – und zwar ohne Mehrkosten. Die Leistungen sind dabei für alle Mitglieder gleich. Zudem richtet sich die Beitragshöhe bei der GKV nach dem jeweiligen Einkommen des versicherten Mitgliedes. Dies bedeutet: Wer viel verdient, zahlt auch vergleichsweise viel – und umgekehrt. Vor allem im Ruhestand ist das für viele gesetzlich Versicherte ein großer Pluspunkt.
Fakt ist aber auch: „Die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung sind bei weitem nicht so umfangreich wie bei einer privaten Versicherung“, sagt Versicherungsexperte Carsten Telaar. Und: Durch die jährliche Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze steigt der Beitrag für Besserverdiener Jahr für Jahr. Bei der PKV hingegen steigen die Beiträge dann, wenn die Leistungsausgaben in einem Tarif nachweislich um einen bestimmten Prozentsatz höher liegen als ursprünglich kalkuliert.
Nicht jeder kann in die PKV wechseln
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die kein regelmäßiges über der GKV- Jahresarbeitentgeltgrenze liegendes Einkommen haben, müssen sich aber erst gar nicht mit der Frage beschäftigen, ob sie zur PKV wechseln möchten. Grund: Verdienen sie weniger, müssen sie in der GKV bleiben. Im Jahr 2025 liegt die Jahresarbeitentgeltgrenze bei 73.800 Euro brutto im Jahr. „Anders sieht das bei Beamten und Selbstständigen aus, die unabhängig von der Einkommenshöhe in die private Krankenversicherung wechseln können“, weiß Telaar. Doch Vorsicht: Wer sich einmal für die PKV entschieden hat, kann nur unter bestimmten Voraussetzungen wieder in die GKV zurückkehren – und ab dem 55. Lebensjahr ist ein Wechsel in die GKV besonders schwierig.
Richtig ist, dass auch privat versicherte Personen, die eine oder andere bittere Pille schlucken müssen. So werden auch die Beiträge für die PKV in den kommenden Jahren mit großer Wahrscheinlichkeit weiter zulegen. Und: Wer etwa Familie hat, muss jedes Familienmitglied – ob Partner oder Kinder – einzeln versichern. Weder Ehepart-nerin oder -partner noch Kinder ohne eigenes Einkommen können beitrags-frei mitversichert werden. Aber: Die sozialversicherungspflichtig angestellten Familienmitglieder können sich natürlich selbst versichern, so dass nicht jedes Familienmitglied einzeln versichert werden muss, wenn beispielsweise die Ehefrau oder der Ehemann selbst versicherungspflichtig ist. „Und wer schon beim Abschluss einer privaten Kranken-versicherung krank ist, zahlt häufig einen Risikozuschlag. In einigen Fällen können private Krankenversicherungen einen Versicherungsantrag auch ablehnen“, so Carsten Telaar von der LAUREUS AG.
Anders als bei der GKV spielt das Einkommen für die Höhe der monatlichen PKV-Beiträge keine Rolle. Vielmehr bestimmen die gewählten Leistungen, das Alter und der individuelle Gesundheitszustand bei Vertragsabschluss die Kosten für den PKV-Tarif. Dies bedeutet auch, dass die Beiträge im Ruhestand weiter steigen können.
So sorgen privat Krankenversicherte richtig vor
Grund zur Sorge besteht nun aber nicht. Denn: Zum einen können privat Versicherte innerhalb der Versicherung häufig in einen günstigeren Tarif wechseln. Zudem entfällt mit dem Renteneintritt der Beitrag für das Krankentagegeld und die Rentenversicherung zahlt auch einen Zuschuss an die Krankenversicherung.
Entscheidend ist aber vor allem: Während des Berufslebens zahlen – abhängig vom gewählten Tarif – privat versicherte Personen teils deutlich weniger als gesetzliche Versicherte. „Wer zumindest einen Teil dieser Ersparnisse langfristig am Kapitalmarkt anlegt, hat sehr gute Chancen, sich im Alter wohl keine allzu großen Gedanken über zu hohe Beiträge machen zu müssen“, prognostiziert Telaar. Und mit einer Beitragsentlastung ab beispielsweise dem 65. Lebensjahr können privat Versicherte Ihre Furcht vor zu hohen Beiträgen im Ruhestand ebenfalls reduzieren. Dies bedeutet: In der Regel kann bei der PKV eine Beitragsentlastung zu einem zu bestimmten Zeitpunkt festgelegt werden, ab dem sich der Krankenversicherungsbeitrag um eine festzulegende Summe reduziert. Dabei gilt: Je früher solch ein Vertrag mit der PKV abgeschlossen wird, desto geringer die Beiträge. Und: Neben der „freiwilligen Beitragsentlastung“ gibt es noch den gesetzlichen Zuschlag in Höhe von 10 Prozent, den man bis zum Alter von 60 zahlt. Mit 60 fällt der Zuschlag weg – und ab 65 sorgt dieser Zusatzbeitrag dann für eine höhere Beitragsstabilität. Kurzum: Wer es clever anstellt und frühzeitig richtig vorsorgt, muss sich im Alter keine Sorgen um die Beiträge für die private Krankenversicherung machen und kann auf der anderen Seite die – im Vergleich zur GKV – deutlich besseren Leistungen genießen.
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