Amundi ETF Flow Report
Die Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten im November führte zu einer außergewöhnlichen Kaufwelle bei Aktien-ETFs. Die Gesamtzuflüsse in europäische UCITS-ETFs entsprachen zwar denen des Vormonats, Anleger investierten jedoch 28,6 Mrd. Euro in Aktien- und nur 500 Mio. Euro in Anleihe-ETFs.
Global summierten sich die Mittelzuflüsse sogar auf 181,4 Mrd. Euro und lagen damit noch höher als die Oktober-Flows, wobei Anleger 144,1 Mrd. Euro in Aktien- und 28,4 Mrd. Euro in Anleihe-ETFs investierten. Im Regionenvergleich lag Amerika mit einem Netto-Neugeldzufluss von 118 Mrd. Euro in Aktien-ETFs vorn.
ETFs auf US-Indizes mit großkapitalisierten Aktien verzeichneten allein im letzten Monat einen Zuwachs von 51 Mrd. Euro. Die zweitstärkste Kategorie waren US-Wachstumswerte, die 15,7 Mrd. Euro zulegten. Außerdem investierten Anleger 7,1 Mrd. Euro in ETFs mit Fokus auf Finanzwerte.
Wachsende Inflationssorgen spiegelten sich darin wider, dass Anleger 4,2 Mrd. Euro aus langlaufenden Staatsanleihen abzogen. Auch aus ETFs auf China-Aktienindizes flossen 4,6 Mrd. Euro ab.
Europäische Mittelflüsse – November 2024
Aktien-ETFs: Trump-Wahl befeuert Nachfrage nach ETFs auf US-Aktienindizes
Im Aktienbereich sammelten europäische UCITS-ETFs im November 28,6 Mrd. Euro ein – das sind fast 6 Mrd. Euro mehr als im Vormonat. US-Strategien standen dabei mit Zuflüssen im Volumen von 21,9 Mrd. Euro im Anlegerfokus.
ETFs auf globale Aktienindizes waren die zweitbeliebteste Kategorie mit einem Plus von 8 Mrd. Euro. Wegen der politischen Unsicherheit in Europa zogen Anleger hingegen 2,3 Mrd. Euro aus ETFs auf europäische Aktienindizes ab. ETFs auf US-Smart-Beta-Strategien waren die drittbeliebteste Strategie, in die Anleger 4,8 Mrd. Euro investierten.
ETFs auf Aktienindizes, bei denen die Titel gleichgewichtet sind, zogen 5,4 Mrd. Euro an. Dies spiegelt wider, dass Anleger einer zu starken Konzentration entgegenwirken möchten.
Bei Sektor-ETFs waren auch in Europa Finanzwerte besonders gefragt: Dieses Segment zog Neugelder in Höhe von 1,2 Mrd. Euro an. Offenbar erwarten viele Anleger infolge Trumps Wahlsieg eine mögliche Deregulierung des Bankensektors.
ESG-Aktien-ETFs legten 4,8 Mrd. Euro zu. Anleger investierten 3,6 Mrd. Euro in ETFs auf US-Indizes und 1,7 Mrd. Euro in ETFs auf weltweite Strategien.
Mit Blick auf US-Inflation schichten ETF-Anleger in Bond-Indizes mit kurzen Laufzeiten um
Die Zuflüsse in europäische Anleihe-UCITS-ETFs waren sowohl absolut als auch relativ zur den Flows in Aktien-ETFs im November verhalten. Anleger investierten lediglich 500 Mio. Euro in ETFs auf breite Bond-Indizes und 500 Mio. Euro in Geldmarkt-ETFs.
Aus Staatsanleihe-ETFs flossen 500 Mio. Euro und aus ETFs auf US-Dollar-Anleiheindizes mit breitem Laufzeitsegment 1,4 Mrd. Euro ab. Im Gegenzug gab es Zuflüssen im Volumen von 600 Mio. Euro in ETFs auf kurzlaufende US-Anleihen. Dies spiegelt die Befürchtung wider, dass Trumps Politik inflationär sein könnte.
Außerdem zogen Anleger 800 Mrd. Euro aus ETFs auf Euro-Anleihen mit langen Laufzeiten ab. Zuflüsse in Höhe von 200 Mio. Euro verzeichneten hingegen ETFs auf Anleiheindizes mit kurzen Laufzeiten und ETFs auf Bond-Indizes in Pfund Sterling (+400 Mio. Euro), wobei hier das breite Laufzeitsegment und kurzfristige Fälligkeiten gleichermaßen gefragt waren.
ETFs auf Euro-Unternehmensanleihen legten um 500 Mio. Euro zu, während 300 Mio. Euro aus ETFs auf US-Dollar-Unternehmensanleihen und 200 Mio. Euro aus ETFs auf Sterling-Unternehmensanleihen abgezogen wurden.
In ESG-Anleihe-ETFs investierten Anleger 200 Mio. Euro. Ein Plus in Höhe von 700 Mio. Euro verzeichneten ESG-ETFs auf Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating, während aus ESG-ETFs auf Staatsanleihen 700 Mio. abflossen. Kleinere Zuflüsse gab es bei ESG-ETFs auf Hochzinsanleihen und breit diversifizierte Anleihe-Indizes.
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