Studie “Future of Pension” zur bAV-Konferenz veröffentlicht. Potenziale & Trends auf der 18. bAV-Konferenz von WTW.

Wie sieht eine attraktive betriebliche Altersversorgung (bAV) im aktuellen politischen und ökonomischen Umfeld aus? Und was braucht es, um die bAV zukunftssicher weiterzuentwickeln? Diesen Fragen widmete sich die Unternehmensberatung WTW auf der diesjährigen bAV-Konferenz Anfang Oktober 2024 unter dem Motto “bAV im Fokus – renditestark, flexibel und transparent”. Aktuelle Studienergebnisse der “Future of Pension” zeigen: Nur wenige Arbeitgeber haben ihre Pensionspläne in den letzten Jahren angepasst. Mit Blick auf die Zukunft wird die administrative Handhabbarkeit als größte Herausforderung betrachtet.

Der Nutzen der bAV für Unternehmen und Mitarbeitende ist unbestritten: In der aktuellen Studie „Future of Pensions“ von WTW werden für Unternehmen vor allem das positive Arbeitgeberimage (91%), die Mitarbeiterbindung (88%) und die Mitarbeitergewinnung (74%) genannt. Aus Sicht der Mitarbeitenden stehen der werthaltige Bestandteil des Vergütungspakets (93%), die Motivation (68%) und die Entlastung bei der Suche des richtigen Vorsorgekonzepts (61%) im Fokus. Um auch zukünftig ein wirksames Instrument der Mitarbeiterbindung und -gewinnung zu sein, ist es wichtig, die bAV kontinuierlich zu modernisieren”, sagt Dr. Johannes Heiniz, Senior Director Retirement bei WTW.

Die Realität sieht jedoch anders aus: Knapp die Hälfte der befragten Arbeitgeber (47%) hat vor mehr als zehn Jahren den letzten neuen Pensionsplan eingeführt, 16% in den vergangenen fünf bis zehn Jahren. Und nur rund ein Viertel der befragten Unternehmen hat ihre Pensionspläne in den letzten drei Jahren angepasst. „Damit verschenken Arbeitgeber wertvolles Potenzial”, so Heiniz. „Die bAV sollte kontinuierlich auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden angepasst werden, um einen echten Mehrwert zu bieten. Dazu gehört auch, dass Unternehmen weiterhin eigene moderne bAV-Modelle entwickeln. Nur so können sie sich vom Wettbewerb differenzieren.”

Administrative Herausforderungen beschäftigen Unternehmen besonders

Sowohl die Entwicklungen am Kapitalmarkt als auch die soziodemographische Entwicklung stellen die bAV vor aktuelle Herausforderungen. Vor allem die anhaltende Inflation wurde von den Unternehmen als finanzielle Belastung wahrgenommen. 65% der befragten Unternehmen gaben an, dass sich der deutliche Anstieg der Rentenerhöhungen negativ auswirkte. Mehr noch als die finanziellen Belastungen beschäftigen die Verantwortlichen jedoch die administrativen Herausforderungen: Sowohl im Zuge der aktuell hohen Pensionierungswelle (58%) als auch generell mit Blick auf die Zukunft (75%) wird die administrative Handhabbarkeit als größte Herausforderung gesehen.

Die bAV von morgen – heute Innovationen gestalten: Rückblick bAV-Konferenz

Im Rahmen der 18. bAV-Konferenz diskutierte WTW in zahlreichen Praxisvorträgen und Workshops mit großen Unternehmen darüber, was notwendig ist, um die bAV zukunftssicher aufzustellen. So wurde mit Vertreterinnen und Vertretern aus Industrie und Wirtschaft debattiert, wie eine Verbreitung der bAV gelingen kann und welche Rolle das Sozialpartnermodell dabei spielt. In einer Umfrage unter den Teilnehmenden sehen fast 40% den größten Hebel für die Erhöhung des Verbreitungsgrads in einem Obligatorium. Knapp 35% halten eine Verbesserung der klassischen bAV für den Königsweg. Nur 15% stimmten für eine weitere Stärkung des Sozialpartnermodells.

Die Veranstaltung eröffneten Hanne Borst (Head of Retirement bei WTW) und Nikolaus Schmidt-Narischkin (Chief Commercial Officer bei WTW) mit einem Impulsvortrag über das Rendite-Risiko-Profil der 3 Säulen der Altersvorsorge. Nach der anschließenden Keynote von Hansjörg Müllerleile (Geschäftsführer MetallRente GmbH) folgten die ersten Breakout-Runden. Hier gaben Expertinnen und Experten namhafter Unternehmen wie der Robert Bosch GmbH, der IBM Deutschland GmbH oder der LBBW wertvolle Insights und schufen Raum für brancheninternen Austausch.

Die bAV-Konferenz wird seit fast 20 Jahren jährlich von WTW veranstaltet. „Wir freuen uns, dass sich die bAV-Konferenz als bedeutende Plattform für den Austausch über aktuelle Entwicklungen in der betrieblichen Altersversorgung etabliert hat. Die Veranstaltung zeigte auch in diesem Jahr, dass die bAV nicht nur ein Instrument der Altersvorsorge, sondern auch ein wesentlicher Baustein der modernen Personalstrategie ist“, so Hanne Borst, Head of Retirement bei WTW.

Über die Umfrage „Future of Pensions“

Die WTW-Studie „Future of Pensions“ skizziert die Einstellung von Unternehmen in Deutschland in Bezug auf die betriebliche Altersversorgung (bAV). In diesem Jahr wurde die erstmals im Jahr 2022 durchgeführte Umfrage aktualisiert. Hierfür wurden vom 15. Juli bis 9. August 2024 via Online-Fragebogen rund 50 Unternehmensvertreter vorwiegend größerer Unternehmen von 250 bis über 100.000 Mitarbeitenden aus allen Branchen befragt. Im Fokus standen Fragen zur Beurteilung der Herausforderungen für die Zukunft sowie aktueller Trends und Maßnahmen diesen zu begegnen.

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