Konsequenzen aus Prüfungsergebnissen können massiv sein
Die deutsche Bankenaufsicht, bestehend aus der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und der Deutschen Bundesbank, hat in diesem Jahr eine neue, risikoorientierte Prüfungsstrategie eingeführt. Ziel ist es, Institute mit höherem Risikoprofil stärker zu überwachen, während Banken mit geringem Risiko weniger intensiv kontrolliert werden.
Im Rahmen des sogenannten “Risikotoleranz-Rahmenwerks” werden Banken in vier Risikokategorien eingestuft. Für Institute in den höheren Risikokategorien bedeutet dies häufigere und umfassendere Sonderprüfungen. Diese Prüfungen werden zunehmend auch durch externe Wirtschaftsprüfer durchgeführt. In den Jahren 2024 und 2025 sollen sie etwa die Hälfte der insgesamt 150 jährlichen Sonderprüfungen übernehmen.
Die neue Aufsichtsstrategie beinhaltet auch die Einrichtung spezialisierter Kompetenzzentren für bestimmte Geschäftsmodelle, wie beispielsweise Autobanken, Bausparkassen und Kryptowährungen. Diese Zentren sollen die Effizienz und Effektivität der Prüfungen steigern.
Zudem wird das Prüfungsformat “Aufsichtsbesuch” eingeführt. Es zielt auf kleinere, weniger risikobehaftete Institute ab und ermöglicht eine schnellere und gezieltere Überprüfung, ohne den Aufwand einer vollständigen Sonderprüfung.
Mit diesen Maßnahmen wollen BaFin und Bundesbank eine noch präzisere und an den Risiken orientierte Aufsicht gewährleisten.
Wir haben in den letzten Monaten festgestellt, dass die Prüfer insgesamt kritischer geworden sind und sich die Anzahl und die Schwere der Feststellungen in den geprüften Bereichen zum Teil deutlich verschärft haben.
Daher steigt die Prüfungsangst bei den Instituten, denn die Konsequenzen aus Prüfungsergebnissen können massiv sein.
Neben Eigenkapitalschlägen und einer starken Ressourcenbindung durch die Abstellung der Findings können letztlich sogar Reputationsschäden durch entsprechende Veröffentlichungen der BaFin bis hin zu persönlichen Konsequenzen für Geschäftsleiter die Folge sein.
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