Von Akram Gharbi, Head of High Yield, Crédit Mutuel Asset Management

Im bisherigen Jahresverlauf konnte sich das High-Yield-Segment mit einer positiven Performance von 5,2 % (Stand: 23. August) gut behaupten. Dank des hohen Carry und der geringen Ausfallquoten zog die Anlageklasse trotz der lockeren Geldpolitik weiterhin das Interesse der Anleger auf sich.

In diesem Herbst gibt es drei Gründe, warum kurz- bis mittelfristig (auf Sicht von zwei bis drei Monaten) eine gewisse Vorsicht bei den Risikoprämien für High Yields angebracht ist:

Die leicht nachlassende makroökonomische Dynamik macht sich in bestimmten Sektoren wie z. B. zyklische Konsumgüter und Industriewerte bemerkbar.

Die politische Lage in Frankreich ist instabil und die haushaltspolitischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen lassen wenig Spielraum zu.

Die für Anfang November angesetzten Wahlen in den USA dürften zu einer erhöhten Marktvolatilität führen (historisch gesehen zwei Monate früher).

All diese Faktoren sorgen für Volatilität an den Märkten und dürften die Credit Spreads in den kommenden Wochen weiter ausweiten. Darüber hinaus dürfte die relativ aggressive Positionierung der Anleger in risikoreiche Assets (Aktien, Kredite und Schwellenländer) die Abkehr von diesen Vermögenswerten noch verstärken.

Aus geografischer Sicht dürfte sich der US-Markt im weiteren Jahresverlauf besser entwickeln als andere Märkte, was auf günstigere technische Faktoren, eine akkommodierende Fed und eine geringere Sensitivität gegenüber externen geopolitischen Risiken zurückzuführen ist. In gewisser Weise könnte die Wahl von Donald Trump dem US-Kreditmarkt zugutekommen, da die Regulierung für den Finanz-, Energie- und Industriesektor, die den Großteil des US-High-Yield-Universums ausmachen, vorteilhafter ausfällt.

Ein Kandidat der Demokraten hingegen würde an der aktuellen Situation nichts ändern. Bei den Schwellenländern könnte sich der Trend nach einer sehr guten Performance seit Jahresbeginn (-150 Basispunkte Verengung der Risikoprämien) im letzten Quartal 2024 umkehren, sollte Donald Trump an die Macht kommen, da dieses Szenario eindeutig ungünstig für Schwellenländeranlagen ist.

Auf Sektorenebene erwarten wir, dass angesichts der anhaltenden Konjunkturabschwächung die defensiven, auf sinkende Zinsen reagierenden Sektoren (Gesundheitswesen, Dienstleistungen, TMT (Technologien, Medien, Telekommunikation), Versorger usw.), besser abschneiden werden als die zyklischeren Sektoren, die anfälliger für ein Wiederaufleben politischer Risiken – insbesondere in Europa – sind.

Unsere Prognose für die Gesamtperformance des High-Yield-Marktes bis zum Jahresende bleibt (im Vergleich zu unserer Prognose zu Jahresbeginn) unverändert. Wir rechnen mit einer positiven Performance, die auf beiden Seiten des Atlantiks über dem historischen Zehnjahresdurchschnitt liegen dürfte, wobei die US-High-Yield-Anleihen angesichts des aktuellen Carrys und unserer unveränderten Annahmen für die Ausfallrate im Jahr 2024 (4 %) eine Outperformance erzielen dürften.

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