Marktkommentar von Rahul Bhushan, Managing Director von ARK Invest Europe

Ganz wie ein Lichtschwert schwingender Jedi-Ritter beruhigte Jerome Powell die Galaxie der Finanzmärkte. Noch ist unklar, wie hoch die von der Fed relativ deutlich angekündigte, bevorstehende Zinssenkung ausfällt, die Märkte dürften die erwarteten, bescheidenen 25 Basispunkte jedoch bereits eingepreist haben. Die vergangene Woche brachte dem ansonsten turbulenten August einen recht sanften Ausklang. Einen Höhepunkt markierte eine nach oben revidierte Schätzung des BIP-Wachstums in den USA für das zweite Quartal aufgrund starken Konsumdaten.

Welche Wirtschaftsdaten Anlass zu Optimismus geben

Neben nur leicht niedrigeren Arbeitslosenzahlen ist die Entwicklung der Konsumausgaben in den USA besonders beruhigend. So lag der von der FED bevorzugte Indikator, der PCE-Wert (Personal Consumption Expenditures) im Juli bei 2,5 Prozent, unter den erwarteten 2,6 Prozent. Dies verhieß den Märkten eine weiche Landung und somit weitere Sicherheit. Eine BIP-Wachstumsrate von 3 Prozent könnte die Fed unseres Erachtens davon abhalten, die Zinssätze zu stark und zu schnell zu senken. Entscheidend ist, dass ein stärkeres Wachstum in Verbindung mit einer niedrigeren Inflation Anlass zu größerem Optimismus gibt. Diese ausgewogenen Wirtschaftsaussichten könnten den Weg für nachhaltigere, langfristige Marktgewinne ebnen.

Doch wie sieht es am Aktienmarkt aus?

Trotz einer Umsatz- und Gewinnsteigerung von 122 bzw. 168 Prozent im Vorjahresvergleich beendete die Nvidia-Aktie die Woche mit einem Minus von 10 Prozent und zog den Gesamtmarkt nach unten. Das passiert, wenn himmelhohe Bewertungen auf himmelhohe Erwartungen treffen. Nvidia war eine wichtige Triebfeder für die Gewinne des S&P 500-Index. Wenn die Dynamik von Nvidia weiter nachlässt, könnte dies ein Zeichen dafür sein, dass sich der Fokus der Anleger verschiebt. Wir glauben, dass die nächste, durch einen Technologie-Boom angetriebene Wachstumswelle – das „KI-Wachstum“ – aus einem breiteren Unternehmensfeld stammen wird, denn dort beschleunigt sich derzeit die Innovation.

Diese These lässt sich auch in Zahlen nachweisen, und zwar in jenen des S&P 500-Index: Seit dem schwächer als erwartet ausgefallenen US-Inflationsbericht vom 11. Juli haben sich die „Mag 7“ Tech-Giganten um 14 Prozent schlechter entwickelt als die anderen 493 Aktien im S&P 500! Die Marktdynamik verändert sich ähnlich wie Mitte Juli, als die unerwartet niedrige Inflation die vehemente Forderung nach Zinssenkungen auslöste. Small Caps schneiden vor allem deshalb besser ab als Large Caps, da sie am meisten von den erwarteten, niedrigeren Zinsen profitieren werden. Darüber hinaus gewinnen Value- und Low-Volatility-Sektoren, einschließlich Infrastruktur, wieder an Aufmerksamkeit.

Stehen wir vor einem Höhenflug der Small Caps?

In diesem Umfeld wird es immer riskanter, sich auf Benchmarks zu verlassen, zumal kopflastige Namen an Kraft verlieren. Stattdessen entwickelt sich der Markt zu einem Markt für Aktienselektoren – und zu einem Markt für Themenselektoren –, in dem eine Rotation in Sektoren und Themen, die an Dynamik gewinnen, entscheidend sein könnte. Die von ARK Invest entwickelten Strategien, die sich beispielsweise auf Cybersicherheit und Genomik – ein interdisziplinäres Feld der Molekularbiologie – konzentrieren, bieten ein Engagement in innovativen Small-Cap-Werten, die gut positioniert sind, um von diesem Wandel zu profitieren.

Small Caps im Bereich Cybersicherheit wie CrowdStrike, SenitnelOne, Palo Alto oder Zscaler stehen an der Spitze der Innovation im Bereich der Cybersicherheit und setzen hohe Standards für Schutz, Automatisierung und Skalierbarkeit in einer zunehmend digitalen Welt.

Im Sektor Genomik und Arzneimittelforschung agieren Player wie Twist Bioscience, deren Plattform eine skalierbare, hochwertige DNA-Synthese bietet und damit Innovationen in Bereichen wie Gentherapie und Präzisionsmedizin vorantreibt. Der ebenfalls in USA ansässige Diagnostik-Spezialist CareDx konzentriert sich auf die Verbesserung von Transplantationsergebnissen durch nicht-invasive diagnostische Tests. Dies hilft bei der Überwachung der Organgesundheit und der frühzeitigen Erkennung von Organabstöße bei Transplantationspatienten. Recursion Pharmaceuticals wiederum nutzt KI und maschinelles Lernen, um die Entdeckung von Medikamenten für seltene und komplexe Krankheiten zu beschleunigen.

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