Gold ist nicht nur, aber vor allem auch in herausfordernden Zeiten gefragt. Es kommt also nicht von ungefähr, weshalb der Goldpreis sich in den vergangenen Monaten recht robust präsentiert hat.

Wer erstmals Gold kaufen möchte, sollte aber ein paar nützliche Fakten zum beliebtesten Edelmetall der Welt kennen. Welche das sind, zeigt der Goldkauf-Leitfaden von Ophirum.

Gold ist in allen Facetten beliebt: Als Schmuck, Dekoration, als Farbe, Zahnersatz, in der Medizintechnik, elektrischer Leiter und nicht zuletzt auch als Vermögensklasse und Wertaufbewahrungsmittel. Das Edelmetall wird zum Feinunzenpreis an der Börse ebenso gehandelt wie bei Goldhändlern, Juwelieren oder Scheideanstalten. Eine Feinunze (Abkürzung: oz. tr.) ist das internationale Standardmaß und entspricht 31,1034768 Gramm.

Vor allem in der privaten Geldanlage hat die Bedeutung von Gold in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Es dient Anlegern als Wertaufbewahrungsmittel mit Inflationsschutz und als Versicherung gegen Krisen, die bei anderen Vermögensklassen wie Aktien oder Anleihen zu Marktverwerfungen führen und selbst beim Zusammenbruch einer Währung ihren Wert behält. Da sich der Goldpreis weitgehend unabhängig von anderen Anlageklassen entwickelt und viele Anleger im Krisenfall den sicheren Hafen Gold ansteuern, gehört das Edelmetall in jedes ausgewogene Vermögensportfolio. Doch worauf ist beim Kauf zu achten?

Besser physisches Gold

Generell sollten Anleger physisches Gold bevorzugen. Es gibt nämlich zahllose Wertpapiere, die nichts weiter als eine Wette auf den Goldpreis sind. Dieses „Papiergold“ profitiert dann zwar von einer positiven Goldpreisentwicklung, bietet aber für den Fall, dass die Emittenten dieser Papiere pleite gehen, keinen ausreichenden Krisenschutz. Papiergold ist nur dann sinnvoll, wenn sich Anleger das verbriefte Gold auf Wunsch auch in physischer Form aushändigen lassen können. Beispielsweise gibt es einige Gold-ETFs, die Gold physisch horten und auf Wunsch auch herausgeben. Die wahre Krisenversicherung bleiben aber physische Goldmünzen und -barren, die Anleger überall mit hinnehmen und zu Geld machen können.

Hochkaräter gesucht

Gold gibt es in vielen Formen, auch als Schmuck oder Granulat. Gold ohne Herkunftsnachweis und Prägestempel muss auf Echtheit und Reinheitsgehalt geprüft werden. Gerade in Schmuck ist Gold oft nur in Legierungen mit anderen Metallen enthalten. In der Regel gibt ein Prägestempel Auskunft über den Reinheitsgrad. In Schmuck aus 585er Gold sind demnach 58,5 Prozent reines Gold enthalten. Beim höchsten Reinheitsgrad, 999er Gold spricht man auch von 24-Karat-Gold. Beispielsweise gibt es Goldmünzen aus 24-karätigem Gold, etwa der kanadische Maple Leaf oder die Wiener Philharmoniker. Beliebte Münzen wie der südafrikanische Krügerrand oder der American Eagle haben einen Goldgehalt 916,7 bzw. 22 Karat, weil etwas Kupfer beigemischt wurde.

Goldbarren müssen mindestens einen Feingehalt von 995 Promille (Tausendstel) aufweisen. Wer sich Goldbarren – sei es 1 Gramm oder 1 Kilo – zulegen möchte, sollte aber keine Kompromisse eingehen. Dies bedeutet: Es empfiehlt sich, nur Barren mit der höchstmöglichen Feinheit von 999,9 Promille kaufen, die rund um den Globus akzeptiert werden und falls gewünscht auch in Geld getauscht werden können.

Anlagemünzen anstelle von Sammlermünzen oder Schmuck

Von Goldmünzen gibt es zwei Typen: Anlage- und Sammlermünzen. Anlagemünzen, auch Bullion-Münzen genannt, dienen lediglich der Geldanlage. Daher bestimmt bei ihnen nahezu ausschließlich der Anteil reinen Goldes den Preis. Sammlermünzen und -medaillen haben oft einen niedrigeren Goldgehalt und vor allem für Sammler einen Wert. Um primär an der Goldpreisentwicklung zu partizipieren, sind Sammlermünzen ebenso ungeeignet wie Goldschmuck. Die Goldschmiedearbeit, das Design und die Nachfrage haben großen Einfluss auf den Preis, so dass die Kaufpreise für Goldschmuck deutlich den Gegenwert des enthaltenen Goldes übersteigen. Bei Verkauf hingegen zahlen Händler oft nur den reinen Goldgegenwert. Daher sollten Anleger Anlagemünzen wie etwa den südafrikanischen Krügerrand oder die Wiener Philharmoniker bevorzugen. Deren Preise speisen sich neben einer Händlermarge nur aus dem tagesaktuellen Goldgegenwert. Dabei fällt bei kleinen Einheiten wie etwa Münzen das Aufgeld, also der Preisaufschlag der Händler, stärker ins Gewicht als bei Barren.

Steuerfrei Gold kaufen

Noch ein wichtiges Argument spricht für Anlagemünzen und -barren aus Gold: Sie sind von der Mehrwertsteuer befreit. Da Anlagemünzen und Barren aus Gold als Rohstoffinvestment gelten, entfällt beim Kauf oder Verkauf die Mehrwertsteuer in Höhe von derzeit 19 Prozent. Auf Münzen und Barren aus anderen Edelmetallen wie Silber, Platin und Palladium wird hingegen Mehrwertsteuer fällig, da sie als Industriemetalle gelten.

Anders als bei den meisten anderen Geldanlagen sind Gewinne aus einem Goldverkauf steuerfrei, wenn das Gold mindestens zwölf Monate in Besitz des Verkäufers war. Wer das Gold vor Ablauf dieser Spekulationsfrist verkauft, muss die 25-prozentige Abgeltungssteuer und je nach persönlichen Steuermerkmalen auch noch Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag auf seinen Gewinn zahlen. Grundsätzlich sind Veräußerungsgewinne bis zu einem Betrag von 1.000 Euro – bei Paaren bis 2.000 Euro – von der Abgeltungssteuer befreit.

Kaufen nur beim seriösen Edelmetallhändler

Die Prüfung von Echtheit und genauem Goldgehalt können Anleger theoretisch mit geeigneten Hilfsmitteln selbst vornehmen, doch sind diese Methoden für Laien oft nicht sehr aussagekräftig und ungenau. Wer sicher gehen will, dass ihm kein falsches oder gestrecktes Gold verkauft wird, hält sich besser an renommierte und zertifizierte Goldhändler, die schon lange in diesem Geschäft tätig sind. Viele dieser Händler bieten Gold auch im Sparplan an, so dass schon mit kleinen monatlichen Beträgen Goldeigentum entsteht, dass sich der Anleger später aushändigen lassen kann.

Anonymes Tafelgeschäft bis derzeit 2.000 EUR

Die staatlichen Vorgaben zur Bekämpfung der Geldwäsche sind streng. Deshalb möchte der Gesetzgeber, dass Händler bei jedem Goldkauf ab einem Volumen von derzeit 2.000 Euro eine Ausweiskopie erstellen. Das so genannte Tafelgeschäft erlaubt hingegen bis 1.999,99 Euro den anonymen Goldkauf.

Aufbewahrung: Sicher ist sicher

Ein großes Vermögen, das aus Goldmünzen und -barren besteht, benötigt nicht viel Platz. Ein typischer Ein-Kilo-Goldbarren zum Beispiel hat etwa die Größe eines Smartphones und einen Gegenwert von derzeit mehr als 72.000 Euro. Diese Handlichkeit verleitet dazu, das Gold einfach zuhause zu verstecken. Allerdings ist das riskant, da auch Einbrecher passende Verstecke kennen. Empfehlenswert ist daher die Aufbewahrung in einem Bankschließfach oder den Hochsicherheitstresoren von seriösen Edelmetallhändlern. Diese Lagerorte sind zwar mit laufenden Kosten verbunden. Dafür ist der Goldschatz sicher aufbewahrt und auch in den meisten Fällen versichert.

Verantwortlich für den Inhalt:

Ophirum GmbH, Friedensstr. 6-10, 60311 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 21 999 744, www.ophirum.de