Das Kreditgeschäft der Sparkassen hat sich im ersten Halbjahr 2024 positiv entwickelt. Insgesamt wurden 65,7 Milliarden Euro an neuen Darlehen zugesagt.
Das entspricht einem Plus von knapp 2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. „Wir liegen damit über den zugegebenermaßen schwachen Werten des Vorjahres. Während die Nachfrage im Unternehmenskreditgeschäft bislang sehr verhalten verläuft, sehen wir bei den Krediten an Privatpersonen einen Aufwärtstrend – wenn auch auf noch niedrigem Niveau“, so Ulrich Reuter, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), in Berlin.
Insgesamt wurden 24,8 Milliarden Euro an neuen Krediten an Privatpersonen zugesagt. Das entspricht einem Plus von 16,3 Prozent. Eine Trendumkehr gibt es inzwischen wieder bei den privaten Immobilienfinanzierungen. Die Neuzusagen lagen hier im Juni 21,5 Prozent über dem Vorjahr. Seit Jahresbeginn wurden 19,3 Prozent mehr private Immobilienfinanzierungen zugesagt als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Das sind allerdings immer noch rund 50 Prozent weniger als im Durchschnitt der Jahre 2021 und 2022. „Es zeigt sich, dass die Anziehungskraft der eigenen vier Wände ungebrochen ist. Das Zinsniveau ist zuletzt wieder leicht gesunken und die Löhne teilweise kräftig gestiegen. Das macht die Entscheidung für die eigene Wohnung oder das eigene Haus grundsätzlich leichter“, so Reuter.
Der DSGV-Präsident verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die Baukosten, insbesondere auch die Baunebenkosten, dringend gesenkt werden müssten. „Rund 37 Prozent der Baukosten sind von der öffentlichen Hand verursacht. Grunderwerbsteuer und Umsatzsteuer, Vorgaben zum sozialen Wohnungsbau, kommunale Auflagen, technische Bestimmungen sowie Normen und Qualitätsstandards. Wenn wir mehr Wohnraum schaffen, mehr Menschen ein eigenes Dach über dem Kopf ermöglichen wollen – und das brauchen wir dringend – dann müssen wir beherzt an diese Positionen ran und so die Kosten senken. Bei der Grunderwerbsteuer, bei den Auflagen und durch mehr Standardisierung könnten schnell Effekte erzielt werden. Wohnen muss eine echte politische Priorität werden“, so Reuter.
Die Kreditnachfrage im gewerblichen Kreditgeschäft verläuft bislang sehr verhalten. Im Halbjahresvergleich wurden mit insgesamt 37 Milliarden Euro 2,1 Milliarden Euro (-5,4 Prozent) an neuen Krediten für Unternehmen und Selbständige weniger zugesagt als im vergangenen Jahr. Immerhin konnten im Juni mit einem Plus von über 4,0 Prozent erstmals wieder mehr Kredite zugesagt werden als im entsprechenden Vorjahresmonat. Insgesamt waren die Betriebsmittel- / Investitionskredite um 9,7 Prozent rückläufig, während das Geschäft mit den gewerblichen Wohnungsbaukrediten wieder um 6,3 Prozent zugelegt hat. Der Kreditbestand bei den Sparkassen ist mit einem Plus von 0,2 Prozent bzw. 2,2 Milliarden Euro stabil und liegt bei 1.022,7 Milliarden Euro.
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