Von François Rimeu, Senior Strategist, Crédit Mutuel Asset Management
Es wird erwartet, dass der Offenmarktausschuss der US-Notenbank (Federal Open Market Committee – FOMC) auf seiner Juli-Sitzung das Zielband für den Leitzins unverändert beibehält. Wir glauben, dass der Fed-Vorsitzende Powell darauf hinweisen wird, dass ein beruhigender Inflationsausblick und ein wieder im Gleichgewicht befindlicher Arbeitsmarkt die Tür zu einer weniger restriktiven Geldpolitik öffnen könnten – allerdings sind noch weitere Hinweise auf eine Desinflation erforderlich.
Unsere Erwartungen:
- Die US-Notenbank hält die Zinsen unverändert bei einer Zielspanne von 5,25 % bis 5,50 % – unverändert seit Juli 2023.
- Die Fed wird weiterhin datenabhängig und von Sitzung zu Sitzung entscheiden.
- Der Vorsitzende Powell dürfte betonen, dass die geldpolitischen Risiken für die amerikanische Wirtschaft zweischneidig sind (zwischen Aufwärtsrisiko für die Inflation und Abwärtsrisiko für die Beschäftigung).
- Powell dürfte sich optimistisch zu den Inflationsaussichten äußern, vor allem angesichts des Kern-VPI für Juni. Dieser ist ein weiterer Beleg für die Disinflation, die nach der Preissteigerung zu Jahresbeginn wieder eingesetzt hat, und für Anzeichen einer breit angelegten Inflationsverlangsamung.
- Was die Beschäftigung betrifft, so wird Powell darauf hinweisen, dass der Arbeitsmarkt zwar immer noch stark ist, aber im Vergleich zu vor der Pandemie wieder im Gleichgewicht ist. Er wird wahrscheinlich wiederholen, dass der FOMC bereit ist zu handeln, sollte sich der Arbeitsmarkt „unerwartet“ verschlechtern (d. h. durch Entlassungen).
Insgesamt dürfte der FOMC signalisieren, dass die Inflationszahlen seit April und die Normalisierung auf dem Arbeitsmarkt darauf hindeuten, dass sich die US-Wirtschaft nachhaltig auf eine Inflationsrate von 2 % zubewegt. Folglich dürfte Jerome Powell die Weichen für künftige Zinssenkungen stellen, und zwar möglicherweise schon im September (was von den Finanzmärkten bereits weitgehend erwartet wird), wobei er einen datenabhängigen Ansatz unterstreichen dürfte. Wir gehen davon aus, dass sich die Fed auf dem bevorstehenden Symposium in Jackson Hole Ende August deutlicher zu einer bevorstehenden geldpolitischen Lockerung äußern wird (falls die Daten dies rechtfertigen).
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