Das Forum Nachhaltige Geldanlagen, der gemeinnützige Wissenschaftsverein F.I.R.S.T. und das universitäre Spin-Off AIR geben bekannt, dass das Advisory Board des FNG-Siegels – der etablierte Qualitätsstandard für nachhaltige Geldanlagen auf den deutschsprachigen Märkten – im Juli seine Tätigkeit als beratendes Gremium aufgenommen hat.
Dieses Advisory Board wurde im Rahmen der Reorganisation des FNG-Siegels Anfang 2024 eingerichtet. Die Bewerbungsphase für das FNG-Siegel läuft wie gewohnt und auch die Rolle des Komitees bleibt unverändert.
Von Seiten des FNG gehören Marian Klemm (Vorstandsvorsitzender), Verena Menne (Geschäftsführerin) sowie Axel Wilhelm und Christoph Klein (beide Beisitzer des Vorstands) dem Board an. F.I.R.S.T. wird von Prof. Dr. Timo Busch (Vorstand) und Roland Kölsch (Verantwortlicher für Standards & Labels) vertreten. Dr. Simone Wagner (Head of Certifications) und Eric Prüßner (Head of Research) von AIR komplettieren das Gremium.
Funktion des Advisory Boards
Die Aufgaben des Advisory Boards umfassen die Positionierung des Siegels zu aktuellen Rahmenbedingungen, wie den regulatorischen Anforderungen, sowie die Identifikation von Verbesserungspotenzial und damit einhergehenden Weiterentwicklungsmöglichkeiten des Gütezeichens. Auch die Konsultation zur Anpassung der Verfahrensbedingungen, bevor diese vom Komitee des FNG-Siegels freigegeben werden, gehört zu den Themenkomplexen, mit denen sich das Board beschäftigen wird.
Im Rahmen der schon gestarteten Überlegungen, das FNG-Siegel zukunftsfester zu machen, beginnt in Kürze auch ein umfassenderer Stakeholder-Dialog, der anfänglich Rückmeldungen zu verschiedenen Aspekten des Qualitätsstandards einholen wird. Dieser soll zusätzliche Erkenntnisse darüber liefern, wie das FNG-Siegel vor dem Hintergrund der neuerlichen Regulatorik-Dynamik auch in 2025 und darüber hinaus eine relevante Orientierungshilfe bleibt.
Marian Klemm erklärt: „Das FNG-Siegel ist nicht nur ein wichtiges Produkt für das FNG, sondern für den gesamten Markt. Es braucht einen Wegweiser durch den Dschungel der nachhaltigen Finanzprodukte. Ich freue mich, gemeinsam mit F.I.R.S.T. und AIR diese Marke weiterzuentwickeln“.
Timo Busch betont insbesondere für die Zeit ab 2025: „Sicherlich erleben wir gerade, dass viele Vorschläge aus Brüssel auf den Tisch gelegt werden. Den Vorstoß der ESAs zu den Produktkategorien erachte ich als sehr zielführend. Allerdings wird es noch einige Zeit dauern, bis die Revision der SFDR abgeschlossen sein wird. Hier sehe ich zwei zentrale Aufgaben für das FNG-Siegel: Einerseits diese Lücke durch eine gute Orientierungshilfe schließen; andererseits, gegeben die neue Regulatorik ist in Kraft, Label bereitzustellen, die auf die neuen regulatorischen Anforderungen abgestimmt sind.
Roland Kölsch kommentiert: „Das FNG-Siegel, das Orientierung über die Qualität der vielen verschiedenen, aus dem Markt entwickelten Anlagestile nachhaltiger Geldanlagen liefert, tut gut daran, sich verstärkt mit den Herausforderungen aufgrund der Regulatorik auseinanderzusetzen. Wir spüren die Notwendigkeit einer entschlackenden Frischzellenkur im jetzigen Siegel und eruieren darüber hinaus weitere, sich im Zusammenspiel mit der Regulatorik ergebende Marktbedürfnisse. Deshalb befragen wir die Stakeholder des Gütezeichens“.
Eine Vielzahl an Akteuren machen das FNG-Siegel aus
Eine Vielzahl an Akteuren machen das FNG-Siegel und dessen Glaubwürdigkeit aus: Die wissenschaftliche Leitung liegt bei Prof. Dr. Timo Busch vom gemeinnützigen Wissenschaftsverein F.I.R.S.T. Die Advanced Impact Research GmbH führt als universitäres Spin-Off die Prüf- und Bewertungsarbeiten durch und ist für die Weiterentwicklung der Methodik mitverantwortlich. Neben dem Advisory Board nimmt das FNG-Siegel-Komitee eine beratende und zusätzlich überwachende Funktion ein. Das Komitee repräsentiert verschiedene Anspruchsgruppen wie z.B. Verbraucherschutz, Wissenschaft und NGOs aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Das FNG-Siegel ist der SRI-Qualitätsstandard im deutschsprachigen Raum
Das FNG-Siegel ist der SRI-Qualitätsstandard und eines der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Qualitätssiegel im deutschsprachigen Raum. Es sorgt seit 2015 für eine inzwischen etablierte Auswahlhilfe für Anlegende, die nach soliden, professionell verwalteten und glaubwürdigen Nachhaltigen Geldanlagen suchen.
Die ganzheitliche Methodik des Gütezeichens basiert auf einem Mindeststandard. Dazu zählen Transparenzkriterien und die Berücksichtigung von Arbeits- & Menschenrechten, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Auch müssen alle Unternehmen des jeweiligen Fonds komplett auf Nachhaltigkeits-Kriterien hin analysiert werden. Tabu (in der Regel mit einer 5 Prozent Umsatztoleranz) sind Investitionen in Atomkraft, Kohlebergbau, Kohleverstromung, Fracking, Ölsande, Tabak, sowie Waffen & Rüstung. Fonds, die eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen, können sich darüber hinaus mit bis zu drei Sternen auszeichnen lassen. Die damit einhergehende, externe und unabhängige Zertifizierung muss jährlich erneuert werden.
Das FNG-Siegel hat das FNG gemeinsam mit Finanzfachleuten und Akteuren der Zivilgesellschaft in einem dreijährigen Austausch erarbeitet. Der Qualitätsstandard für nachhaltige Anlageprodukte wird stetig an die sich ändernden Rahmenbedingungen angepasst.
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