Die Versicherungsgruppe die Bayerische blickt auf ein starkes Geschäftsjahr 2023 zurück und meldet auf der Bilanz-Pressekonferenz wichtige Erfolge bei Beitragseinnahmen und Neugeschäft.
Mit dem Comeback der Muttergesellschaft aus dem internen Run-Off vollzieht die Gruppe eine Branchen-Premiere und stellt die Weichen für den Gewinn weiterer Marktanteile.
Stark im Sturm: Im Jahr 2023 stiegen die Brutto-Beitragseinnahmen der Versicherungsgruppe auf insgesamt 914 Millionen Euro, was einem Wachstum von rund 17 Prozent entspricht (Vorjahr: 783 Millionen Euro). In allen Sparten gewinnt die Bayerische deutlich Marktanteile. In der Sparte Leben verbuchen die Muttergesellschaft Bayerische Beamten Lebensversicherung a.G. (seit 1. Juli 2024: BY die Bayerische Vorsorge Lebensversicherung a.G.) und die Leben-Tochter BL die Bayerische Lebensversicherung AG gemeinsam einen Anstieg der gebuchten Beiträge um gut 19 Prozent auf rund 690 Millionen Euro. Darüber hinaus erzielte die Komposit-Tochter BA die Bayerische Allgemeine Versicherung AG mit gebuchten Beiträgen in Höhe von 225 Millionen Euro ein Wachstum von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bis zum 31.12.2023 stieg die Kundenzahl um 1,3 Prozent auf 1.081.000 Kundinnen und Kunden.
Unternehmensbereich Lebensversicherung und Vorsorge
Im Neugeschäft Lebensversicherung knackt die Bayerische in 2023 mit rund 1,7 Milliarden Euro Beitragssumme im Neugeschäft einen neuen Wachstumsrekord und feiert im Vergleich zum Vorjahr 31,4 Prozent Wachstum. Die gebuchten Bruttobeitragseinnahmen steigen bei beiden Leben-Gesellschaften BBV-L und BL in Summe um 19 Prozent, während der Markt ein Minus von 5,2 Prozent hinnehmen muss. Bei den gebuchten Bruttobeiträgen (ohne RfB) führt die BL die Branche im Jahr 2023 im Ranking der Lebensversicherer mit den größten Beitragszuwächsen auf dem ersten Platz an.
„2023 musste die Branche im Bereich Leben Rückschläge verkraften. Umso mehr freut es uns, dass wir auch in diesem schwierigen Marktumfeld den beeindruckenden Wachstumskurs über die letzten Jahre fortsetzen konnten“, sagt Dr. Herbert Schneidemann, Vorstandsvorsitzender der Versicherungsgruppe. „Die BL zählt zu den Gesellschaften mit der dynamischsten Entwicklung am Markt. Mit dem Ergebnis zeigen wir, dass sich unsere innovativen Vorsorge- und Biometrie-Lösungen auch in einem insgesamt schrumpfenden Markt durchsetzen und Marktanteile gewinnen konnten.“
Unternehmensbereich Kompositversicherungen
Mit gebuchten Beiträgen in Höhe von 225 Millionen Euro (im Vergleich zu 203 Millionen Euro im Vorjahr) verzeichnet die BA die Bayerische Allgemeine Versicherung AG ein Wachstum von 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Neugeschäft konnte um 8 Prozent auf 47,3 Millionen Euro gesteigert werden.
„Die weiterhin hohe Inflation und gestiegene Preisniveaus bei Ersatzteilen und Reparaturen machen der Kompositversicherung branchenweit zu schaffen“, sagt Martin Gräfer, Vorstandsmitglied der Bayerischen. „Immer häufiger und heftiger werdende Unwetterereignisse, wie wir sie auch in diesem Jahr wieder erleben mussten, machen das Geschäft in vielen Produktsparten noch komplexer. Angesichts all dieser Herausforderungen zeigen wir mit einem zweistelligen Wachstum, dass die Bayerische auch in solch einem Umfeld Akzente setzen kann. Mit unserem Fokus auf Prävention und Vorsorge und unseren dafür konzipierten Produktinnovationen setzen wir in Zukunft noch stärker darauf, Schäden gar nicht erst eintreten zu lassen.“
Unternehmenstochter Pangaea Life
Der nachhaltige Investment Manager Pangaea Life setzte sein starkes Wachstum im Jahr 2023 fort. Das Fondsvolumen der beiden Sachwerte-Fonds Blue Energy und Blue Living wuchs im abgelaufenen Geschäftsjahr um ganze 48 Prozent auf 723 Millionen Euro. Die Beitragssumme im Neugeschäft stieg 2023 um 51 Prozent auf 649 Millionen Euro.
In einem herausfordernden Umfeld erzielte der Fonds Blue Energy eine Jahresrendite von 4,4 Prozent, bei Blue Living sind es 6,8 Prozent. Seit Auflage liegt die jährliche durchschnittliche Bruttorendite bei 9,1 Prozent bei Blue Energy und 8,6 Prozent bei Blue Living (Stand 31.03.2024). Beide Fonds haben ihr Portfolio mit aussichtsreichen Sachwert-Investments ausgebaut, darunter Energie-Investments im Baltikum, in Italien und Polen sowie Wohnquartier-Projekte im US-amerikanischen Dallas und in München.
Strukturelle Trends wie der durch die KI-Revolution und den Umstieg auf Elektromobilität entfachte Nachfrageanstieg nach sauberem Strom und der weiterhin eklatante Mangel an Wohnraum in Großstädten versprechen für beide Investment-Themen langfristig herausragende Perspektiven.
Kapitalanlagen und Solvabilität
In der Kapitalanlage zeigt die Bayerische im Jahr 2023 ihre Resilienz: Als einer der wenigen Marktteilnehmer verfügt die Gruppe weiterhin über positive Bewertungsreserven und bleibt finanziell überdurchschnittlich robust aufgestellt. Die Bewertungsreserven liegen mit 13 Prozentpunkten Vorsprung weiterhin deutlich über Branchenniveau.
Dass die Kapitalanlage der Bayerischen seit über einer Dekade für das Unternehmen und deren Kunden ein Gewinn ist, zeigt der sogenannte Surplus-Wert: 1.082 Millionen Euro an Mehrerträgen und an stillen Reserven konnte die Kapitalanlage insgesamt gegenüber dem Branchenschnitt seit 2012 zu Gunsten des Versicherungskollektivs erwirtschaften. Die Nettorendite der BL und der BBV-L liegen im Jahr 2023 mit jeweils 2,5 und 2,2 Prozent im Branchenschnitt. Auf Fünfjahressicht zählen die Gesellschaften weiterhin zu den Lebensversicherern mit der höchsten Nettoverzinsung des Markts (BL: 1,1% p.a. über der Branche; BBV-L: 0,5% p.a. über der Branche).
In Punkto Eigenkapital sind die BBV-L, BL und BA mit einem Wert von insgesamt 377,1 Millionen Euro in Summe weiterhin finanziell stabil aufgestellt. Auch die Eigenkapitalanforderungen nach Solvency II erfüllt die Bayerische erneut vollends: Die Quote der Konzernmutter Bayerische Beamten Lebensversicherung a.G. lag bei 320 Prozent, die operative Leben-Tochter BL die Bayerische Lebensversicherung AG erzielte 193 Prozent und die Komposit-Tochter BA die Bayerische Allgemeine Versicherung AG erreicht 161 Prozent.
„Über die letzten 12 Jahre haben wir uns in der Kapitalanlage eine herausragende Finanzstärke erarbeitet, wodurch uns auch Turbulenzen auf einigen Märkten nicht aus der Bahn werfen“, sagt Thomas Heigl, Vorstandsmitglied der Bayerischen. „Unsere positiven Bewertungsreserven und unsere über fünf Jahre führende Nettoverzinsung sind Ausweise dafür, dass wir finanziell weiterhin auf kräftigen Beinen stehen. Mit nun drei finanziell gesund aufgestellten auf dem Markt aktiven Gesellschaften können wir selbstbewusst und optimistisch in die Zukunft blicken.“
Das erste Comeback aus dem Run-Off der Branche
Als erster Versicherer der Branche schreibt ab dem 1. Juli 2024 die Muttergesellschaft der Bayerischen nach 15 Jahren im Run-Off wieder Neugeschäft. Unter dem neuen Namen BY die Bayerische Vorsorge Lebensversicherung a.G. wird die ehemalige Bayerische Beamten Lebensversicherung a.G. wieder am Markt aktiv. Dieser Schritt markiert einen wichtigen Meilenstein für die Versicherungsbranche und das Modell des internen Run-Offs.
Die BY, bisher BBV-L, stand während der Finanzkrise 2008 vor großen Herausforderungen. Durch die strategischen Maßnahmen der Einstellung des Neugeschäfts und ein striktes Kostensenkungsprogramm gelang es der Konzernmutter jedoch, diese Schwierigkeiten zu überwinden und seit 2012 unter der Marke „die Bayerische“ erfolgreich durchzustarten. Dieser bisherige Erfolg wird nun durch die Rückkehr der Konzernmutter aus dem Run-Off gekrönt, so dass alle drei Versicherungsgesellschaften wieder unter der Marke „die Bayerische“ am Markt aktiv sind.
„Die Wiederaufnahme des Neugeschäfts markiert einen wichtigen Wendepunkt für die BY und unterstreicht unsere Entschlossenheit, den erfolgreichen Weg der letzten Jahre fortzusetzen. Wir holen unser Mutterschiff aus dem Trockendock und setzen es wieder aufs Wasser. Wir sind bereit, die Herausforderungen anzunehmen und unseren Beitrag zur Stärkung der Gruppe zu leisten.“, so Dr. Herbert Schneidemann.
Die beiden Lebensversicherer der Gruppe, die Mutter BY und die Tochter BL, werden mit unterschiedlichen Schwerpunkten am Markt agieren: Die Konzernmutter wird sich auf die Absicherung biometrischer Risiken spezialisieren, während die Konzerntochter BL sich auf Altersvorsorgeprodukte mit Fokus auf Nachhaltigkeit konzentrieren wird.
Die Gruppe plant, ihre Beitragseinnahmen in den nächsten drei bis fünf Jahren auf 1 Milliarde Euro zu steigern und gleichzeitig ihre Finanzkraft weiter zu stärken.
Ausblick 2024/2025
Für das laufende und kommende Geschäftsjahr nimmt die Bayerische fünf Kernziele ins Visier: Über allem steht der Anspruch Mitarbeitende und Kunden mit Produkten und Services zu begeistern, die über das Bekannte und Erwartete hinausgehen. Zweitens läutet die an den Markt zurückkehrenden Mutter BY eine neue Ära der Arbeitskraftabsicherung ein – eine neue BU ging kürzlich bereits an den Markt. Zum Dritten erhöht die Gruppe weiterhin ihre Profitabilität und Resilienz am Markt, zum Beispiel durch Neuakzentuierungen in der Kapitalanlage. Anlässlich der Anhebung des Höchstrechnungszinses erneuert die Bayerische viertens ihre Produktpalette und unterbreitet Kundinnen und Kunden noch bessere Angebote der Zukunftsvorsorge. Zuletzt treibt die Gruppe fünftens Ihre Digitalisierung voran, implementiert neue KI-Prozesse und senkt dadurch Kosten.
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