Märkte stehen vor einer Konsolidierung
Der positive Trend am US-Aktienmarkt hat sich auch im zweiten Quartal 2024 fortgesetzt. Nach einer kurzen Korrektur im April konnten die wichtigsten Indizes weiter zulegen. „Die beeindruckende Performance der US-Börsen seit Jahresbeginn übertrifft die Erwartungen vieler Marktteilnehmer. Besonders die starken Technologiewerte haben den S&P 500 auf ein Niveau gehoben, das vor wenigen Monaten noch kaum vorstellbar schien“, sagt Daniel Kerbach, Chief Investment Officer der BayernInvest, im aktuellen Marktausblick.
Besonders bemerkenswert sei die Entwicklung der „Magnificent 7“, wobei Nvidia zeitweise Microsoft als das größte Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von über 3,3 Billionen USD überholt habe. Im Gegensatz dazu hätten sich die europäischen Aktien seitwärts bewegt oder leichte Verluste verzeichnet. Am Anleihenmarkt seien die Spreads für Unternehmensanleihen weiter zurückgegangen. Die Renditen auf Staatsanleihen hätten sich kaum verändert, mit leichten Ausreißern nach oben. Hier zeige sich eine Diskrepanz zwischen deutschen Staatsanleihen und US-Papieren, was unter anderem auf die erste Zinssenkung der EZB im Juni zurückzuführen sei. Für Verwerfungen am europäischen Kapitalmarkt sorgten aktuell die Nachwehen der Europawahl, einschließlich der angekündigten Neuwahlen für das französische Parlament. Im weiteren Jahresverlauf werde sich der Fokus der Märkte wieder stärker Richtung US-Wahl verschieben. „Die Volatilität wird in den Sommermonaten hoch bleiben, auch aufgrund der unklaren Inflationsentwicklung und der damit verbundenen Entscheidungen der Notenbanken“, ergänzt Kerbach.
Zinspolitik bleibt ein zentraler Faktor
Die EZB habe mit ihrer ersten Zinssenkung im Juni deutlich gemacht, dass sie die wirtschaftliche Stabilität in der Eurozone, trotz der im Mai gestiegenen Inflationsraten, fördern wolle. Im Gegensatz dazu agiere die Fed zurückhaltender. Angesichts noch unerwartet hoher Inflationsraten und trotz eines gedämpften Wirtschaftswachstums sei in den USA aktuell nicht mit Zinssenkungen vor dem Herbst zu rechnen. Aufgrund der unterdurchschnittlichen wirtschaftlichen Dynamik sei jedoch zu erwarten, dass sowohl die Fed als auch die EZB die Zinsen spätestens im September und Dezember moderat senken würden.
Leicht defensive Asset Allokation bevorzugt
Nach der starken Performance der vergangenen Monate seien die Aussichten an den globalen Aktienmärkten aktuell zum Teil unattraktiv. „Vieles spricht für eine Konsolidierung über den Sommer. Eine leicht defensive Risikostruktur mit Fokus auf hochwertige Anleihen und US-Substanzaktien erscheint daher angemessen, um sich dann im Herbst antizyklisch neu zu positionieren“, so Kerbach in seiner Empfehlung für die Kundenportfolios. Betrachte man die Einkommensrenditen, so liege die Dividenden-Rendite unter den Renditen für Anleihen. Deshalb seien Staats- und Unternehmensanleihen gegenüber Aktien aktuell zu bevorzugen. Anleger, die sich für das zweite Halbjahr 2024 in Stellung bringen wollen, sollten ihr Augenmerk auf hochwertige Staats- und Unternehmensanleihen richten, die von der aktuellen Zinslandschaft profitieren. Auch nachhaltige Substanzaktien, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz und Energieeffizienz, blieben im Fokus. Insgesamt sei eine ausgewogene und widerstandsfähige Portfolio-Allokation in diesem herausfordernden Marktumfeld sinnvoll, um Verluste durch mögliche Marktkorrekturen zu begrenzen und gleichzeitig Chancen auf attraktive Erträge zu erhalten.
BayernInvest: Unternehmensinformation
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