Marktkommentar von Dr. Eduard Baitinger

Europäische Aktien unter Druck – US-Märkte profitieren vom andauernden KI-Hype – Hoffnung auf friedliche Lösung im Handelsstreit mit China

Die globalen Aktienmärkte zeigten zuletzt ein gemischtes Bild. Auffallend ist dabei vor allem eine ausgeprägte Diskrepanz zwischen Europa und den USA, die in diesem Ausmaß nur sehr selten auftritt. Europäische Aktien leiden derzeit unter politischer Verunsicherung, ausgelöst durch die ausgerufenen Neuwahlen in Frankreich, bei denen rechte Parteien deutlich zulegen dürften. Hinzu kommt die Androhung von Zöllen auf E-Autos aus China. Sollte dies Vergeltungsmaßnahmen seitens China auslösen, könnte daraus wiederum ein wirtschaftlicher Schaden für viele europäische Unternehmen entstehen, die einen erheblichen Teil ihrer Einnahmen in Fernost erwirtschaften. Auf der anderen Seite des Atlantiks profitieren die Märkte weiterhin vom KI-Hype, der die großen Technologiewerte antreibt und laufend für neue Rekordstände an der NASDAQ sorgt. Allein die wenigen „Big-Techs“ haben in diesem Monat über 1.300 Mrd. USD an Marktkapitalisierung zugelegt und somit nicht nur die US-Börsen, sondern auch den Weltaktienindex entscheidend beflügelt.

Erholung der europäischen Börsen in Sicht

Die europäischen Börsen dürften sich in naher Zukunft jedoch erholen. Die Erfahrung zeigt, dass politisch unsichere Phasen in der Regel keine nachhaltigen Bärenmärkte nach sich ziehen und sich die Fundamentaldaten letztendlich durchsetzen. Europa kann mit günstigen Bewertungen und einem verbesserten ökonomischen Momentum auftrumpfen. Zudem wird der Handelsstreit mit China voraussichtlich einvernehmlich gelöst werden, da beide Seiten kein Interesse an einer Eskalation haben. Der Zinssenkungszyklus der EZB wird zudem die Finanzierungskonditionen für europäische Unternehmen verbessern. Auf der anderen Seite zeigen die US-Märkte eine sehr extreme Konzentration auf das Thema „künstliche Intelligenz“, dessen Dynamik angesichts der erreichten Kurs- und Bewertungsniveaus jedoch abnehmen könnte. Diese Entwicklungen zeigen, wie wichtig es ist, die globalen Aktienmärkte differenziert zu betrachten. Professionelle Anleger sollten daher auf eine ausgewogene Strategie setzen, um von den verschiedenen Marktbewegungen optimal zu profitieren.

Über Dr. Eduard Baitinger

Dr. Eduard Baitinger ist seit 2015 Leiter Asset Allocation der FERI AG. Unter der Gesamtverantwortung des CIO der FERI Gruppe, Dr. Marcel V. Lähn, ist Dr. Baitinger für die quantitative Asset Allocation im CIO Office und diverse Publikationen zur Einschätzung der internationalen Finanzmärkte verantwortlich. Vor seiner Tätigkeit bei FERI war Dr. Baitinger wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bremen und Finanzanalyst bei einem Asset Manager. 2010 schloss er sein Studium an der Universität Bremen, begleitet von einem Auslandsaufenthalt in New York, als Diplom Ökonom ab. 2014 promovierte Eduard Baitinger mit Auszeichnung über neue Ansätze für das quantitative Asset Management. Dr. Baitinger publiziert regelmäßig in akademischen Fachzeitschriften und fungiert als akademischer Gutachter.

Über FERI

Die FERI Gruppe mit Hauptsitz in Bad Homburg wurde 1987 gegründet und hat sich zu einem der führenden Multi Asset-Investmenthäuser im deutschsprachigen Raum entwickelt. Für institutionelle Investoren, Familienvermögen und Stiftungen bietet FERI maßgeschneiderte Lösungen in den Geschäftsfeldern:

Investment Management: Institutionelles Asset Management & Private Vermögensverwaltung

Investment Consulting: Beratung von institutionellen Investoren & Family Office Dienstleistungen

Investment Research: Volkswirtschaftliche Prognosen & Asset Allocation-Analysen

Das 2016 gegründete FERI Cognitive Finance Institute agiert innerhalb der FERI Gruppe als strategisches Forschungszentrum und kreative Denkfabrik, mit klarem Fokus auf innovative Analysen und Methodenentwicklung für langfristige Aspekte von Wirtschafts- und Kapitalmarktforschung. Derzeit betreut FERI zusammen mit MLP ein Vermögen von ca. 59 Mrd. Euro, darunter rd. 18 Mrd. Euro Alternative Investments. Die FERI Gruppe unterhält neben dem Hauptsitz in Bad Homburg weitere Standorte in Düsseldorf, Hamburg, München, Luxemburg, Wien und Zürich.

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