Der Silberpreis hat in den vergangenen Wochen abgehoben – im Windschatten des Goldes, wie es heißt.

Allerdings zieht Silber nicht nur nach, es hat seine eigenen Treiber, insbesondere die Nachfrage aus der Solar- und Computerindustrie. „Das Edelmetall profitiert damit von den aktuellen Megatrends”, sagt Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM.

Silber gilt als der „kleine Bruder“ des Goldes, dessen Preis sich zwischen Februar und April deutlich erhöht hat. Im Mai ging es dann auch mit Silber bergauf, mit über 32 Dollar je Feinunze kletterte es auf ein Elf-Jahres-Hoch. Ende Mai notierte es dann bei etwas über 31 Dollar und hat damit im laufenden Jahr immerhin 30 Prozent zugelegt. Im Vergleich zu Mitte Februar beträgt das Plus sogar über 40 Prozent. Weit entfernt sind allerdings noch die Rekordmarken von 2011, als Silber für ein paar Monate die 40-Dollar-Marke geknackt hatte.

„Einiges spricht dafür, dass der Anstieg noch nicht beendet ist“, sagt Gerlinger. Denn Silber ist nicht nur eine Finanzanlage und ein Edelmetall, sondern wird vor allem als Industriemetall verwendet. So wird es in Solaranlagen genutzt, in modernen Solarzellen kommt es für die Leiterbahnen und Kontakte zum Einsatz. Daher war es zuletzt auch die wachsende Nachfrage der boomenden Solarindustrie Chinas, die zu den jüngsten Preisanstiegen beitrug. Aber nicht nur die Photovoltaik, auch die Computerchipindustrie braucht Silber als Supraleiter.

„Silber ist damit ein Bestandteil von Produkten, die im Rahmen von Megatrends verstärkt Absatz finden“, erklärt Gerlinger: „Künstliche Intelligenz und Dekarbonisierung.“ Preisstützend wirkt sich dabei aus, dass der wachsenden Nachfrage ein mittelfristig kaum deutlich zu steigerndes Angebot an Silber gegenübersteht.

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