Analyse der globalen ETF-Mittelzuflüsse: Daten per Ende April 2024

Im April flossen weltweit 54,1 Mrd. Euro in börsengehandelte Fonds (ETF), wobei Aktien-ETFs um 31,2 Mrd. Euro und Anleihe-Strategien um 21,4 Mrd. Euro zulegten. Das Investoreninteresse blieb hinter dem des Vormonats zurück, was auf die Unsicherheit der Anleger zur künftigen Zinsentwicklung zurückgeführt werden kann.

Auf dem globalen ETF-Markt waren ultrakurzlaufende Anleihe-ETFs die beliebteste Strategie. Sie verzeichneten Zuflüsse in Höhe von 7,4 Mrd. Euro, was das Interesse an den von diesen Produkten gebotenen Renditen bei einem geringen Durationsrisiko widerspiegelt. Bei Anleihe-ETFs setzte sich der Trend der letzten Monate fort: Es gab Abflüsse bei ETFs auf Unternehmensanleihe- und Hochzins-Indizes.

ETFs auf Indizes für breit diversifizierte US-Aktien-Strategien legten um 7,0 Mrd. Euro zu und bestätigten damit den langfristigen Trend. Auch die Nachfrage nach Japan-Aktien-ETFs setzten ihre Dynamik fort und legten in diesem Monat um 3,4 Mrd. Euro zu – dies trotz der Bedenken einiger Anleger, dass die Bewertungen in dieser Region zu hoch seien.

ETFs auf Welt- und Europa-Aktienindizes im Anlegerfokus

Europäische UCITS-ETF-Strategien verbuchten im April Zuflüsse in Höhe von 7,0 Mrd. Euro. ETFs auf Welt-Aktienindizes aus Industrieländern waren mit Neugeldern von 2,2 Mrd. Euro die gefragteste Strategie gefolgt von ETFs auf europäische Aktienindizes (+2,0 Mrd. Euro). Einen besonderen Fokus legten Anleger dabei auf Dividendenstrategien.

ETFs auf US-Aktienindizes flossen 1,5 Mrd. Euro zu. Japan Aktien-ETFs waren mit einem Plus von 1,2 Mrd. Euro ebenfalls erneut gefragt.

Da die Zinssätze voraussichtlich noch länger relativ hoch sein werden, standen auch ETFs auf den Finanzsektor hoch in der Anlegergunst (+500 Mio. Euro). Dieser Sektor entwickelt sich in einem Umfeld mit höheren Zinsen tendenziell gut.

ETFs auf Technologieaktienindizes legten – unter anderem angetrieben durch die Erwartungen für die „Magnificent Seven“ – ebenfalls um 500 Mio. Euro zu. Aus ETFs auf Gesundheitsaktien zogen Anleger hingegen 500 Mio. Euro ab, da das Interesse an defensiven Strategien insgesamt nachgelassen hat.

Anleger setzen wieder stärker auf Anleihe-ETFs mit längeren Laufzeiten

Anleger investierten 4,5 Mrd. Euro in europäische UCITS-Anleihe-ETF-Strategien, wobei ETFs auf Staatsanleihen 2,1 Mrd. Euro, Geldmarkt-ETFs 800 Mio. Euro und ETFs auf Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating (IG) 700 Mio. Euro hinzugewannen.

ETFs auf Euro-Staatsanleihen verzeichneten Zuflüsse von 1,2 Mrd. Euro. Die Erwartung einer möglichen Zinssenkung der Europäischen Zentralbank im Juni scheinen langlaufende Euro-Produkte (+500 Mio. Euro) für Anleger wieder interessanter zu werden.

ETFs auf langlaufende US-Dollar-Anleihen gewannen 700 Mio. Euro hinzu und ETFs mit Fokus auf entsprechende Kurzläufer 400 Mio. Euro. Die unterschiedliche Positionierung mit Blick auf die Duration spiegelt die verschiedenen Einstellungen der Anleger zur künftigen Zinsentwicklung wider. Anleger, die am kurzen Ende der Zinskurve kaufen, sind sich wahrscheinlich unsicher, wie sich die Zinsen entwickeln werden. Sie setzen auf die attraktiven Renditen im kurzen Laufzeitsegment und die geringen Durationsrisiken.

Im Gegensatz dazu halten diejenigen, die am langen Ende der Zinskurve kaufen, eine Zinssenkung für wahrscheinlicher, was zu einem Kursanstieg ihrer Anleihe-ETFs führen und ihnen die Möglichkeit geben würde, mit diesen Anlagen Gewinne zu erzielen. Ein weiterer Grund für den Kauf von Langläufer-Anleihe-ETFs könnte die Absicherung gegen einen möglichen wirtschaftlichen Abschwung sein.

Im Gegensatz zu den ESG-ETFs für europäische Aktien verzeichneten Anleihe-ESG-ETFs im April ein Plus von 1,1 Mrd. Euro, wobei 700 Mio. Euro auf ETFs für Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating entfielen.

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