Marktkommentar von Stuart Forbes, Head of ARK Invest Europe 

Aktiv gemanagte ETFs befinden sich in unterschiedlichen Adoptionsphasen. Denn während dieser Produkttyp in den USA bereits weit verbreitet ist, konnte er in Europa erst relativ wenig Anlagevolumen für sich gewinnen. Dies ist auf unterschiedliche Gründe zurückzuführen, wie Stuart Forbes, Head of ARK Invest Europe, aufzeigt. Erstens mangelt es oft an Expertise, die notwendig ist, um aktive ETFs nach EU-Regulatorien zu konstruieren. Darüber hinaus herrschen unter europäischen Anlegern eine im Vergleich zu den USA geringere Aufklärung und Kaufbereitschaft bezüglich dieser Fonds.  Dem gegenüber steht das beträchtliche Potential aktiv gemanagter UCITS-ETF, sich in von passiven Fonds dominierten Markt zu etablieren, wie Forbes mit mehreren Argumenten untermauert.

Beträchtliche 732 Milliarden US-Dollar Anlagevermögen verwalten aktiv gemanagte exchange-traded funds (ETFs) in den Vereinigten Staaten bereits. In Europa sind es aktuell gerade einmal rund 37 Milliarden Dollar, die sich auf Fonds von rund 20 Vermögensverwaltern aufteilen. Diese Anbieter von aktiven ETF konnten zwar bereits einige Aufklärungsarbeit leisten, was den Weg für die zunehmende Anerkennung dieser Anlageprodukte für institutionelle wie private Investoren geebnet hat – aber doch liegen sie im Marktanteil noch hinter ihren Pendants in den USA zurück. Die Gründe dafür sind nicht nur in der potentiellen Nachfrage unter Investoren zu finden.

ETF-Umwandlungen oft eine Herausforderung

Ein Grund liegt auch in der Branche selbst: So zögerten viele in Europa tätigen Vermögensverwalter lange Zeit, bestehende aktiv gemanagte Investmentprodukte – zumeist in Form von Publikumsfonds – in UCITS-konforme ETFs umzuwandeln. Zum einen liegt das wohl an der eigenen nicht umfänglich ausgereiften Expertise für diese Art der Umgestaltung. Zum anderen gehen mit der Umwandlung zum UCITS-ETF auch Anforderungen in Sachen Transparenz der Portfolioallokation einher, die Vermögensverwalter unter Umständen nicht bei allen ihrer Fonds berücksichtigen können oder wollen. Doch gerade für aktiv gemanagte Fonds bietet sich das Format des UCITS-ETFs eigentlich aufgrund seiner mannigfaltigen Vorteile an: Durch die Handelbarkeit an der Börse wird hohe Liquidität gewährt, der regulierte Aufbau ermöglicht mehr institutionelle Investitionen und der transparente Portfolioaufbau schafft Überzeugungskraft. Sowohl gegenüber herkömmlichen, aktiven Fonds als auch dem passiven Investmentansatz sind mehrere Vorteile zu berücksichtigen, die den Produkttyp vor allem für Investments in innovative Themen empfehlen.

Disruptive Innovationen, aktiv ausgewählt

Denn in einer Ära, die von rückwärtsgewandten, nach Marktkapitalisierung gewichteten Indizes geprägt ist, bestehen erhebliche Chancen für disruptive Innovationen. Mit „disruptiven Innovationen“ meinen wir jene Innovationen, die tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen durch rasche Kostensenkungen, sprunghaft ansteigende Nachfrage und weitreichende Auswirkungen über Sektoren und Regionen hinweg auslösen. Eine entscheidende Rolle dafür spielt das sogenannte Wright’sche Gesetz. Es besagt: Die Produktionskosten einer Technologie fallen mit jeder kumulativen Verdoppelung der produzierten Einheiten um einen konstanten Prozentsatz. Die so erzielte Kostensenkung trägt entscheidend mit zur Etablierung einer neuen Technologie bei. Historische Beispiele disruptiver Innovationen sind die Erfindung der Druckerpresse, der Glühbirne sowie des Automobils und liegen künftig in bestimmten Innovationsschwerpunkten der Zukunft. Die fünf vielversprechendsten disruptiven Technologien haben wir identifiziert und analysiert: Künstliche Intelligenz (KI), Robotik, Energiespeicherung, Blockchain-Technologie und Multiomic Sequencing.

Für die Entwicklung dieser neuartigen Technologiefelder sind mitnichten nur große Unternehmen verantwortlich – in vielen Fällen sind die entsprechenden Betriebe aufgrund ihrer geringen Größe oder mangelnden Investitionsabdeckung für Indexfonds nicht relevant. Vermögensverwalter, die einen aktiven Ansatz verfolgen, können solche Unternehmen hingegen gezielt und schnell in ihre Portfolios aufnehmen. Das bringt die Flexibilität, Chancen zu nutzen und Risiken zu mindern, sobald sie entstehen. Im Idealfall wird ein Ansatz mit Fokus auf disruptive Innovation zudem auch mit einem Gewinnhorizont von über fünf Jahren kombiniert. Hier kommt aktiv handelnden Verwaltern mit Expertise rund um disruptive Innovation der Mechanismus des Amara-Gesetzes zugute: Dieses besagt, dass Menschen dazu neigen, die Auswirkungen einer Technologie kurzfristig zu überschätzen und langfristig zu unterschätzen.

Über ARK Invest Europe

ARK Invest Europe, vormals Rize ETF, ist die europäische Niederlassung des von US-Investmentlegende Cathie Wood gegründeten Anlageberatungsunternehmens ARK Investment Management. Der ETF-Emittent gilt als Pionier in der Auflage thematischer ETFs, der sich – unabhängig von Regionen und Sektoren – ausschließlich langfristig wirkenden, globalen Megatrends widmet. Das Unternehmen hat es sich unter der Ägide seiner Hauptniederlassung ARK Investment Management in den USA zum Ziel gesetzt, eine umfassende ETF-Plattform aufzubauen. Diese umfasst sowohl revolutionäre Innovationen als auch nachhaltige Investitionsthemen und bietet zudem eine Mischung aus aktiven und Index-Strategien.

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