Trotz der guten Entwicklung des deutschen Leitindex im laufenden Jahr sieht die DWS für den DAX weiterhin Potenzial und prognostiziert über 12 Monate ein Kursziel von 18.700 Punkten*.
„Diese Einschätzung spiegelt insbesondere die besseren Konjunktur-Erwartungen wider“, erklärt Aktienfondsmanagerin Sabrina Reeh. „Ab dem zweiten Halbjahr erwarten wir steigende Frühindikatoren und sukzessiv bessere Gewinnwachstumsraten.“ Am 13. März hat der Dax erstmals in seiner mehr als 35-jährigen Historie die Marke von 18.000 Punkten erreicht.
Der Aktienmarkt läuft von einem Rekord zum nächsten, obwohl die deutsche Wirtschaft schwächelt: Wie passt das zusammen? Deutschland-Expertin Reeh verweist insbesondere auf die Exportstärke der deutschen Schwergewichte: „Die 40 DAX-Unternehmen sind global tätig und erwirtschaften etwa 80 Prozent ihres Umsatzes im Ausland, wo es derzeit konjunkturell einfach besser läuft als am Heimatmarkt. Impulse liefert laut Reeh auch die Aussicht auf die geldpolitische Wende: „Wir gehen davon aus, dass die Notenbanken sowohl in den USA als auch im Euroraum im Juni mit den Zinssenkungen beginnen werden. Dies dürfte positive Effekte auf die Investitionsfreudigkeit der Unternehmen haben, die sich dann günstiger am Kreditmarkt refinanzieren könnten“, erklärt die Deutschland-Expertin. Positiv sieht sie auch die Lohnentwicklung: „Die sinkende Inflationsrate sorgt mittlerweile für ein deutliches Plus bei den Reallöhnen. Diese Entwicklung könnte sich positiv auf den Konsum und in der Folge auch auf die Umsätze und Gewinne der Unternehmen auswirken“, so die Fondsmanagerin.
DAX weiter mit günstiger Bewertung
Der deutsche Leitindex handelt auf einem KGV von 12,6, basierend auf Gewinnschätzungen für 2025, und ist laut Reeh noch immer vergleichsweise günstig bewertet: „Der Bewertungsabschlag von 40 Prozent zum amerikanischen S&P 500 Index befindet sich aktuell auf einem historischen Höchststand und erscheint angesichts der soliden Gewinnsituation der DAX-Unternehmen überhöht.“
Mit Blick auf die Sektoren erwartet die Fondsmanagerin, dass es für den energie-intensiven Chemiesektor nach einem schwierigen Jahr 2023 wieder aufwärts gehen könnte: „Wir setzen auf eine Erholung der Volumina auf einer niedrigen Basis.“ Für Unternehmen aus den Sektoren Informationstechnologie und Gesundheit ist sie weiterhin positiv gestimmt. Innerhalb des Industriesektors und auch mit Blick auf den Automobilsektor sei sie dagegen eher selektiv unterwegs.
Bei allem Optimismus sieht die Fondsmanagerin auch Faktoren, die in den kommenden Monaten auf die Stimmung drücken könnten: Sollte die Inflation nicht wie erwartet sinken , müsste der Markt wohl länger auf die Zinswende warten. „Geopolitische Risiken könnten weiterhin für Volatilität an den Märkten sorgen“, so Reeh.
*) März 2025
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