Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat knapp 100 Vermittler:innen zum Thema Trends in der Lebensversicherung befragt.
Wie häufig berieten Vermittler:innen im Jahr 2023 zu verschiedenen Arten von Versicherungsprodukten? Wie relevant ist mittlerweile eine fondsgebundene Rentenphase? Und wie sehen die Erwartungen in Bezug auf ein künftiges Provisionsverbot aus? All das und noch mehr wollte das Institut für Vorsorge und Finanzplanung anhand seiner jährlich unter unabhängigen Vermittler:innen von Versicherungsprodukten durchgeführten Umfrage herausfinden.
Wie bereits in den Vorjahren ist die Berufsunfähigkeitsversicherung das Produkt, zu dem am häufigsten mindestens einmal pro Monat beraten wird. Bei fondsgebundenen Produkten mit Garantien setzt sich der bereits in den letzten Jahren zu beobachtende Abwärtstrend fort. Während 2020 noch rund 58 % der Befragten angaben, mindestens einmal pro Monat zu Garantieprodukten zu beraten, lag der Wert in der aktuellen Umfrage nur noch bei 43 %. Einen Rückgang gab es jedoch erstmals auch bei fondsgebundenen Produkten ohne Garantien zu verzeichnen. Deren Anteil am Geschäft der Vermittler:innen hatte in den letzten Jahren stets zugenommen. Im Gegenzug dazu stieg dieser Wert bei klassischen Produkten erstmals wieder leicht an.
Bei den von der Kundschaft gewählten Garantieniveaus setzt sich der Trend der letzten Jahre fort: Seit der Senkung des Höchstrechnungszinses auf 0,25 % spielt eine hundertprozentige Beitragsgarantie kaum noch eine Rolle. Im Gegenteil, die Höhe der Garantien nimmt seitdem stetig ab. So gab mehr als die Hälfte der befragten Vermittler:innen an, dass ihre Kund:innen überwiegend ein Garantieniveau von unter 80 % wählen.
Die Vermittler:innen wurden außerdem dazu befragt, ob eine fondsgebundene Rentenphase eine Rolle spielt. „Für rund 65 % der Befragten ist eine Kapitalmarktorientierung in der Auszahlphase fester Bestandteil in ihrer Beratung“, so Prof. Michael Hauer, Geschäftsführer des IVFP. Damit liegt eine deutliche Steigerung zum Vorjahr vor. „Kund:innen wollen mehr und mehr auch in der Auszahlungsphase von den Renditechancen des Kapitalmarkts profitieren“, folgert Hauer.
Beim Thema Nachhaltigkeit hingegen ist eine Stagnation festzustellen: Auch in diesem Jahr gaben lediglich ca. 38 % der Umfrageteilnehmer:innen an, dass Nachhaltigkeit einen hohen bzw. sehr hohen Stellenwert in ihrer Beratung hat. Dies deckt sich in etwa mit dem Vorjahreswert (ca. 34 %). Rund 20 % gaben an, dass das Thema in ihrer Beratung kaum eine bzw. überhaupt keine Rolle spiele. Auch schätzen die Makler:innen den Anteil der Kund:innen, die sich grundsätzlich für nachhaltige Geldanlage interessierten, nur auf rund ein Drittel (33,3 %). Der Anteil derer, die darüber hinaus noch konkrete Nachhaltigkeitspräferenzen äußerten, wurde sogar nur auf 14 % geschätzt. Damit zeigt sich erneut wie auch schon im Vorjahr, dass weiterhin Nachholbedarf besteht, um Versicherungsnehmer:innen für nachhaltige Themen zu sensibilisieren. Mit den regulatorischen Anforderungen diesbezüglich kommen die Vermittler:innen jedoch laut der Umfrage größtenteils gut zurecht: Fast 80 % der Befragten kamen zu dieser Einschätzung.
Die Makler:innen wurden auch gefragt, ob sie denn in naher Zukunft mit einem Provisionsverbot rechnen würden. Hier fielen die Antworten eindeutig aus: Nur 6,2 % der Befragten rechnen bald mit einem solchen Verbot, bei ganzen 83,1 % ist dies nicht der Fall.
Mehr Details der Umfrage und ein Auszug können unter hier eingesehen werden. https://ivfp.de/wp-content/uploads/2024/02/Maklerumfrage2024_240214_STK-Homepage.pdf
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