Die Deutschen halten über 1,7 Billionen Euro in Girokonten und Tagesgeldern

Diese Sichteinlagen sind im Mittel nur mit 0,59 Prozent pro Jahr verzinst

Zinserträge könnten 54 Milliarden Euro höher sein

Die Menschen hierzulande sind laut einer neuesten Studie der DZ Bank erneut reicher geworden – doch sie könnten über noch mehr Geld verfügen, wenn sie ihr Geld konsequent auf hoch verzinste Konten verschieben würden. WeltSparen hat ausgerechnet, dass ihnen dadurch pro Sekunde (!) rund 1.710 Euro entgehen.

Über 1,7 Billionen Euro in Deutschland liegen laut den Daten der Europäischen Zentralbank nach wie vor in sogenannten Sichteinlagen, das heißt auf Girokonten und Tagesgeldern. Zwar sind die Zinsen für Tagesgelder vielerorts gestiegen, doch der Großteil des Geldes liegt weiterhin auf unverzinsten Giro- oder schlecht verzinsten Tagesgeldkonten. Letzten Endes erhielten Sparerinnen und Sparer für ihre Sichteinlagen-Billionen daher im Mittel lediglich 0,59 Prozent Zinsen pro Jahr. Deutlich weniger als die 3,7 Prozent pro Jahr, die mit einem Top-Tagesgeldkonto möglich sind. Die besten Festgeldkonten mit einer Laufzeit von einem Jahr bringen sogar 4,4 Prozent.

Damit lassen sich die Deutschen horrende Summen entgehen. Mit ihren Sichteinlagen erzielen sie gerade einmal rund 10,3 Milliarden Euro Zinsen pro Jahr, obwohl durch einen Wechsel zu  Top-Tagesgeldern bis zu 64,2 Milliarden Euro, also mehr als das sechsfache, oder mit Festgeldern sogar bis zu 76,3 Milliarden Euro möglich wären. Pro Sekunde entgehen den Deutschen damit alleine im Vergleich zum Tagesgeld bereits 1.710 Euro. Geht man von einem Wechsel zum Festgeld aus, sind es sogar rund 2.100 Euro.

Katharina Lüth, Finanzexpertin bei WeltSparen, rät: “Die Sparzinsen sind so hoch wie seit etlichen Jahren nicht mehr. Es liegt jedoch an Verbraucherinnen und Verbrauchern, die hohen Zinsen mitzunehmen. Auf dem Girokonto sollte nur so viel Geld liegen, dass die laufenden Ausgaben ohne Probleme gedeckt werden können. Jeder weitere Euro kann und sollte Zinsen erwirtschaften. Ein Tagesgeldkonto ist dabei der erste Schritt. Ist schon eines vorhanden, lohnt sich ein näherer Blick auf die  Zinskonditionen. Wer länger auf sein Geld verzichten kann, sollte sich die hohen Zinsen mit einem Festgeld langfristig sichern, denn schon bald könnten sie wieder sinken.”

Methodik

Die Daten zum Volumen und der durchschnittlichen Verzinsung der Sichteinlagen stammen von der Europäischen Zentralbank. Die genutzten Werte für die Top-Angebote basieren auf dem Durchschnitt der zehn besten Tagesgeldkonten sowie der fünf besten einjährigen Festgeldkonten laut kritische-anleger.de

Der Vergleich beinhaltet ausschließlich Sichteinlagen, da diese täglich fällig sind und dementsprechend ohne zeitliche Einschränkungen verschoben werden können.

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