BVR-Präsidentin Kolak fordert verlässliche Rahmenbedingungen für künftiges Wachstum
Das Kreditgeschäft der Volksbanken und Raiffeisenbanken hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr positiv entwickelt, die hohen Wachstumsraten der Vorjahre wurden aber nicht wieder erreicht. Demnach legten die Kredite der 697 Genossenschaftsbanken an Privat- und Firmenkunden nach vorläufigen Daten des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) um 21 Milliarden Euro beziehungsweise 2,8 Prozent auf 778 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr zu.
“Die Zinswende der Europäischen Zentralbank hat das Kreditwachstum der Genossenschaftsbanken erwartungsgemäß gedämpft. Aber auch weitere Faktoren wie die konjunkturellen Unsicherheiten, der Kaufkraftentzug durch die hohe Inflation und die stark eingetrübten Aussichten auf dem Wohnimmobilienmarkt haben zu einer deutlich geringeren Kreditnachfrage geführt”, sagt BVR-Präsidentin Marija Kolak. “Angesichts des nach wie vor hohen Investitionsbedarfs in den Wirtschaftsstandort Deutschland, vor allem in Bereichen der Dekarbonisierung und Digitalisierung dürfte die Kreditnachfrage aber in diesem Jahr allmählich wieder zunehmen. Voraussetzung ist jedoch, dass die Bundesregierung für mehr Planungssicherheit sorgt und die Investitionsanreize stärkt.”
Im vergangenen Geschäftsjahr 2023 waren die langfristigen Wohnbauforderungen weiterhin der Treiber des abgeschwächten Kreditwachstums. Sie legten voraussichtlich um 3,1 Prozent auf 458 Milliarden Euro zu. Die Privatkundenkredite insgesamt nahmen voraussichtlich um 1,5 Prozent auf 363 Milliarden Euro per Ende 2023 zu. Auf der Firmenkundenseite reduzierten höhere Kreditzinsen und ein sinkender Mittelbedarf für Anlageinvestitionen die Kreditnachfrage. Die Firmenkundenkredite wuchsen 2023 um 4 Prozent auf 415 Milliarden Euro.
Verantwortlich für den Inhalt:
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR), Schellingstraße 4, 10785 Berlin, Tel.: 030/20210,Fax: 030/20211900, www.bvr.de