Die Preise für gebrauchte Wohnungen und Häuser haben sich bei der LBS Immobilien NordWest im zweiten Halbjahr stabilisiert.
Eine Eigentumswohnung kostete in Nordrhein-Westfalen durchschnittlich 168.800 Euro, das sind 1,5 Prozent mehr als in der ersten Jahreshälfte 2023. Im Dezember lag der Preis bereits bei 174.400 Euro, berichtet Geschäftsführer Roland Hustert. Bei den Eigenheimen setzte diese Entwicklung etwas verzögert ein, für sie wurden im Schnitt 301.400 Euro bezahlt (- 3,5 %), auch hier ist ab dem Herbst aber eine Trendumkehr erkennbar. Ausgewertet wurden die laut Notarvertrag tatsächlich gezahlten Kaufpreise.
Für das laufende Jahr rechnet Hustert mit einem moderaten weiteren Preisanstieg – aus mehreren Gründen: So seien die Finanzierungskosten zuletzt wieder gesunken und die allgemeine Verunsicherung der Interessenten habe sich gelegt. Die im Frühjahr ohnehin höhere Nachfrage treffe zudem auf ein äußerst knappes Neubauangebot: Zuletzt gingen die Baugenehmigungen in NRW um fast 30 Prozent zurück – “diese nicht gebauten Wohnungen werden uns in den nächsten Jahren fehlen und den Druck auf den Gebrauchtmarkt weiter erhöhen”, so Hustert.
Spielraum für Preisverhandlungen sieht der Immobilienexperte allenfalls noch bei den älteren Eigenheimen abseits der Ballungsräume. Ab Energieklasse E und schlechter müsse hier die energetische Modernisierung vom Käufer mit eingepreist werden. Überdurchschnittlich vom Preisrückgang waren allerdings auch die besonders energieeffizienten Objekte der Klasse A betroffen, weil in diesem Segment die Teuerung der vergangenen Jahre besonders hoch ausgefallen war, erläutert Hustert: “Die Gruppe derjenigen, die hohe Preise für aufwändige Objekte zahlen kann, schrumpft.”
Insgesamt vermittelte die LBSi NW im vergangenen Jahr 10.703 Wohnimmobilien im Wert von 3 Mrd. Euro in den vier Bundesländern NRW, Niedersachsen, Berlin und Bremen. Sie ist damit einer der größten Wohnimmobilienmakler in Deutschland.
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