Die Studie von Invest in Visions beweist: Mikrofinanzierungen sind resilient gegenüber verschiedenen Wirtschaftszyklen und Marktstörungen

Erhöhtes Diversifikationspotenzial und verbessertes Risiko-Rendite-Verhältnis mit Mikrofinanz

Bisher galt allgemein, dass Mikrofinanzfonds zur Diversifizierung eines Portfolios geeignet sind, weil sie unkorreliert zu traditionellen Assetklassen performen und so das Gesamtrisiko reduzieren. In Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Köln hat Invest in Visions die Diversifizierungseffekte der Assetklasse Mikrofinanz erstmals über einen langen Zeitraum von 18 Jahren wissenschaftlich untersucht. Das Ergebnis: Mikrofinanz hat das Potenzial das Risiko-Rendite-Verhältnis eines klassisch gemischten Portfolios zu verbessern, allerdings zeichnen sich neue Trends bezüglich der Richtung und Stärke der Korrelation ab und Investoren müssen insbesondere in (finanziellen) Krisenzeiten den Anteil von Mikrofinanz im Portfolio stärker differenzieren.

Anlageklasse in stürmischen Zeiten

Als klassisches Impact-Investing-Produkt erhebt Mikrofinanz den Anspruch neben einer finanziellen Performance auch eine soziale Wirkung zu erzielen. In dem Whitepaper analysieren die Autoren zunächst die wissenschaftliche Debatte um die armutslindernde Wirkung von Mikrokrediten und gehen danach auf die historischen Diversifizierungseffekte ein. Die Mehrheit der makroökonomischen Studien, die in der Vergangenheit publiziert wurden, haben bereits einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Verbreitung von Mikrofinanz und einer Abnahme von Armut und Einkommensungleichheit gezeigt.

Weitaus spannender sind nun die Ergebnisse der Analysen zu Diversifizierungseffekten und zur Portfoliooptimierung: Denn erstmals wurden die Korrelationsuntersuchungen aller Indizes im Jahresverlauf sowie über drei sechs-Jahres-Perioden untersucht. Ältere Studien waren regelmäßig durch kurze Zeiträume oder eine geringe Anzahl betrachteter Mikrofinanzfonds in ihrer Aussagekraft begrenzt. Die Resultate der Analysen fördern zum Teil überraschende Erkenntnisse zu Tage: Es stellt sich heraus, dass mit jeder Periode negative Korrelationen schwächer und positive Korrelationen stärker wurden. Der Symbiotics Microfinance Index (SMX) als Benchmark für die Anlageklasse wurde verglichen mit Indizes des Anleihe-, Aktien-, Geld- und Krypto-Marktes. Zusätzlich wurde zwischen traditionellen und nachhaltigkeitsorientieren Indizes unterschieden (naturgemäß fiel der Beobachtungszeitraum für den Krypto-Index und die nachhaltigkeitsorientierten Anlagen kürzer als 18 Jahre aus).

Es fällt auf, dass im traditionellen Anleihesektor eine positive Korrelation zu verzeichnen ist, während die traditionellen Aktienmärkte keine statistisch signifikante Korrelation aufweisen. Bemerkenswert ist dabei, dass die Korrelation von Mikrofinanz und Anleihemärkten im Zeitverlauf zunehmend stärker wird. Ebenso auffällig ist die Entwicklung des Korrelationskoeffizienten. So betrug der Koeffizient des MSCI Emerging Market Index in der ersten sechs-Jahres-Periode noch -.345, in der zweiten Periode -.189 und in der dritten sechs-Jahres-Periode dann beachtliche +.127. Das zeigt exemplarisch, dass auch das Diversifikationspotenzial von Mikrofinanz stark schwanken kann.

Edda Schröder, Geschäftsführerin von Invest in Visions, erklärt dazu: „Die Anlageklasse Mikrofinanz kann generell für eine Portfoliodiversifikation geeignet sein, da diese Anlageklasse tendenziell resilient gegenüber verschiedenen Wirtschaftszyklen und Marktstörungen ist. Allerdings sollte man auch hier sich breit aufstellen und weltweit investieren.“

Die Analyse untersuchte daher auch das Korrelationsverhalten in Krisenzeiten, wenn das Diversifizierungspotenzial gemeinhin am wichtigsten ist. Dazu wurde das Verhalten während der Finanzkrise, während Corona, zu Beginn des Russland-Ukraine-Konflikts und dem Krisenjahr 2015 analysiert. Auch in den Hochphasen der jeweiligen Krisen stiegen die Mikrofinanzrenditen nicht über die +/- 1% Marke hinaus. Dies verdeutlicht, wie niedrig die Volatilität des Mikrofinanzsektors insbesondere in volatilen Kapitalmärkten ist.

Allerdings hat sich während dem Corona-Krisenjahr 2020 die Anzahl signifikant stark positiv korrelierter Indizes im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt. Sollten derartige Verlagerungen in Richtung positiver Korrelation insbesondere in Krisen auftreten, würde dies den Effekt der Risikoreduzierung doch erheblich verringern, so die Studie. Schließlich würden die relativ konstanten Renditen von Mikrofinanz dann nicht mehr in gleichem Maße als Gegenpol zu den fallenden Kursen der anderen Märkte dienen. Die Risikoabsicherung wäre reduziert.

Mikrofinanz im Portfolio reduziert das Gesamtrisiko

Um das Diversifikationspotenzial zu bewerten, wurden abschließend für traditionelle, nachhaltigkeitsorientierte Mikrofinanzanlagen Portfolios mit unterschiedlichen Zielgrößen konstruiert und miteinander verglichen.

Die empirischen Untersuchungen zeigen, dass in einem gleichgewichteten Portfolio verschiedener Anlageklassen die Standardabweichung der Renditen mit zunehmendem Mikrofinanzanteil immer geringer wird. Dies ist auf die geringe Korrelation des SMX mit den anderen Indizes zurückzuführen, der über den gesamten Betrachtungszeitraum (verkürzter Zeitraum für nachhaltige und Krypto-Indizes) deutlich weniger um seinen Mittelwert schwankt als die Vergleichsindizes. Mikrofinanz kann also unabhängig von der Gewichtung das Gesamtrisiko reduzieren. Zugleich können größere Diversifikationsvorteile als mit vergleichbaren Aktien- und Anleihe-Indizes aus dem Nachhaltigkeitssektor erzielt werden.

Die Studie hat deutlich gemacht, dass Mikrofinanz nach wie vor das Potenzial besitzt, ein Portfolio traditioneller Anlageklassen zu diversifizieren und das Risiko erheblich zu senken. Gleichzeitig müssen nachhaltig orientierte Investoren aber auch mit Renditeeinbußen rechnen, wenn sie Mikrofinanz in ihr Portfolio integrieren.

„Gerade für risikoaversere Investoren ist Mikrofinanz folglich auch abgesehen von der sozialen Rendite eine attraktive Anlage, die die Effizienz des Portfolios steigern kann“, so Schröder.

Weitere Informationen zu der Studie finden Sie unter folgendem Link: https://www.investinvisions.com/blog/blog/diversifizierung-mit-mikrofinanz/

ÜBER INVEST IN VISIONS

Die Invest in Visions GmbH wurde 2006 von Edda Schröder mit der Vision gegründet, institutionellen und privaten Anlegern den Zugang zu Impact Investments zu ermöglichen, also zu Anlagen, die neben finanziellen Erträgen auch positive gesellschaftliche Auswirkungen bieten.

Im Jahr 2011 erreichte Invest in Visions einen wichtigen Meilenstein und initiierte zusammen mit der HANSAINVEST die Auflegung des ersten Mikrofinanzfonds in Deutschland, der auch Privatanlegern offensteht.  Neben Mikrofinanz beschäftigt sich Invest in Visions im Rahmen der Finanzportfolioverwaltung mit der Finanzierung kleiner und mittelständischer Unternehmen in den Entwicklungs- und Schwellenländern.

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Invest in Visions GmbH Investmentgesellschaft, Freiherr-vom-Stein-Straße 24–26, 60323 Frankfurt am Main, Tel: 069 20434110, www.investinvisions.com