Nicht nur dank ihrer stillen Reserven holt die Bayerische den ersten Platz im neuen RealRate-Rating „Finanzstärke und Stille Lasten“.
Die RealRate GmbH hat 58 deutsche Lebensversicherer untersucht und ist dabei nach einer neuen Methodik vorgegangen, die sowohl bilanzielle als auch ökonomische Aspekte berücksichtigt. Die Bayerische freut sich über den ersten Platz in diesem Rating.
Die RealRate GmbH präsentiert ein Rating deutscher Lebensversicherer und geht dabei nach einer neu entwickelten Methodik vor. Alle untersuchten Unternehmen werden sowohl nach Ihrem bilanziellen Spielraum als auch nach ihrer ökonomischen Finanzstärke bewertet. Laut RealRate ist diese neue Sicht aktuell erforderlich, da aufgrund der steigenden Zinsen die Bewertungsreserven vieler Versicherer nun oftmals nicht mehr vorhanden sind. Stattdessen bauen viele Marktteilnehmer stille Lasten auf, welche den bilanziellen Spielraum bei der Überschussbeteiligung, der Asset-Umschichtung und der Erreichung bilanzieller Ziele deutlich einschränken. Zu der üblichen rein ökonomischen Betrachtung werden daher von RealRate die bilanziellen Puffer der Versicherungsunternehmen sehr deutlich dargestellt. Dies ist eine ergänzende Information, welche zumindest in den nächsten Jahren sehr relevant sein wird, sofern die Zinsen weiterhin steigen.
Insgesamt wurden 58 deutsche Lebensversicherer untersucht. Betrachtet wurden die Bilanzjahre von 2016 bis inklusive 2022. Dies ermöglicht eine Aussage über die zeitliche Stabilität beziehungsweise die Volatilität des Finanzstärkerankings unter Beachtung der stillen Reserven. Es wurden ausschließlich öffentliche Informationen verwendet, aus dem Geschäftsbericht, den Angaben gemäß Mindestzuführungsverordnung und dem Solvency Financial Condition Report. Den ersten Platz des Rankings belegt die Bayerische Beamten Lebensversicherung. Mit deutlichem Abstand vor der LV 1871 auf dem zweiten Platz und der INTER Lebensversicherung auf dem dritten Platz. Die Spannbreite der addierten Gesamtquote reicht von -19% bis plus 52% und ist damit sehr groß. Der Großteil der Spreizung ist auf die HGB-Pufferquote und insbesondere die aktivischen Bewertungsreserven bzw. stillen Lasten zurückzuführen. Die Größe mit dem höchsten Erklärungsgehalt für das Gesamtrating sind erwartungsgemäß die aktivischen Bewertungsreserven.
„Die Herangehensweise von RealRate bei der Bewertung von Lebensversicherungen ist aus unserer Sicht sehr plausibel und bildet die tatsächliche Finanzstärke der untersuchten Unternehmen sehr realitätsnah und aus unterschiedlichen Perspektiven ab. Umso mehr freut es uns, dass bei dieser Betrachtung die Stärke der Bayerischen entsprechend gewürdigt wird“, sagt Dr. Herbert Schneidemann, Vorstandsvorsitzender der Versicherungsgruppe die Bayerische.
Dr. Holger Bartel, CEO der RealRate GmbH, erläutert die neue Methodik: “Steigende Zinsen, die wir aktuell beobachten, sind grundsätzlich gut für deutsche Lebensversicherer. Die Garantiezinsen für den Kunden können verdient werden. Allerdings wird oft übersehen, dass es neben den positiven ökonomischen Effekten auch negative bilanzielle Effekte gibt. In Zeiten schnell steigender Zinsen fallen die Marktwerte der Anleihen, in welche die deutschen Lebensversicherer hauptsächlich investieren. Die Bewertungsreserven schwinden, es entstehen sogar stille Lasten. Diese schränken den bilanziellen Handlungsspielraum ein. In dem vorliegenden Rating ‘Finanzstärke und Stille Lasten‘ betrachten wir daher sowohl bilanzielle Effekte (Teilnote I) als auch ökonomische Effekte der Finanzstabilität (Teilnote II). Schließlich wird auch die Portfoliorendite bzw. die künftige Gesamtverzinsung aus Kundensicht mit einbezogen.”
Seit der Einführung von Solvency II sind marktwertorientierte Ratings in den Vordergrund getreten. Aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus ist es nun jedoch angebracht, gleichzeitig bilanzielle sowie ökonomische Aspekte gesamthaft in einem Rating zu betrachten.
Die Ergebnisse des Ratings wurden hier veröffentlicht: https://realrate.ai/ranking-area/2023-de-life-insurance-hidden-reserves/
die Bayerische
Die Versicherungsgruppe die Bayerische wurde 1858 gegründet und besteht aus den Gesellschaften Bayerische Beamten Lebensversicherung a.G. (Konzernmutter), BL die Bayerische Lebensversicherung AG und der Kompositgesellschaft BA die Bayerische Allgemeine Versicherung AG. Die gesamten Beitragseinnahmen der Gruppe betragen über 783 Millionen Euro. Die Gruppe steigert ihr Eigenkapital kontinuierlich. Es werden zudem Kapitalanlagen von über 5 Milliarden Euro verwaltet. Mehr als 12.000 persönliche Berater stehen den rund 1,1 Millionen Kunden der Bayerischen bundesweit zur Verfügung. Die Ratingagentur Assekurata hat der Konzernmutter im aktuellen Bonitätsrating die Qualitätsnote A („sehr gut“) verliehen und bescheinigt dem Unternehmen eine weit über der Branche liegende Finanzkraft. Der BA die Bayerische Allgemeine AG wurde ebenfalls im Rahmen eines Bonitätsratings ein A verliehen. Die BL die Bayerische Lebensversicherung AG hat im Rahmen eines umfassenden Unternehmensratings ein A+ erhalten.
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