Die Aktienmärkte preisen nach wie vor die Wahrscheinlichkeit einer Rezession als gering ein.

„Nach kurzer Aktienmarktkonsolidierung und einem Stimmungsdämpfer kommt aktuell recht schnell wieder der Optimismus zurück“, sagt Benjamin Bente, Geschäftsführer der Vates Invest GmbH. „Doch aus sehr unterschiedlichen Richtungen kommen neue Elemente für ein Börsen-toxisches Gebräu – mit der Eskalation im Nahen Osten als potenziellem Katalysator.“

So ist der NAHB-Index, ein Indikator für die US-Hausbau-Aktivitäten, gestern (17.10.2023) weiter abgesackt. „Nur noch ein wenig weiter nach unten und es liegt ein erneutes Rezessionswarnsignal vor“, so Bente. „Denn in den vergangenen Jahrzehnten hat sich dieser Indikator sehr häufig als richtig erwiesen.“ Und die Wahrscheinlichkeit dafür steigt.

Die Zutaten dafür sind Zinsen, Inflation, Ölpreis und die kriegerische Eskalation im Nahen Osten. „Wenn es in der Region in den kommenden Wochen zu einer noch weiteren Eskalation kommt, wird der Ölpreis deutlich steigen – insbesondere bei einer stärkeren Involvierung des Iran“, sagt Bente. „Da die Inflationsraten zuletzt ohnehin schon leicht über den Erwartungen lagen, wird ein steigender Ölpreis sie weiter antreiben.“ So ist es fast schon unvermeidbar, dass die Headline-Inflation wieder über den Erwartungen gemeldet werden wird. „Das hat zeitversetzt in der Historie auch immer wieder auch die Kernrate nach oben gezogen“, so Bente.

Dementsprechend werden dann die derzeitigen Zinsannahmen, die ja eher eine Plateaubildung auf hohem Niveau erwarten, obsolet. „Weiter steigende Zinsen sorgen wiederum dafür, dass sich der ohnehin schon negative Trend bei den US-Wohnungsbauten so stark beschleunigt, dass ein klares Rezessionswarnsignal angezeigt werden dürfte“, so Bente. „Das würde abermals die Gefahr einer US-Rezession steigern und damit das Ende des Börsen-Optimismus.“

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