Während die von der Zentralbank in den USA vergangene Woche verkündete Pause im Zinserhöhungszyklus erwartet worden war, stand die Entscheidung der EZB auf Messers Schneide.
Letztlich konnten die „Falken“ eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf 4,5 Prozent im Hauptrefinanzierungssatz durchsetzen – wahrscheinlich die letzte Anhebung für den aktuellen Zinszyklus. Entsprechend wurde der Entscheid als „taubenhafte Zinsanhebung“ charakterisiert. In den USA scheint das Ende des Zinserhöhungszyklus noch keine ausgemachte Sache zu sein. Für die nächste Sitzung im November könnte dann die vermutlich letzte Zinserhöhung auf der Agenda stehen. So zumindest lässt sich der nach oben angepasste „Dot Plot“ der Zentralbankmitglieder interpretieren. Fed-Präsident Powell unterstrich zudem in der Pressekonferenz das neue Mantra des „higher for longer“, was den Marktteilnehmern, die auf baldige Zinssenkungen spekulierten, bitter aufstoß. Entsprechend stiegen die Renditen von Staatsanleihen weiter an und sorgten für Verluste bei Anleiheinvestoren. Hierzu trug auch der Anstieg des Ölpreises bei, der die Angst vor einem neuen Inflationsschub schürte. Dieser zeigte sich bereits in den August-Inflationsdaten in den USA, die auf Monatssicht wieder stärker anstiegen. Bei den sonstigen Konjunkturdaten zeigte sich in China zuletzt eine Stabilisierung auf niedrigen Niveaus unter anderem bei der Industrieproduktion und den Einzelhandelsumsätzen. Dies könnte perspektivisch auch positive Auswirkungen auf die Exportwirtschaft in Deutschland haben. Entsprechend konnte sich beispielsweise die Erwartungskomponente des ZEW-Index entgegen dem Konsensus leicht verbessern.
Auch die ersten Schätzungen für die Einkaufsmanagerindizes in Deutschland zeigten für den Dienstleistungssektor und das verarbeitende Gewerbe leicht steigende Werte, die über den Ergebnissen des Vormonats sowie über den Konsensusprognosen lagen. Wie bereits erwähnt sorgte die „higher for longer“-Rhetorik für steigende Kapitalmarktzinsen. Dank ihrer kürzeren Durationspositionierung konnten die Moventum-Portfolios die Verluste auf der Rentenseite begrenzen. Hilfreich war zudem das Engagement in Spreadsektoren wie unter anderem Unternehmensanleihen mit Investment-Grade- und High-Yield-Rating, wo dank Spreadeinengungen teilweise sogar Zugewinne erwirtschaftet wurden. Kurzläufer- und geldmarktnahe Strategien trugen ebenfalls positiv zur Entwicklung bei.
Auf der Aktienseite entwickelten sich europäische Indizes besser als die in den USA, die zwar aus Sicht des Euro-Investors von einem stärkeren US-Dollar profitierten, jedoch stärker negativ vom steigenden Zinsniveau betroffen waren. Der japanische Markt – in den Portfolios übergewichtet – entwickelte sich überdurchschnittlich und positiv. Die Bank of Japan tat in ihrer letzten Sitzung das, was sie am besten kann: nämlich nichts. Ein Ende der Negativzinspolitik ist damit nicht absehbar. Schwellenländer entwickelten sich damit besser als Industriestaaten. Bei Letzteren hatte sowohl in Europa als auch in den USA das „Growth“-Segment und mit ihm Technologiewerte, angesichts der Zinsentwicklung, das Nachsehen. Value dagegen konnte outperformen.
Die Moventum-Portfolios konnten sich zwar dem Umfeld negativer Aktien- und Rentenmärkte nicht gänzlich entziehen, konnten aber durch ausgewählte Fondspositionen auf der Rentenseite und positive Allokationsbeiträge auf der Aktienseite (unter anderem Japan und Schwellenländer) eine bessere Wertentwicklung als der Markt verzeichnen.
Das PWM-Portfolio hielt sich angesichts des Gegenwinds von der Aktien- und Rentenseite stabil. Hierzu trugen unter anderem positive Entwicklungen bei den Alternativen Strategien bei. Bei den Rentenfonds zeigten kreditlastige Fonds und Kurzläufer/Floater eine positive Entwicklung und nur die eher durationslastigen Rentenfonds schnitten schwächer ab. Im Bereich Aktien und Wandelanleihen zeigte sich bei allen Fonds eine marktkonforme Entwicklung. Nach längerer Durststrecke konnte der Goldpreis wieder einen leicht positiven Beitrag liefern.
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