Vermögensverwaltende Fonds (VV-Fonds) versprechen in turbulenten Phasen durch ihr aktives Risikomanagement Verluste zu begrenzen, ohne dabei aber auf die Chancen eines Aufschwungs zu verzichten.

Dabei sollen aktives Management und die Diversifikation über mehrere Assetklassen dafür sorgen, dass langfristig eine positive Rendite bei vermindertem Risiko für den Anleger erwirtschaftet wird. Wer bisher dieses Versprechen in 2023 halten konnte, zeigt die Auswertung der MMD Analyse & Advisory GmbH.

  • Vermögensverwaltende (VV-) Fonds performten im 1. Halbjahr 2023 im Durchschnitt positiv
  • Durchschnittliche Wertentwicklung der VV-Fonds lag bei 3,64%
  • Dennoch agierten viele Asset Manager zurückhaltend, was sich in den vergleichsweisen geringen Performancewerten widerspiegelte

Nach der überstandenen Corona-Pandemie bleibt die Welt im Krisenmodus. Die Ukraine befindet sich seit fast eineinhalb Jahren im Krieg mit den russischen Invasoren und ein Ende ist nicht in Sicht. Auch die hohe Inflation hält sich – trotz zuletzt rückläufiger Tendenzen – hartnäckig. Die Zentralbanken kommunizierten daher, dass sie den eingeschlagenen restriktiven Pfad vorerst fortsetzen werden. Dennoch entpuppte sich die Wirtschaft in den USA und Europa als widerstandsfähig, was sich an den Marktentwicklungen im ersten Halbjahr beobachten ließ. Dabei spielten zum einen das Ende der Null-Covid-Strategie in China und zum anderen die Entspannung der Energieversorgungslage in Europa eine wichtige Rolle. Die starken Zuwächse an den Aktienmärkten ließen sich aber hauptsächlich auf den Technologie-Boom zurückführen. Dieser Trend wurde durch die Vorstellung von ChatGPT, welche der breiten Öffentlichkeit die Fortschritte und das Potenzial von Künstlicher Intelligenz in der Praxis aufzeigte, befeuert.

Der DAX gewann im ersten Halbjahr 2023 15,98%, der Euro STOXX 50 Performance 18,39% und der MSCI World EUR GRTR 12,92%. Die defensiven Staatsanleihen, gemessen am deutschen Rentenindex REX P, verloren in dem Zeitraum -0,20%. In diesem Marktumfeld gestaltete sich das Asset Management insbesondere für defensivere VV-Fonds anspruchsvoll.

In den beobachteten MMD-Kategorien Defensiv, Ausgewogen, Offensiv und Flexibel konnten 95% aller VV-Fonds mit einem Volumen von über 10 Millionen Euro im ersten Halbjahr ein positives Ergebnis verbuchen. Dies erreichten die meisten VV-Fonds mit einem niedrigeren maximalen Verlust (Maximum DrawDown (MDD))* als die gängigsten Aktienindizes (im Durchschnitt: -2,93%). Der DAX erlitt im ersten Halbjahr 2023 einen maximalen Verlust von -5,87%, der Euro STOXX 50 Performance -6,46% und der MSCI World EUR GRTR -6,42%. Der deutsche Rentenindex, kurz REX P, wies einen MDD von -3,36% aus. Jedoch agierten viele Asset Manager zurückhaltend, da die Prognosen zum Ende des letzten Jahres und auch in diesem Jahr häufig in Richtung einer Rezession gingen. Dies spiegelte sich auch in den durchschnittlichen Performancewerten der jeweiligen Kategorie wieder, welche im Vergleich zu den Aktien- und Anleihemärkten gering ausfielen.

* Der maximale Verlust stellt das schlechteste mögliche Ergebnis einer Investition in der betrachteten Periode dar. Dabei bemisst sich dieser vom Höchststand bis zum Tiefststand

Defensive VV-Fonds

Die VV-Fonds der defensiven Kategorie konnten bisher in 2023 einen Zuwachs in Höhe von 1,63 Prozent verbuchen. Dabei performten 97% der defensiven Fonds positiv. Die höchste Performance erreichte der BBBank Kontinuität Union Fonds mit 10,20% und einem MDD von -3,19%. Durchschnittlich lag der maximale Verlust bei den defensiven VV-Fonds, gemessen am MMD-Index Defensiv, bei -1,99%. Das geringste Risiko unter den Top 10 Fonds wies der siebtplatzierte SALytic Stiftungsfonds mit einer Halbjahresrendite von 6,55% und einem maximalen Verlust von -2,12% aus. Dies spiegelte sich auch im MMD-Ranking für ein Jahr, wo der BBBank Kontinuität Union mit drei Sternen durchschnittlich gerankt ist und der SALytic Stiftungsfonds mit 5 Sternen zu den Top 20% der Peergroup gehört. Das MMD-Ranking ermöglicht eine quantitative Bewertung der vergangenen Leistungen eines Fonds und setzt sich zu 50% aus Performance- und 50% Risikokennzahlen zusammen. Unter den Top Ten Fonds erhielt neben dem SALytic Stiftungsfonds noch der zweitplatzierte DEGUSSA BANK-UNIVERAL-RENTENFONDS die maximalen 5 Sterne im MMD-Ranking für ein Jahr.

Ausgewogene VV-Fonds

Der MMD-Index Ausgewogen, der die Entwicklung der VV-Fonds in dieser Peergroup misst, gewann im vergangenen Halbjahr 2,52%. Am besten performte in dieser Kategorie der BBBank Wachstum Union Fonds mit 15,72%. Im Hinblick auf das Risiko konnte sich der Fonds mit einem Maximum DrawDown in Höhe von -3,40% nur

unterdurchschnittlich innerhalb der ausgewogenen Kategorie (-2,84%) präsentieren. Den niedrigsten maximalen Verlust unter den Top Ten Fonds hatte der CTV-Strategiefonds Ausgewogen mit -2,27% und einer Performance von 10,50%. Im MMD-Ranking für ein Jahr lag der BBBank Wachstum Union Fonds bei 3 Sternen im Mittelfeld und der CTV-Strategiefonds gehörte mit 5 Sternen zu den Kategoriebesten.

Offensive VV-Fonds

Die offensiven VV-Fonds wiesen im Zeitraum vom 31.12.22 bis 30.06.2023 durchschnittlich 3,94% als Gewinn aus. Die beste Performance innerhalb der Kategorie hatte der Oculus Value Capital Funds mit einem Zuwachs von 23,05%. Dies erreichte der Fonds mit einem Maximum DrawDown in Höhe von -9,24% im Vergleich zu -3,70% im Kategoriedurchschnitt. Aufgrund der Risikoberücksichtigung im MMD-Ranking gehört der Fonds im MMD-Ranking für 1 Jahr und auch für 3 Jahre zum mittleren bzw. unteren Segment der offensiven Kategorie. Anders sieht das bei dem BRW Balanced Return Plus Fonds aus, der im MMD Ranking für die Zeiträume eins, drei und fünf Jahre konstant gute Ergebnisse erzielte.

Flexible VV-Fonds

Im Durchschnitt gewannen flexible VV-Fonds in den letzten 6 Monaten 2,83% hinzu. Der ProfitlichSchmidlin Fonds verzeichnete dabei das beste Performanceergebnis in Höhe von 15,95%. Mit einem maximalen Verlust von -4,63% schnitt der Fonds aber schwächer als der Kategoriedurchschnitt (-3,35%) ab. Dadurch gehörte der Fonds im MMDRanking für 1 Jahr mit 4 Sternen nicht zu den Kategoriebesten. Besser schnitt dort der Global Select Portfolio II Fonds ab, der 5 Sterne im 1 Jahres MMD-Ranking erreichte.

Die Auswertung zeigt, dass sich das Verlustrisiko durch VV-Fonds verringern lässt. Alle Kategorien konnten die maximalen Verluste im Vergleich zu den großen Aktienindizes beschränken. Zugleich erreichten fast alle VV-Fonds positive Ergebnisse.

Für eine leistungsgerechte Bewertung des Fondsmanagers sollten die VV-Fonds im Detail und über einen längeren Zeitraum beobachtet werden. Dabei können in einem ersten Schritt quantitative Rankings – wie das MMD-Ranking – helfen, eine entsprechende Vorauswahl zu treffen. „Bei dem MMD-Ranking fließen neben den Performanceleistungen auch Risikokomponenten zu 50% mit in die Bewertung ein“, erklärt Nicolai Bräutigam, Geschäftsführer der MMD Analyse & Advisory GmbH. „So kann mit einem Blick erfasst werden, welche VV-Fonds ein angemessenes Chance-Risiko-Profil aufweisen. Und vor allem kann man auch abgleichen, ob Kursgewinne, die kurzfristig erzielt wurden, auch auf lange Sicht bestätigt werden.“

Über Asset Standard GmbH:

Asset Standard ist Deutschlands führendes Portal für Vermögensverwaltende Produkte. Das Unternehmen ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der MMD Analyse & Advisory GmbH und somit Bestandteil der MMD Group. Unter www.assetstandard.com können Vermögensverwaltende Produkte der Kategorien Vermögensverwaltende Fonds (VV-Fonds), Strategiefonds und Fonds-Vermögensverwaltung (Fonds-VV) unter einheitlichen Parametern selektiert, analysiert, kombiniert und kontrolliert werden. Zusätzlich präsentieren sich Produkte und Initiatoren. Aktuell beinhaltet die Fonds- und VV-Datenbank über 2.500 Produkte.

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