Die Inflation in Deutschland ist nach offiziellen Angaben im Juni auf 6,4% von 6,1% im Mai gestiegen.

Auch die Kernrate steigt an. Der Ursprung dafür sind die im letzten Jahr gesenkten Preise (9 Euro-Ticket und Tankrabatt). Diese tieferen Preisniveaus im letzten Jahr sind die Ausgangswerte für die heutigen höheren Preise, welche einen Preisschub generierten, der auf den Gesamtschnitt der Inflation wirkt (Basiseffekt). Der aktuelle Anstieg sollte daher nur einen Sondereffekt wiedergeben und die Inflation in den nächsten Monaten wieder abwärts tendieren.

Das Problem bleibt die Kernrate! Sie stieg von 5,3% im Mai auf 5,4% im Juni. Die Preise für dauerhafte Güter sind zwar weniger stark gestiegen als prognostiziert, was jedoch noch keine Entspannung signalisiert. Das Beschwernis sind die Dienstleistungen, die oft arbeitsintensiv und daher von den Lohnsteigerungen und der Knappheit am Arbeitsmarkt direkt betroffen sind. Diese Auswirkungen dürften sich auch in der aktuellen Tourismussaison mit Preissteigerungen bemerkbar machen. Daher ist in den kommenden Monaten eine weitere, deutlich über der 5-Prozent-Marke liegende Kernrate zu erwarten und diese wird die EZB zu weiteren Zinsanhebungen veranlassen.

ÜBERPROPORTIONALER ANSTIEG DER FIRMENINSOLVENZEN

Die enormen Kostenbelastungen durch zu hohe Energie- und Materialpreise zeigen auch auf andere Weise ihre Wirkung. Nach Jahren sinkender Insolvenzzahlen haben wir es wieder mit einer starken Zunahme von Insolvenzen zu tun. In Zahlen: Im ersten Halbjahr 2023 sind die Insolvenzanträge so stark angestiegen wie seit 21 Jahren nicht mehr. So wurden in diesem Zeitraum 8.400 Unternehmensinsolvenzen registriert. Das sind 16,2% mehr als im 1. Halbjahr 2022 (7.230 Fälle).

Die Hauptursache: Die Inflation verunsichert Verbraucher und bremst die Kauflaune deutlich. Das führt dazu, dass für viele Betriebe die großzügig verteilten Staatsgelder der Vergangenheit jetzt zum Bumerang werden. Die Rückzahlungen der Hilfen und teils das Hinauszögern von Anpassungen der Geschäftskonzepte führen bei dauerhaft steigenden Zinsen in die finanzielle und wirtschaftliche Zwangslage.

DIGITALER EURO

Um der Entwicklung hin zu immer mehr bargeldloser Zahlung Rechnung zu tragen, hat die EU-Kommission laut eigener Aussage zwei „unterstützende Maßnahmenpakete“ vorgeschlagen, die dafür sorgen sollen, dass die Bürgerinnen und Bürger zwischen einer Barzahlung und einer digitalen Zahlung (Digitaler Euro) wählen können, wenn sie mit Zentralbankgeld bezahlen wollen. Dabei handelt es sich um (im Wortlaut): einen Legislativvorschlag über Euro-Bargeld als gesetzliches Zahlungsmittel:

Er soll die Rolle des Bargelds wahren und sicherstellen, dass es als Zahlungsmittel weithin akzeptiert wird und für Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen im gesamten Euro-Währungsgebiet leicht zugänglich bleibt.

Einen Legislativvorschlag zur Schaffung des Rechtsrahmens für einen möglichen digitalen Euro als Ergänzung zu Euro-Banknoten und -Münzen: Mit diesem Vorschlag soll sichergestellt werden, dass Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen – ergänzend zu den bereits bestehenden Angeboten privater Unternehmen – eine zusätzliche Option haben, durch die sie mit einer weithin akzeptierten, kostengünstigen, sicheren und widerstandsfähigen Form öffentlichen Geldes im Euro-Währungsgebiet digital bezahlen können. Mit dem Vorschlag wird – nach seiner Annahme durch das Europäische Parlament und den Rat – zwar der Rechtsrahmen für den digitalen Euro geschaffen, doch liegt die Entscheidung, ob und wann der digitale Euro ausgegeben wird, letztlich bei der Europäischen Zentralbank.

Dass der Digitale Euro kommen wird steht für uns außer Frage.

Primär stellt die EU-Kommission bei ihren Vorschlägen zum Digitalen Euro heraus: «um sicherzustellen, dass Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen im gesamten Euro-Währungsgebiet weiterhin Zugang zu Euro-Banknoten und Münzen haben und damit bezahlen können».

Es gilt abzuwarten, was da auf den Bürger zukommt.

Die Kehrtwende aus den vergangenen Monaten mit den wohl unausweichlichen Drawdowns aus dem Strudel der Währungsmärkte, konnten wir im Juni mit einem Ergebnis von plus 1,77% einleiten. Die durchschnittliche Jahresperformance der letzten fünf Jahre: 8,67% netto per anno.

Unseren letzten Monatskommentar schlossen wir mit den Worten: „Dass wir alles daran setzten wieder in die Gewinnzone zu kommen, beantwortet sich aufgrund unserer langjährigen Expertise von selbst“. An diesem Statement lassen wir uns auch in Zukunft messen!

Verantwortlich für den Inhalt:

WINBRIDGE Asset Management GmbH, Sendlinger Straße 47, 80331 München, Tel: +49 (0)89 72 66 99 5-0, www.winbridge.de