Kommentar von Robert Schramm-Fuchs, Portfolio Manager, Janus Henderson Investors
Der Verbraucherpreisindex der Eurozone insgesamt lag im Jahresvergleich bei 5,5 %. Im September 2022 hatte er einen Höchststand von 10,7 % erreicht, seitdem hat sich die Inflation also um 520 Basispunkte verringert. Dies ist eine der schnellsten Disinflationsphasen aller Zeiten! Der Kerninflationsindex lag mit 5,4 % leicht unter den Markterwartungen. Anfang der Woche gaben sich die Zentralbanker der Eurozone und der USA auf dem Sintra-Forum optimistischer, doch ist es nicht ungewöhnlich, dass der Kernverbraucherpreisindex etwas länger steigt als der Gesamtverbraucherpreisindex. Außerdem übertrifft der Erzeugerpreisindex (PPI) in der Regel den Verbraucherpreisindex in den Spitzen- und Tiefstwerten, und der Kern-PPI ist weltweit eingebrochen. Der nächste PPI-Wert für die Eurozone wird in der nächsten Woche veröffentlicht. Der Konsens erwartet ein ausgesprochen deflationäres Ergebnis. Angesichts der restriktiven Geldpolitik, die in den letzten zwölf Monaten verfolgt wurde und weiterhin verfolgt wird, gehen wir davon aus, dass wir in den nächsten vier Quartalen eine vollständige Normalisierung der Inflation erleben werden. Wir dürfen nicht vergessen, dass sich die Eurozone bereits seit Oktober 2022 in einer Rezession befindet. Die Berichtssaison des 2. Quartals am europäischen Aktienmarkt hat mit zahlreichen Gewinnwarnungen begonnen. Die Geldpolitiker werden vielleicht noch eine weitere Zinserhöhung vornehmen, aber wir sind zunehmend zuversichtlich, dass dies die letzte Erhöhung in diesem Zyklus sein wird (falls sie überhaupt stattfindet) und dass die Zinsen im nächsten Jahr mehrfach gesenkt werden. Aus Sicht der europäischen Aktienmärkte halten wir es daher für richtig, sich in frühen Zyklusphasen zu positionieren.
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