Der GDV hat seine Beitragsprognose für 2023 angepasst. Grund ist die Entwicklung in der Lebensversicherung, die hinter den bisherigen Erwartungen zurückbleibt.

Die deutschen Versicherer rechnen für das laufende Jahr trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen mit einem Beitragswachstum. „Wir gehen davon aus, dass der Sektor 2023 spartenübergreifend ein Beitragsplus von 0,4 Prozent erzielt“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen. „Mit Blick auf die hohe Inflation und die anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten wäre das ein achtbares Ergebnis.“ 2022 waren die Beiträge in der Versicherungswirtschaft um 0,6 Prozent auf 224 Milliarden Euro zurückgegangen.

Zum Ende des vergangenen Jahres hatte der GDV noch ein Beitragsplus von 2,9 Prozent für 2023 prognostiziert. Diese Zahlen waren auch Grundlage für die im Rahmen der Jahresmedienkonferenz Ende Januar veröffentliche Beitragsprognose von rund drei Prozent für die gesamte Versicherungswirtschaft. „Hintergrund des nun schwächeren Ausblicks ist die Entwicklung in der Lebensversicherung“, so Asmussen.

Beitragsminus von 5,5 Prozent in der Lebensversicherung

Für die Lebensversicherer, Pensionskassen und Pensionsfonds erwartet der GDV in diesem Jahr einen Beitragsrückgang von 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Die realen Einkommensrückgänge und die ungewöhnlich hohe Unsicherheit belasten das Geschäft in der Lebensversicherung“, sagt Asmussen. 2022 waren die Einnahmen hier um sechs Prozent auf gut 97 Milliarden Euro gesunken. Die Prognose für 2023, die im Herbst noch mit 0,1 Prozent knapp im positiven Bereich gelegen hatte, wird vom schwächeren Ausblick bei der Entwicklung der Einmalbeiträge gedrückt.

In der Schaden- und Unfallversicherung rechnet der Verband für das laufende Jahr mit einer Steigerung der Beiträge um 5,7 Prozent. „Hauptgrund für das Wachstum sind inflationsbedingte Summenanpassungen in der Sachversicherung“, sagt Asmussen. Im Vorjahr waren die Beiträge in der Kompositversicherung um vier Prozent auf rund 80 Milliarden Euro gestiegen. Die leicht schwächere Prognose im Vergleich zum Herbst (+ 6,1 Prozent) geht auf die Entwicklung im Bereich der Kfz-Versicherer zurück, die einen unerwartet schwachen Start ins Jahr 2023 verzeichneten.

In der Privaten Krankenversicherung bleibt der Verband bei seiner bisherigen Prognose von 3,5 Prozent Beitragswachstum für 2023. Im vergangenen Jahr verbuchte die Sparte ein Beitragsplus von 3,1 Prozent auf 46,8 Milliarden Euro.

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