Kommentar von Guy Wagner , BLI – Banque de Luxembourg Investments

  • Weitere Zinserhöhung der EZB so gut wie sicher
  • Anstieg der langfristigen Zinssätze
  • Weiche Landung statt Rezession?
  • Der starke US-Dollar wirkt sich negativ auf die Edelmetallpreise aus

In den USA scheint sich der Inlandsverbrauch im ersten Quartal zu beschleunigen, da dieser von einem starken Arbeitsmarkt, einem robusten Lohnwachstum und einem noch nicht ausgeschöpften Sparüberschuss unterstützt wird. Dies schreiben Guy Wagner und sein Team in ihrem jüngsten monatlichen Marktbericht „Highlights“.

Die Zunahme der Entlassungen in den Sektoren, die von der Pandemie profitiert hatten, wird nach wie vor durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor mehr als ausgeglichen. „In Europa gibt es sogar im Industriesektor Anzeichen für eine Verbesserung, da der Rückgang der Öl- und Gaspreise den Unternehmen ermöglicht, ihre Produktionskosten wieder unter Kontrolle zu bekommen“, sagt Guy Wagner, Chief Investment Officer (CIO) von BLI – Banque de Luxembourg Investments. „In China führen das Ende der Null-Covid-Politik und die Wiedereröffnung der Wirtschaft zu einer Konjunkturerholung, die vielversprechend erscheint aufgrund des jüngst starken Anstiegs der Einkaufsmanagerindizes.“ In Japan stieg das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal 2022 im Quartalsvergleich um 0,2 Prozent, da der Inlandsverbrauch und die Exporte weiter zunahmen.

Weitere Zinserhöhung der EZB so gut wie sicher

Aufgrund der widerstandsfähigen Wirtschaftsaktivität und der jüngst durchwachsenen Inflationszahlen könnte die US-Notenbank bei ihrer nächsten Sitzung im März das endgültige Niveau des Zielkorridors für die Federal Funds Rate anheben müssen. Das Tempo der Zinserhöhungen in Schritten von 25 Basispunkten scheint jedoch nicht in Frage gestellt zu werden. „In Europa scheint eine weitere Zinserhöhung um 0,5 Prozent im März so gut wie sicher zu sein.“

Anstieg der langfristigen Zinssätze

Das günstige Wirtschaftswachstum und die uneinheitlichen Inflationsdaten führten zu einem Anstieg der langfristigen Zinssätze zurück auf ähnliche Niveaus wie jene von Jahresanfang. So stieg der zehnjährige Referenzzinssatz in den USA, in Deutschland, in Frankreich, in Italien und in Spanien.

Weiche Landung statt Rezession?

Nach ihrer deutlichen Erholung im Januar konsolidierten die Aktienmärkte ihre Gewinne im Februar. „Die starke Widerstandsfähigkeit der Weltwirtschaft stützt die Aktienkurse und nährt die Hoffnung, dass die Konjunkturverlangsamung eher in einer weichen Landung als in einer Rezession münden wird“, meint der luxemburgische Ökonom. „Nur die Aktienmärkte der Schwellenländer gaben einen Großteil der Gewinne wieder ab, die sie im Januar im Zuge der Wiedereröffnung der chinesischen Wirtschaft erzielt hatten.“ Auf Sektorenebene waren die Abweichungen im Februar eher moderat, wobei Technologie, Industrie und Finanzen am besten abschnitten, während Versorger, Immobilien und Materialien die ungünstigsten Entwicklungen verzeichneten.

Der starke US-Dollar wirkt sich negativ auf die Edelmetallpreise aus

Nach ihrer Erholung seit September 2022 gegenüber dem US-Dollar verlor die europäische Währung im Februar an Wert, wobei der Euro-Dollar-Wechselkurs im Laufe des Monats von 1,09 auf 1,06 fiel. Der Anstieg des Dollars wurde ausgelöst durch die Spekulationen über eine mögliche Erhöhung des endgültigen Zielkorridors für die Federal Funds Rate in den USA. „Der starke US-Dollar wirkte sich negativ auf die Edelmetallpreise aus“, sagt Guy Wagner abschließend.

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