Am 24. Januar veranstaltete die VEMA den diesjährigen Cyber-Kongress in Fulda. Mehr als 250 Versicherungsmakler nutzten die Gelegenheit, neue Informationen und Impulse aus den Vorträgen mitzunehmen und sich in den Pausen mit Kollegen auszutauschen.

Zu Beginn startete Herr Nikolaus Stapels vom Cyberverband Deutschland mit seinem Vortrag zum Thema „Aktuelle Situation – Ransomware Reaction ab 2023“. Der Cyberverband hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen über die Risiken, die in Verbindung mit der digitalen Welt entstehen, aufzuklären und möchte die Möglichkeit bieten, entsprechende Cyberberater zu finden. Aber was ist eigentlich Ransomware Reaction? Hier ging es um die Reaktionen in Verbindung mit einer Lösegeldforderungen bei Hackerangriffen. Hier gilt erstmal Ruhe bewahren, Zeit gewinnen und durch Schnelligkeit Rabatte bei den Hackern erhalten. Laut Herrn Stapels haben einige Versicherer bis zu 60 % weniger Cyberschäden als noch vor einem Jahr. Die häufigsten Angriffe erfolgen laut ihm über Mails, Passwörter, Softwarelücken oder Hotspot-Fallen.

Herr Dr. Florian Wrobel und Frau Ann-Sophie Hauke von der Cogitanda beschäftigten sich mit den richtigen präventiven Maßnahmen, die einen Cyberangriff verhindern sollen. Durch mehrfach simulierte Angriffe z. B. über Mails, verändert sich die Mitarbeiter-Öffnungsrate möglichen Hackermails, von 30 % auf unter 10 %. Durch spezielle Mitarbeiter-Schulungsvideos kann laut Frau Hauke sehr viel verhindert werden.

Auch Herr Matthias Lange von Perseus Technologies und Herr Sönke Glanz von der HDI Versicherung AG referierten am Kongresstag über notwendige Präventionsmaßnahmen und über deren Cyberversicherungsangebote. Durch ihr speziell erstelltes „Cyber-Security-Konzept“, erhält der Kunde ein 365-Grad-Konzept. Ein Schutzpacket mit einem Notfallplan.

Die Referentin Frau Lena von Blohn führte die Makler durch die interne Plattform der VEMA, durch das VEMAextranet. Sie zeigte verschiedene Tools und Möglichkeiten, wie die Makler ihren Kunden, das Risiko der Cyberkriminalität näher bringen können. Insbesondere ging sie auf die speziell entwickelte Cyber-Kampagne ein. Hierfür wurde auch eine entsprechende Cyber-Landingpage erstellt.

Daniel Blazquez von Markel referierte über deren weitreichendes Konzept für die Cyber-Versicherung. Dieses spezielle Deckungskonzept wurde zusammen mit der VEMA erarbeitet. Dieses bietet weitreichende Vorteile für die Versicherungsnehmer und steht den VEMA-Partnern exklusive zur Verfügung. Die VEMA-Partner können dieses Deckungskonzept auch für ihr eigenes Unternehmen abschließen.

Die Cyber-Versicherungen sind derzeit im Wandel. Frau Gisa Kimmerle von der Hiscox berichtet über die aktuellen Herausforderungen der Cyber-Versicherer. Cyber-Angriffe sind eine dynamische Bedrohung, die Angriffszahlen steigen immer mehr an, es gibt dramatische Einbrüche bei den Cyber-Experten und Ransomware stellt die größte Herausforderung. Die eigenen Nachhaltigkeitsanforderungen für ihre Cyberkonzepte spielen bei der Konzeptentwicklung auch eine große Rolle.

Roy Sembdner von der Alte Leipziger spricht über den Aufbau des eigenen Versicherungsprodukts. Der Cyberversicherungs-Modulkasten für Cyber-Profis. Dies ermöglicht eine individuelle Zusammenstellung verschiedener Deckungsinhalte. Hier kann sich der Makler in Verbindung mit dem Kunden für verschiedene Bausteine entscheiden. Die Alte Leipziger setzt bei ihrem Produkt auch mit auf präventive Leistungen, die sie zu dem Produkt kostenlos bereitstellen.

Der Assekuradeur Victor setzt auf die individuellen Risiken, denn jedes Risiko bedarf einer individuellen Behandlung. Auf dem Cyber-Kongress referierte Alexander Arias und Tim Hußmann. Sie erzählten, dass bei Cyberrisiken die Zeit ein wesentlicher und kritischer Faktor ist. Die Komplexität der Schäden sind höher als in anderen Sparten und die Schadenfälle können existenzbedrohend sein. Auch sie bieten 12 individuelle Bedingungswerke und 12 Branchenspezifische Tarife an.

Alexandra Vogg und Linus Töbke von der ERGO starteten ihren Vortrag gleich mit einer interessanten Frage: „Wie sicher ist DATEV?“. Viele Unternehmer werden die professionelle Software kennen und vermutlich für ihre Abrechnungen auch nutzen. Sie erklären dabei, dass Programme, in der Zeit, in der die Entwickler gerade dabei sind Schwachstellen auszumerzen, angreifbar sind. Gegen sogenannte Zero-Day-Angriffe gibt es keinen Schutz. Allerdings berichtet sie im Nachgang über ihr spezielles Cyber-Schutzpaket.

Die VHV ging auf ihre Produkt Highlights des Cyberprotect 3.0 ein. Sie präsentierte auch verschiedene Beitragsbeispiele zum Beispiel für Architekten, Versicherungsvermittler, Arztpraxen, Bauunternehmen und weitere. Neu ist das umfangreiche Präventionsangebot. Laut Christian Tegtmeier und M. Naser möchten sie mit ihrem Produkt auch das Bewusstsein für die Cybergefahren fördern und gleichzeitig präventiv tätig werden.

Der letzte Vortrag des Kongresstages umfasste ein spannendes Thema. Oliver Schneider von den RiskWorkers erzählt, wie Spezialisten mit Kriminellen verhandeln und Schäden von Kunden und Versicherungen abwenden. Er berichtete über die Bestandteile der Verhandlungsstrategie. Zuerst sei es wichtig, bei einer Gelderpressung, Bereitschaft zur Zahlung zu zeigen. Im zweiten Schritt könnte man mit den Erpressern verhandeln und die Forderung senken. Die Unternehmen sollen sich dabei nicht an der Forderung orientieren, sondern an dem, was sie bereit sind zu zahlen. Wichtig ist dabei auch zu klären, um was eigentlich verhandelt wird. Geht es um die Rückgabe der Daten, um die Garantie keiner weiteren Veröffentlichung, geht es um Zugangsdaten um was geht es eigentlich? Es wird auch nur verhandelt, wenn wir uns sicher sind, dass die Erpresse zum Beispiel relevante Dokumente hat. Er gab uns ein wichtiges Schlussfazit mit. „Der Kundenschaden ist beim Verhandeln, um ca. 85 bis 90 % geringer als bei Nichtzahlen!“

Die Vorträge wurden parallel auch online gestreamt, damit Maklerkollegen, die nicht vor Ort sein konnten, an den wertvollen Inhalten teilhaben konnten. Mehr als weitere 600 Personen nutzten diese Möglichkeit.

Im Nachgang erntete die Veranstaltung sehr viele positiven Stimmen und eine Bewertung von 1,49 nach Schulnoten. Der Cyber-Kongress 2023 war also ein voller Erfolg, der sicherlich eine Fortsetzung finden wird.

Auch bei diesem noch recht jungen Thema stärkt die VEMA ihren angeschlossenen Kollegen den Rücken. Schulungen, Unterlagen und veredelte Produktlösungen bis hin zum eigenen Deckungskonzept schaffen einen Vorsprung bei Vertrieb und Beratung. Es zeigt sich immer wieder: Genossenschaft macht stark!

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VEMA Versicherungs-Makler-Genossenschaft eG, Unterkonnersreuth 31, 95500 Heinersreuth, www.vema-ag.de