In Summe wurde mehr in Wertpapiere investiert als daraus abgezogen – Allianz war die gefragteste Aktie, Tesla verzeichnet die höchsten Verkäufe.

Nach zwei Jahren Corona-Pandemie und heftigen Kursbewegungen an den internationalen Aktienmärkten, nach unten wie nach oben, war auch das Jahr 2022 alles andere als ein gewöhnliches Börsenjahr. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine Ende Februar hat der Welt abermals ein Krisenjahr beschert. Tod, Flucht, galoppierende Preise, Energieknappheit, politische Spannungen, Wirtschaftseinbruch, Zukunftsängste – die Menschen schauen skeptisch in die Zukunft. Laut einer Umfrage im Auftrag der Europäischen Kommission vom Sommer 2022 erwartete rund ein Drittel der Bundesbürger, dass sich ihr Leben im Allgemeinen in den kommenden 12 Monaten verschlechtert, nur 16 Prozent gingen von einer Verbesserung aus. Die übrigen gingen von gleichbleibenden Verhältnissen aus. Noch im Winter 21/22 hatten nur 11 Prozent pessimistisch in die Zukunft geschaut, 25 Prozent waren positiv gestimmt.

Wie haben sich der Kriegsschock und die Folgen des Konflikts auf das Anlageverhalten in Deutschland in diesem Jahr ausgewirkt? Die Consorsbank hat Daten ihrer rund 1,6 Millionen Kunden für den Zeitraum 1. Januar bis 30. November ausgewertet.

Käufe überwogen

2022 war allen negativen Entwicklungen zum Trotz ein Käuferjahr. So entfielen 57 Prozent aller Trades auf Käufe, 43 Prozent auf Verkäufe. Beim Volumen hinter den Trades in Euro und Cent fällt der Unterschied etwas kleiner aus. So beläuft sich der Anteil der Käufe am gesamten Handelsvolumen auf 52 Prozent, der der Verkäufe auf 48 Prozent. Es wurde also verhaltener gekauft als verkauft. Im Durchschnitt wurden je Kauforder knapp 5.000 Euro investiert, während sich die Verkäufe im Mittel auf 6.150 Euro beliefen.

Der stärkste Handelstag des Jahres (bis zum 30.11.) war der 24. Februar, der Tag, an dem die russischen Truppen in der Ukraine einmarschierten. Hier wickelten die Anleger 5,5 Mal mehr Käufe und Verkäufe ab als am schwächsten Handelstag, dem 25. November.

Bewährte Werte

Die Liste der begehrtesten Aktien bei den Investoren enthält keine Überraschungen. Es dominieren große Auto-, Technologie- und Finanzwerte. Der Titel des Papiers, auf das 2022 das höchste Kaufvolumen entfiel, geht an den Versicherer Allianz. Auf Rang zwei und drei folgen der Elektroauto-Fabrikant Tesla und der Chemie-Riese BASF. Auf BASF entfielen dabei die meisten Kauf-Trades.

Unternehmen ISIN

ALLIANZ DE0008404005

TESLA US88160R1014

BASF DE000BASF111

BIONTECH US09075V1026

MERCEDES-BENZ DE0007100000

AMAZON.COM US0231351067

VOLKSWAGEN DE0007664039

APPLE US0378331005

DEUTSCHE BANK DE0005140008

COMMERZBANK DE000CBK1001

Top-10-Aktien nach Kaufvolumen

Auf der Rangliste der nach Volumen am meisten verkauften Titel finden sich nahezu die gleichen Kandidaten wie auf der Kaufliste. Nur das Chemie-Unternehmen Bayer verdrängt hier den Autokonzern Volkswagen aus den Top-10. Die Nummer eins war Tesla vor Biontech und Allianz. Biontech führt dabei die Liste nach der Anzahl der Verkaufsaufträge an.

Securities ISIN

TESLA US88160R1014

BIONTECH US09075V1026

ALLIANZ DE0008404005

MERCEDES-BENZ DE0007100000

BASF DE000BASF111

AMAZON.COM US0231351067

APPLE US0378331005

COMMERZBANK DE000CBK1001

DEUTSCHE BANK DE0005140008

BAYER DE000BAY0017

Top10-Aktien nach Verkaufsvolumen

Die Aktie mit dem höchsten gesamten Handelsvolumen war – wie sich aus den Ranglisten leicht erraten lässt – Tesla. Die Consorsbank-Kunden kauften und verkauften Aktien des umstrittenen US-Unternehmers Elon Musk im Wert von mehr als 965 Millionen Euro.

Sparers Lieblinge

Bei den Sparplänen war Tesla weniger beliebt als bei Einzel-Trades. So landete die Aktien bei den 2022 neu eröffneten Aktien-Sparplänen nur auf Rang 10. Der beliebtestes Wert war hier Apple vor den Tech-Größen Amazon und Microsoft. Mit Coca Cola, Procter & Gamble

und Unilever tauchen in der Top-10 Liste auch drei Konsum-Dickschiffe auf, die bei den Einzel-Trades weit weniger eine Rolle spielten. Offenbar setzen Langfristanleger neben Tech-Werten auch gerne auf Klassiker aus diesem Bereich.

Securities ISIN

APPLE US0378331005

AMAZON.COM US0231351067

MICROSOFT US5949181045

ALLIANZ DE0008404005

COCA-COLA US1912161007

BERKSHIRE HATHAWAY US0846707026

BASF DE000BASF111

PROCTER & GAMBLE US7427181091

UNILEVER GB00B10RZP78

TESLA US88160R1014

Top-10-Aktien bei Sparplan-Neueröffnungen

Bei den neu abgeschlossenen ETF-Sparplänen tummeln sich vorrangig Produkte, die den MSCI World Index abbilden in der Top-5-Rangliste, darunter auch zwei nachhaltige Varianten.

ETF ISIN

XTRACKERS MSCI WORLD UCITS ETF IE00BJ0KDQ92

BNP PARIBAS EASY MSCI WORLD SRI LU1615092217

ISHARES CORE MSCI WORLD UCITS ETF IE00B4L5Y983

XTRACKERS MSCI EMERGING MARKETS UCITS ETF IE00BTJRMP35

XTRACKERS MSCI AC WORLD ESG IE00BGHQ0G80

Top-5-ETF bei Sparplan-Neueröffnungen

Bei den gemanagten Fonds dominiert in den Top-5 der neu eingerichteten Sparpläne das Thema Technologie mit gleich drei Vertretern, die vorwiegend in Tech-Aktien anlegen. Die Nummer eins indes, der ARERO Weltfonds, präsentiert sich diversifizierter und investiert vorwiegend in fest bzw. variabel verzinsliche Wertpapiere sowie in Derivate der drei Anlageklassen Aktien, Renten und Rohstoffe.

Fonds ISIN

ARERO – DER WELTFONDS LU0360863863

BLACKROCK GLOBAL FUNDS WORLD TECHNOLOGY LU0171310443

JPMORGAN INVESTMENT FUNDS-GLOBAL DIVIDEND LU0329202179

ALLIANZ GIF – ALLIANZ THEMATICA LU1479563717

BNP PARIBAS FUNDS DISRUPTIVE TECHNOLOGY LU0823421689

Top-5-Fonds bei Sparplan-Neueröffnungen

Insgesamt eröffneten die Consorsbank-Kunden rund 450.000 neue Sparpläne. Wertpapiersparen erfreut sich damit weiter einer sehr großen Beliebtheit. Die mit Abstand gefragteste Anlageklasse waren dabei ETFs, gefolgt von Aktien, gemanagten Fonds und Zertifikaten.

Kunden bleiben investiert

Betrachtet man die Verteilung der Vermögenswerte der Consorsbank-Kunden zum Jahresende 2022, zeigt sich eine leichte Verschiebung in Richtung Sparanlagen und Cash gegenüber dem Vorjahresende. Der große Ausstieg aus Wertpapieren, der angesichts der Krisenlage vielleicht zu erwarten gewesen wäre, blieb jedoch aus. Tatsächlich schrumpfte das Wertpapiervermögen (ohne Sparplanvermögen) gegenüber Ende Dezember 2021 zwar um 9,3 Prozent, das dürfte allerdings im Wesentlichen den Kursrückgängen an den Märkten geschuldet sein. So stand etwa der DAX am 30.11. um 8,3 Prozent niedriger als am 30.12.2021.

Das Sparplanvermögen kletterte im gleichen Zeitraum unterdessen um fast 10 Prozent – trotz schwächelnder Märkte. Die Kunden haben also offenbar die Gelegenheit genutzt, in den langfristigen Vermögensaufbau einzusteigen. Das Vermögen auf Tages- und Festgeldkonten

kletterte um 13 Prozent, was sicher auch auf die Rückkehr von Habenzinsen zurückzuführen ist. Die Consorsbank war eine der ersten Banken, die für Neukunden wieder Zinsen aufs Tagesgeld angeboten hat. Das Vermögen auf Giro-, Verrechnungs- und Fremdwährungskonten wuchs zum Stichtag um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Consorsbank ist Teil von BNP Paribas. Mit einem umfassenden Angebot an Finanzdienstleistungen und – produkten ist die Consorsbank eine der führenden Direktbanken. Die Consorsbank möchte die Regeln des digitalen Lebens auf den Umgang mit Geld übertragen und gemeinsam mit ihren Kunden das Banking der Zukunft entwickeln.

BNP Paribas ist die führende Bank der Europäischen Union und ein wichtiger Akteur im internationalen Bankgeschäft. In Deutschland ist die BNP Paribas Gruppe seit 1947 aktiv und hat sich mit 12 Geschäftseinheiten erfolgreich am Markt positioniert. Privatkunden, Unternehmen und institutionelle Kunden werden von rund 6.000 Mitarbeitenden bundesweit in allen relevanten Wirtschaftsregionen betreut.

Verantwortlich für den Inhalt:

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