Maßgeschneiderte ART-Lösungen tragen dazu bei, die Volatilität der Bilanz zu verringern, wenn klassische Versicherungsprodukte nicht verfügbar sind.

Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) baut die Kapazitäten und Ressourcen des Geschäftsbereichs Alternativer Risiko Transfer (ART) aus, um dem wachsenden Kundeninteresse an maßgeschneiderten Lösungen als Ergänzung zu traditionellen Sach- und Haftpflichtprodukten gerecht zu werden. Mit einer neu ausgerichteten Underwriting-Strategie wird ART auf Wachstumschancen in zwei Hauptbereichen abzielen: erstens auf Captive-Lösungen, einschließlich Captive-Fronting, und zweitens auf den Bereich der strukturierten Lösungen, d.h. auf mehrjährige, spartenübergreifende Deckungen, einschließlich parametrischer Deckungen. Zu den gezielten Investitionen gehört auch die Aufstockung des derzeit 90-köpfigen ART-Teams um 20 neue Stellen, um die Fähigkeiten von ART in allen Bereichen – von der Modellierung und dem Underwriting bis hin zu rechtlicher Expertise und Schadenbearbeitung – zu stärken.

„Mit fundierter Expertise und speziellen Lösungen kann unser ART-Team die Unternehmen im aktuellen Umfeld von enormer Unsicherheit unterstützen. Viele unserer Kunden suchen nach maßgeschneiderten Lösungen für eine wachsende Zahl von Szenarien – von traditionell versicherbaren Risiken bis hin zu nicht klassisch versicherbaren Risiken wie Lieferketten- oder Nachhaltigkeitsrisiken“, erklärt Shanil Williams, Chief Underwriting Officer Corporate und Vorstandsmitglied der AGCS. „Unser ART-Team kann eine große Erfolgsbilanz und einen hohen Marktanteil im Bereich des alternativen Risikotransfers vorweisen und wir möchten unsere Fähigkeiten und Präsenz in diesem anspruchsvollen Segment weiter ausbauen. Aus unserer Sicht ergänzen sich traditioneller und alternativer Risikotransfer optimal, und wir sind bestrebt, für jeden Kunden die am besten passende Lösung zu realisieren – sei es mit dem einen oder mit dem anderen oder einer Kombination aus beiden.”

Multidisziplinäre Deal-Teams

AGCS verzeichnete im Jahr 2021 ein starkes Neugeschäft in der ART-Sparte, die rund 5 % zum weltweiten Nettoprämienvolumen des Unternehmens beitrug. Jetzt investiert der Allianz Industrieversicherer in neue Ressourcen, die zur Unterstützung eines profitablen Portfoliowachstums erforderlich sind, und wird auch mehr Kapazitäten für ART-Lösungen bereitstellen, um Marktchancen zu nutzen. Der Underwriting-Prozess und die Governance-Struktur sind entscheidend für den Erfolg: Multidisziplinäre Deal-Teams mit spezialisierten Underwritern und Experten aus globalen Funktionen – wie Aktuaren, Finanzspezialisten und Rechtsanwälten – arbeiten bei der Entwicklung einer maßgeschneiderten ART-Lösung für ein Unternehmen eng zusammen. „Unsere funktionsübergreifenden Teams bringen unterschiedliche Fähigkeiten mit an den Tisch, und gemeinsam betrachten wir die Risiken aus einer grundlegend neuen Perspektive“, erklärt Grant Maxwell, Global Head of ART bei AGCS.

Ein neuer Weg für amerikanische Speditionsunternehmen

Sogenannte strukturierte Lösungen sind bereits heute ein fester Bestandteil des ART-Angebots und sollen nun deutlich ausgebaut werden. Dabei handelt es sich um Mehrjahres- und Mehrspartendeckungen, bei denen ein Teil des Risikos beim Versicherten verbleibt. Sie schützen ein Unternehmen davor, durch Katastrophenereignisse oder eine unvorhergesehen hohe Schadenhäufung übermäßig exponiert zu sein, beinhalten aber in der Regel auch Vereinbarungen über eine Eigenbeteiligung oder “Swing”-Metriken, die die jeweiligen Interessen von Versichertem und Versicherer berücksichtigen und ein niedriges Schadenniveau belohnen.

„Ein gutes Beispiel für die Leistungsfähigkeit dieser Lösungen ist eine strukturierte Deckung, die wir für den gewerblichen Kfz-Markt in den USA entwickelt haben”, erklärt Maxwell. „US-amerikanische Speditionsunternehmen hatten mit starken Prämienerhöhungen auf einem sich schnell verändernden Markt zu kämpfen, was zu kaum mehr tragbaren Kfz-Haftpflichtprogrammen führte. Wir kombinierten verschiedene Excess-Placements mit einem mehrjährigen Deckungskonzept, das an die tatsächliche Schadenentwicklung gekoppelt war. Auf diese Weise konnten Unternehmen, die ihre Schadenbelastung realistisch einschätzen konnten, Vorteile für sich gewinnen und insgesamt höhere Limits im Bereich der Haftpflichtversicherung realisieren.”

ART kann auch parametrische Deckungen anbieten, die nicht auf einer finanziellen Entschädigungsleistung basieren, sondern bei denen Deckung und Schadenzahlung durch einen messbaren Index ausgelöst werden, z. B. Naturgefahren- oder Wetterindizes. Darüber hinaus kann das ART-Team auch dabei helfen, Risiken durch Katastrophenanleihen oder andere Formen von versicherungsgebundenen Wertpapieren (Insurance Linked Securities) in die Kapitalmärkte zu transferieren.

Unterstützung für die wachsende Zahl von Eigen-Versicherern

Ein weiterer strategischer Schwerpunkt des ART-Geschäftsbereichs sind Captive-Lösungen mit einem starken Fokus auf Captive-Fronting. Das langjährig etablierte AGCS Captive Solutions Team unter der Leitung von Brian McNamara wurde in den Bereich globale Versicherungsprogramme der AGCS integriert. Ziel ist es, multinationale Unternehmen mit eigenem Inhouse-Versicherungs-programm mit vielfältigen Lösungen zu versorgen, die durch das starke globale Netzwerk der Allianz Gruppe in mehr als 200 Ländern und Territorien unterstützt werden. Neben dem sogenannten Captive-Fronting (dies meint die Ausstellung lokaler Policen in zahlreichen Ländern rund um den Globus, Verwaltung von Prämienzahlungen und Bearbeitung von Schadensfällen im Namen der Captive) bietet AGCS auch eine breite Palette von zusätzlichen Einzellösungen für Captives an, wie z.B. Rückversicherung, Stop-Loss-Mechanismen zum Schutz des Captive-Selbstbehalts oder Unterstützung einer Captive mit zusätzlichen strukturierten Lösungen für spezifische Risiken.

Brian McNamara, Leiter des Bereichs Captive Solutions bei AGCS auf den Bermudas, sagt: „In den vergangenen zwei Jahren haben Captives für viele Unternehmen weiter an Bedeutung gewonnen. Neue Captives wurden gegründet oder bestehende Eigen-Versicherungsprogramme um neue Versicherungssparten wie Cyber oder sogar Drittrisiken von Kunden oder Lieferanten erweitertet. Wir können den Betreibern dabei helfen, das Beste aus ihrer Captive herauszuholen und die Vorteile der Selbstversicherung zu maximieren, indem wir unsere Captive-Expertise mit weiteren ART-Lösungen kombinieren.“

ART als Option für versicherbare Risiken und andere wichtige Geschäftsthemen

„Viele Unternehmen prüfen derzeit ihre Optionen und entscheiden sich dafür, auf unterschiedliche Weise selbst mehr Risiko zu tragen. Unsere ART-Instrumente und -Mechanismen können eingesetzt werden, um die Volatilität der Bilanz zu verringern, und zwar sowohl für traditionelle versicherbare Risiken wie Cyberrisiken oder Managerhaftung als auch für andere strategisch wichtige geschäftliche Belange, die traditionell nicht versicherbar sind. Wir verfügen in all diesen Bereichen über fundiertes Fachwissen und Fähigkeiten und sind bestrebt, unseren bestehenden und neuen Kunden mehr Dienstleistungen und Kapazitäten anzubieten“, betont Maxwell. ART sei zwar nicht pauschal für jedes Unternehmen oder jedes Risikoszenario die beste Lösung, aber Unternehmen mit einer fortschrittlichen Risikomanagementstrategie könnten wahrscheinlich davon profitieren und sollten diesen alternativen Weg des Risikomanagements erkunden.

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