Breite Diversifikation senkt Risiken

 

Die EB-SIM, führender Vermögensverwalter für nachhaltige Investments im deutschsprachigen Raum, sieht bereits im kommenden Jahr wieder Anzeichen, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung und damit das Anlegerumfeld bessern. Insbesondere Aktien sollten profitieren. Dennoch gilt es aufgrund anhaltender multipler Krisen, die Widerstandsfähigkeit des Portfolios gegen Risiken durch breite Diversifikation zu erhöhen. Das ist ein Schluss im aktuell veröffentlichten Kapitalmarktausblick 2023, der auch eine Vorschau bis 2032 enthält.

„Wir sind davon überzeugt, dass gerade Krisen die Katalysatoren für notwendige Veränderungen sind. Der Trend zu nachhaltigem Investieren wird durch die aktuelle Energiekrise noch verstärkt. Wir erwarten, dass sich auch in Europa das Wirtschaftsklima im vierten Quartal 2023 wieder bessern und die Talsohle damit durchschritten sein wird. Auch wenn die aktuell sichtbaren Risiken nicht gänzlich verschwinden, erwarten wir, dass die Aktienmärkte den Aufschwung bereits früher im Jahr vorwegnehmen. Insbesondere dividendenstarke Aktien sollten in dieser Marktphase ein interessantes Langfristinvestment darstellen“, fasst Dr. Oliver Pfeil, Geschäftsführer und Chief Investment Officer der EB-SIM, die Ergebnisse des aktuellen Kapitalmarktausblicks zusammen.

Alternative Anlagechancen ergäben sich derzeit vor allem aus dem enormen Investitionsbedarf für die Transformation zu einer CO2-neutralen Wirtschaft. „Die Notwendigkeit zur Transformation der Energieversorgung liefert deutliche finanzielle Gründe für den Erfolg nachhaltiger Unternehmen und wird den Trend für Anlagen in Erneuerbare Energien und nachhaltige Infrastruktur weiter verstärken“, sagt Pfeil. Der European Green Deal sei das weltweit detaillierteste Konzept zur klimaneutralen Ausrichtung eines gesamten Kontinents. Damit die Nettoemissionen von Treibhausgasen auf Null reduziert werden, sind allein bis 2027 mehr als 1,8 Billionen Euro an grünen Investitionen notwendig.

In den kommenden Monaten werden jedoch noch Krisenfaktoren die wirtschaftliche Entwicklung belasten. Dazu gehören anhaltende Lieferkettenprobleme, hohe Energie- und steigende Produktionskosten, eine hohe Inflationsrate, die Umstellung auf Friendshoring sowie die noch nicht völlig überwundene COVID-19-Pandemie und steigende Zinsen. „Aufgrund der geographischen Nähe zum Ukrainekonflikt, der Abhängigkeit von russischem Gas und der aus unserer Sicht nach verspäteten Inflationsbekämpfung durch die Europäische Zentralbank ist das Rezessionsrisiko in Europa besonders hoch“, warnt Pfeil. „Wir erwarten, dass die Wirtschaftsleistung hier im Gegensatz zu den USA im ersten Halbjahr 2023 sinkt.“

Um Risiken zu minimieren und Renditechancen zu steigern, empfiehlt die EB-SIM daher, vorübergehend europäische Investitionen zu Gunsten von global diversifizierten Anlagen umzusortieren. Beispielsweise seien die Wachstumschancen in den USA zunächst größer. Der Grund liege darin, dass die amerikanische Zentralbank früher und aggressiver begonnen habe, den Leitzins zu erhöhen und damit erfolgreich die Inflation zu bekämpfen. Inzwischen sei dort das Schlimmste wohl bereits vorbei. Für Europa und die Emerging Markets rät der nachhaltige Vermögensverwalter, vor allem auf lukrative kleinere und mittlere, statt auf große Unternehmen zu setzen. „Bei der Investition in Aktien ist in diesem Umfeld ein Augenmerk auf Qualität zu legen. Die Investition in Unternehmen mit langfristig ausgelegten Geschäftsmodellen, guter Bilanzstruktur, hohen Cashflows, starken Dividenden- und Eigenkapitalrenditen sowie einer zeitgemäßen Nachhaltigkeitsstrategie ist uns dabei besonders wichtig“, sagt Pfeil. Darüber hinaus sollten Anleger verstärkt alternative Anlagen, wie nachhaltige Infrastruktur, Erneuerbare Energien, Private Equity oder Private Debt in den Blick nehmen, um Inflationseffekte durch attraktive Renditen auszugleichen.

Zehn-Jahres-Prognosen der EB-SIM: Langfristig gute Renditechancen bei Aktien

Bis 2032 erwartet die EB-SIM bei Aktien aus der Eurozone eine positive Rendite von 7,8 Prozent pro Jahr. Bei US-Titeln nimmt sie hingegen einen Ertrag von jährlich 6,7 Prozent an. Schwächer fällt die Prognose für japanische Unternehmensanteile aus. Die Experten schätzen sie auf 5,1 Prozent, während sie für Aktien aus Emerging Markets eine Rendite von 9,7 Prozent pro Jahr erwarten.

Für globale Staatsanleihen rechnen die Fachleute der EB-SIM in der kommenden Dekade mit einem inflationsindexierten Plus von 3,3 Prozent pro Jahr. Ihre Renditeprognose für globale Unternehmensanleihen liegt bei jährlich 3,8 Prozent.*

Investitionen in Erneuerbare Energien erscheinen derzeit besonders aussichtsreich

Bei der EB-SIM stehen auch im kommenden Jahr vor allem Investitionen in nachhaltige Infrastruktur zur Produktion von Erneuerbaren Energien im Fokus. Zwar seien steigende Zinsen gerade für neue Projekte eine Herausforderung, da sie deren Wirtschaftlichkeit belasten. Jedoch hätten sich in Deutschland die Rahmenbedingungen für Investitionen in Erneuerbare Energien durch das kürzlich verabschiedete EEG 2023 deutlich verbessert. So sollen bis zum Jahr 2030 mindestens 80 Prozent des erzeugten Stroms aus Erneuerbaren Energien stammen. Hierfür wäre eine Verdopplung der Kapazität in Windkraft und sogar eine Vervierfachung der Kapazität von Solaranlagen nötig. Zum Erreichen dieser ambitionierten Ziele wurden Ausschreibungsmengen und Vergütungssätze erhöht und Verfahren vereinfacht, so dass sich das Umfeld für Investitionen im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert habe.

Eine weitere interessante Möglichkeit, die Kapitalanlage zu diversifizieren, ist laut Pfeil Private Debt. Im Wesentlichen handelt es sich hier um nicht börsennotierte Schuldverschreibungen, die zumeist im Vergleich zu ähnlichen börsennotierten Anleihen eine zusätzliche Risikoprämie aufweisen, um die Illiquidität der Anlageklasse auszugleichen. Im Fokus für 2023 stünden hier „Clean Energy Debt“, also Darlehen an Produzenten Erneuerbarer Energien, die meist zu klein sind, um ein Kreditrating zu erhalten und sich über den Kapitalmarkt finanzieren zu können. Der Vorteil für die Investoren ist hier die vergleichsweise hohe Sicherheit in einer ökonomisch schwierigen Phase. Unternehmen im Bereich Erneuerbare Energien seien von der Konjunktur unabhängiger. Hohe Energiekosten reduzieren zudem die Ausfallwahrscheinlichkeiten. Auch in der Vergütung für Investoren ist die Investition in „Clean Energy Debt“ attraktiv. Mit einer erwarteten Rendite im kommenden Jahr von knapp über fünf Prozent, liegt sie in der Größenordnung von Infrastructure Equity – bei deutlich geringerer Volatilität.

*Alle Meinungsäußerungen geben die aktuelle Einschätzung der EB – Sustainable Investment Management GmbH wieder, die sich ohne vorherige Ankündigung ändern kann. Alle dargestellten Prognosen für zukünftige Wertentwicklungen beruhen auf Berechnungen von möglichen Entwicklungen unter Berücksichtigung von negativen und positiven Szenarien und sind keine Garantie für tatsächliche künftige Wertentwicklungen. Alternative Anlagen sind mit diversen Risiken behaftet, nicht unbedingt für jeden Anleger geeignet und für jedes Portfolio verfügbar. EB – Sustainable Investment Management GmbH; Stand: Oktober 2022

Den kompletten Kapitalmarktausblick der EB-SIM samt jährlicher Rendite- und Risikoerwartungen für die wichtigsten Anlageklassen bis 2032 können Sie ab dem 08.11.2022 hier herunterladen: www.eb-sim.de/aktuelles/publikationen

Über die EB – Sustainable Investment Management GmbH (EB-SIM)

Die EB – Sustainable Investment Management GmbH (EB-SIM) zählt zu den führenden Vermögensverwaltern für nachhaltige Investments. Das Unternehmen mit Sitz in Kassel ist eine Tochter der Evangelischen Bank (EB). Mehr als 30 Jahre war das wertebasierte Asset Management eines der Kerngeschäftsfelder der EB und wurde im Dezember 2018 als eigenständiges Geschäftsfeld in die EB-SIM ausgegründet. Die EB-SIM beschäftigt über 50 Mitarbeiter und verwaltet ein Vermögen von mehr als 5 Milliarden Euro. Sie bietet institutionellen und über den Wholesale-Vertrieb privaten Kunden ausschließlich nachhaltige Anlagen in Aktien-, Anleihen- und Multi-Asset-Strategien sowie Private Debt und Real Assets. Ihre Anlagestrategien richtet sie konsequent an den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) und den Klimazielen der Europäischen Union aus.

Seit Juni 2021 ist die EB-SIM auch Mitglied der Bundesinitiative Impact Investing (BII). Sie möchte durch den Aufbau des Impact-Investing-Ökosystems in Deutschland Voraussetzungen schaffen, dass zusätzliches Kapital zur Bewältigung sozialer und ökologischer Herausforderungen eingesetzt wird.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

EB-Sustainable Investment Management GmbH, Ständeplatz 19, 34117 Kassel, Tel: +49 (0)561 450603-3799, www.eb-sim.de