Die Preisanstiege für Energie und Lebensmittel machen es vielen Sparerinnen und Sparern schwer, Geld auf die hohe Kante zu legen.
Nach zwei besonders sparsamen Jahren in der Pandemie pendelt sich die Sparquote deutscher Haushalte mit 11,1% im ersten Halbjahr 2022 wieder auf dem Niveau der Jahre vor Ausbruch von Corona ein. Doch wohin mit dem Ersparten? WeltSparen, die Plattform für Geldanlage, hat zum Weltspartag die besten Festgeldangebote in Deutschland und seinen Nachbarländern ausfindig gemacht und den aktuellen Inflationsraten gegenübergestellt.
Die spannendsten Ergebnisse:
- Wer in Deutschland sein Geld unverzinst auf dem Girokonto parkt, muss damit rechnen, dass seine Ersparnisse bei der aktuellen Teuerungsrate in Höhe von 10,9% bereits Anfang 2028 nur noch die Hälfte wert sein werden.
- Für Festgelder mit dreijähriger Laufzeit liegt Deutschland mit 3% Zinsen p.a. im EU-Vergleich auf dem dritten Platz und etwa gleichauf mit Italien (3,08% p.a.). Sparer in England sind mit 4,75% p.a. am besten gestellt.
- Deutschland liegt bei der Teuerungsrate trotz Energiekrise im Mittelfeld: In Belgien lag die Inflationsrate im September bei 12,1%, in den Niederlanden sogar bei 17,1%.
Um die Folgen der hohen Inflationsraten auf Erspartes greifbar zu machen, hat WeltSparen die Zeit berechnet, in der sich die Kaufkraft von heutigen Ersparnissen in einzelnen EU-Ländern halbieren wird. Im Kontrast dazu steht der Zeitraum (Tabelle 2), über den sich Sparerinnen und Sparer gedulden müssen, bis sich ihre Festgeld-Anlagen verdoppeln. Natürlich sind diese Zahlen nur eine Momentaufnahme, dennoch spiegeln sie die Realität wider und verdeutlichen eindrücklich, wie herausfordernd die Situation für Verbraucherinnen und Verbraucher aktuell ist.
Inflationsraten in Europa und Zeit bis zur Halbierung der Kaufkraft
Land Verbraucherpreisindex (HVPI/CPI) Halbierung der Kaufkraft von Ersparnissen in
Niederlande 17,1% 4,4 Jahren
Belgien 12,1% 6,1 Jahren
Deutschland 10,9% 6,7 Jahren
England 10,1% 7,2 Jahren
Italien 9,4% 7,7 Jahren
Spanien 9,3% 7,8 Jahren
Frankreich 6,2% 11,5 Jahren
Hohe Zinsen für Festgeld ermöglichen Verdopplung von Ersparnissen in weniger als 16 Jahren
Doch das gilt aktuell nur für Sparerinnen und Sparer aus England. Mit Festgeld-Zinsen von bis zu 5% bei dreijähriger Laufzeit hat England im Vergleich zu Deutschland und seinen Nachbarländern auf dem Festland die Nase klar vorn. In Deutschland und Italien müssen sich Sparer mit durchschnittlich 3% Zinsen etwa 8 Jahre länger gedulden, bis sich ihre Festgeld-Anlagen nominal verdoppelt haben.
Festgeld-Zinsen im EU-Vergleich und Zeit bis zur Verdopplung der Festgeld-Anlagen
Land Durchschnitt der fünf besten Festgeld-Angebote (3-jährige Laufzeit) Verdopplung der Festgeld-Anlagen
in
England 4,75% 15,6 Jahren
Italien 3,08% 23,5 Jahren
Deutschland 3,00% 24,1 Jahren
Niederlande 2,83% 25,5 Jahren
Spanien 2,82% 25,6 Jahren
Frankreich 2,63% 27,3 Jahren
Belgien 1,71% 41,5 Jahren
Warum Warten auf noch höhere Zinsen keine gute Idee ist
Seit dem Frühjahr kennen die Festgeldzinsen nur eine Richtung: aufwärts. Mit Spannung wird heute die Entscheidung zur nächsten Leitzinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank erwartet. Viele rechnen damit, dass die Zinsrallye weitergeht. Nicht wenige Sparerinnen und Sparer wollen daher weitere Zinssprünge abwarten, bevor sie ihr Geld für längere Zeit fest anlegen. Aber genau das ist ein Fehler, denn Warten kostet bares Geld.
Effizient sparen mit der Treppenstrategie
Eine Alternative bietet die Treppenstrategie: Verbraucherinnen und Verbraucher, die ihr Geld festverzinst anlegen möchten, können optimal von steigenden Zinsen profitieren, indem sie langfristig Geld zu unterschiedlichen Laufzeiten anlegen und so die Wartezeit auf höhere Zinssätze überbrücken. Die Treppenstrategie funktioniert ganz einfach: Zum Beispiel wird eine Anlagesumme von 10.000 Euro aufgeteilt und jeweils 2.000 Euro festverzinst mit Laufzeiten von 1, 2, 3, 4 und 5 Jahren angelegt. Schon nach einem Jahr wird der erste Anlagebetrag inklusive angefallener Zinsen ausgezahlt und kann dann wieder zum höchsten Zinssatz angelegt werden. Im Jahr darauf wird das zweijährige Festgeld fällig und so weiter. Mit der Treppenstrategie nutzen Sparerinnen und Sparer das steigende Zinsniveau, ohne dass ihr Geld monatelang auf Girokonten geparkt ist und keine Erträge erzielt.
Katharina Lüth, Finanzexpertin und Chief Client Officer bei WeltSparen, sagt dazu: “Warten lohnt sich beim Sparen nicht. Auch wenn die Zinssätze noch weiter steigen, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher bereits jetzt aktiv werden. Jeden Tag, an dem Ersparnisse unverzinst auf dem Konto liegen, schlägt die Inflation voll zu und das Geld verliert an Wert. Mit der Treppenstrategie lassen sich schnell Zinserträge erzielen und trotzdem zukünftige Zinserhöhungen mitnehmen. Wer kurzfristig auf das Geld angewiesen ist, kann es auf einem Tagesgeldkonto für sich arbeiten lassen.”
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