Auch während des zweiten Pandemiejahres waren Bildungs- und Betreuungseinrichtungen zeitweise geschlossen, es kam zu weniger Unfällen.

 

In Kita, Schule und Hochschule ereigneten sich im Jahr 2021 insgesamt 717.918 meldepflichtige, also ärztlich behandelte, Schülerunfälle – ein Minus von knapp 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bezogen auf 1.000 Versicherte gab es 37,0 Schul- und 3,5 Schulwegunfälle. Die meisten Unfälle entfielen dabei auf die allgemeinbildenden Schulen. Dies lässt sich unter anderem mit der vergleichsweise hohen Expositionszeit, also der Dauer der in der Schule verbrachten Zeit, erklären. Verstärkt wird der Effekt auch durch den steigenden Anteil an Ganztagsschulen.

Unter den verschiedenen Einrichtungsarten haben einzig die Kitas einen leichten Anstieg bei den Unfallzahlen zu verzeichnen. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Betreuungseinrichtungen der Jüngsten im Vergleich zum Jahr 2020 an mehr Tagen geöffnet hatten, die Kinder also lediglich durch längere Präsenz einem höheren Unfallrisiko ausgesetzt waren.

Bei Unfällen, die sich auf dem Weg von und zur Bildungseinrichtung ereigneten, waren Schülerinnen und Schüler der allgemeinbildenden Schulen im Jahr 2021 am stärksten betroffen. Mit etwas Abstand dahinter liegen die berufsbildenden Schulen. Die Schülerinnen und Schüler dieser Schulart legen den Schulweg vergleichsweise häufig motorisiert zurück. Ihre altersbedingte geringe Fahrpraxis kann ein Grund für das erhöhte Unfallrisiko sein.

Jungen von Gewaltunfällen häufiger betroffen

Vor allem in der Kita und in der allgemeinbildenden Schule sind Jungen deutlich häufiger von Unfällen betroffen als Mädchen. Liegt dem Schülerunfall eine Gewalthandlung zugrunde, stellt sich das unausgewogene Geschlechterverhältnis noch gravierender dar: Das Risiko von Jungen, Opfer eines gewaltbedingten Schülerunfalls zu werden, lag im Jahr 2021 bei 5,5 je 1.000 Versicherte. Das ist mehr als doppelt so hoch wie das der Mädchen (2,3). Der weitaus überwiegende Anteil der gewaltbedingten Unfälle passiert dabei während des Schulbetriebs: 94,6 Prozent der Gewalthandlungen ereignen sich in der Pause, im Sport oder während anderer Unterrichtsfächer. Die übrigen 5,4 Prozent der gewaltbedingten Schülerunfälle entfallen auf den Weg zwischen der Einrichtung und dem Zuhause des Kindes.

Neben der Zahl der allgemeinen Schülerunfälle ging auch jene der gewaltbedingten Schülerunfälle insgesamt zurück. Gab es in den Jahren vor Pandemiebeginn zwischen 8 und 9 gewaltbedingte Schülerunfälle je 1.000 Versicherte, lagen sie im vergangenen Jahr bei 3,9 (2020: 4,6).

Gut abgesichert

Kinder und Jugendliche stehen während des Schulbesuchs unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Passiert auf dem Schulweg, während des Unterrichts oder in den Pausen ein Unfall, erhalten sie eine umfassende medizinische Versorgung. Die Leistungen der Unfallkassen beinhalten dabei auch Rehabilitationsmaßnahmen oder Rentenzahlungen, wenn eine vollständige Genesung nach einem Unfall nicht gelingt. Was die gesetzliche Unfallversicherung für Schülerinnen und Schüler tut, erklärt dieser Film.

 

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