Der Real-Asset- und Investment-Manager Wealthcap hat in einer aktuellen Umfrage in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey die Attraktivität moderner, zukunftsfähiger Büroflächen sowie die Bereitschaft zu höheren Mietpreisen für derartige Flächen untersucht.
Befragt wurden Entscheider in Deutschland, die für die Anmietung von Büroflächen verantwortlich zeichnen – je einmal vor vollem Ausbruch der Coronapandemie im Februar 2020 und einmal im Sommer 2022. Im Fokus standen die vier Cluster Flexibilität (Flächennutzung und -aufteilung), Nachhaltigkeit (Energieverbrauch, Existenz von Grünflächen), Vernetzung (Internet, Smart Building) sowie Wohlbefinden (Luftqualität, Sportangebote)1) Im Fokus standen die vier Cluster Flexibilität (Flächennutzung und -aufteilung), Nachhaltigkeit (Energieverbrauch, Existenz von Grünflächen), Vernetzung (Internet, Smart Building) sowie Wohlbefinden (Luftqualität, Sportangebote).
„Wir beschäftigen uns seit Jahren intensiv mit dem Leitmotiv ‚Future Office‘, also den Anforderungen an zukunftsstarke Büroflächen. Als aktiver, langfristig orientierter Asset-Manager können wir die Ergebnisse der Umfragen bestätigen – viele Unternehmen sehen Büroflächen zunehmend als wichtiges Investment im Wettbewerb um Fachkräfte“, sagt Sebastian Zehrer, Leiter Research bei Wealthcap. „Nicht erst, aber besonders seit der Coronapandemie ist die Flexibilität der Flächennutzung entscheidend. Davon profitieren auch die Investoren, wenn es um das Thema Nachvermietbarkeit geht.“
Flexible Büroflächen aktuell als wichtigstes Kriterium
Auf die Frage, welcher Faktor am ehesten einen höheren Mietpreis rechtfertigen würde, antworteten Anfang 2020 die meisten Büromieter mit Vernetzung, nämlich 22,4 %. Auf den Plätzen zwei bis vier landeten Flexibilität (19,7 %), Wohlbefinden (18,2 %) und Nachhaltigkeit (17,8 %). Bis Mitte 2022 hat sich das Bild gewandelt. Nun steht Flexibilität mit 24,7 % an der Spitze, es folgen Vernetzung (21,7 %), Nachhaltigkeit (20,7 %) und Wohlbefinden (19,3 %). Drei von vier Faktoren werden damit als wichtiger eingeschätzt, wobei die beiden größten Gewinner Flexibilität (+5,0 Prozentpunkte) und Nachhaltigkeit (+2,9 Prozentpunkte) sind.
Größere Unternehmen für Fachkräftevorteil zu höheren Mieten bereit
Insgesamt hat die Bereitschaft zu höheren Mieten, um Vorteile im Wettbewerb um Fachkräfte zu erlangen, in Deutschland zwischen 2020 und 2022 leicht nachgelassen. Vor dem Hintergrund der eingetrübten konjunkturellen Lage geben heute 50,7 % an, zu keinem Aufpreis bereit zu sein, während 35,1 % dazu bereit sind. 2020 betrug dieses Verhältnis 41,7 % zu 38,6 %.
Aufgeschlüsselt nach Unternehmensgröße der Büromieter bleiben kleine Unternehmen am zurückhaltendsten. Zugleich ist knapp ein Drittel (28,3 %) der kleinen Unternehmen 2022 bereit mehr Miete zu zahlen, wenn dies Vorteile für das eigene Employer-Branding hat. 2020 lag dieser Wert bei 33,1 %. Damals wie heute sind sie damit die preissensibelste Gruppe. Bei mittelgroßen Unternehmen ist die Entwicklung gegenläufig, hier waren 2022 48,7 % für höhere Mieten aufgeschlossen, während dieser Wert 2020 nur 46,9 % betrug.
Auch bei großen Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern stieg der Anteil der aufgeschlossen Antwortenden von 37,6 % im Jahr 2020 auf nunmehr 49,2 %. Jedes fünfte große Unternehmen war 2022 zu einem Mietaufschlag von mindestens 20 % bereit, jedes zehnte sogar zu über 40 %.
Ähnliche Unterschiede zeigen sich bei der Analyse nach Alter der Befragten. Am aufgeschlossensten (52,5 %) für höhere Mieten zeigen sich 2022 18- bis 29-Jährige. Diese Altersgruppe zeigte auch 2020 mit 69,6 % bereits die höchste Bereitschaft. 2022 ist sogar fast jeder Fünfte zu einer mehr als 50 % höheren Miete bereit, sofern dies Vorteile im Wettbewerb um Fachkräfte bietet.
Demgegenüber stehen die über 65-Jährigen, die am preissensibelsten sind. Lediglich 27,3 % waren 2020 zu höheren Mietzahlungen bereit. 2022 stieg dieser Wert auf nun 29,4 %.
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