Climate Impact Pledge 2022 führt 35% weniger Unternehmen auf, die Mindeststandards nicht erfüllen

 

 

  • Nach enger Zusammenarbeit mit einem de-investierten Unternehmen konnte LGIM es wieder in eine ESG-Fondsreihe aufnehmen
  • LGIM veräußert zwei Unternehmen aus der gleichen Fondspalette wegen unzureichender Zusammenarbeit; weitere 12 Unternehmen stehen weiterhin auf der Ausschlussliste
  • In der Berichtssaison 2022 sind derzeit 80 Unternehmen von Abstimmungssanktionen betroffen, die die LGIM-Mindeststandards für den Klimawandel nicht erfüllen London, 14. Juni 2022 – Legal & General Investment Management (LGIM), einer der weltweit größten Vermögensverwalter, stellt eine positive Dynamik bei der Bewältigung von Klimarisiken fest. Das geht aus dem heute veröffentlichten, jährlichen Bericht „Climate Impact Pledge“ hervor, der rund 1.000 Unternehmen in die Bewertung einbezieht.

Im Vergleich zum Vorjahr sanktioniert LGIM 2022 um 35% weniger Unternehmen dafür, die Mindeststandards für den Klimawandel nicht zu erfüllen. In absoluten Zahlen: von 130 Unternehmen 2021 auf 80 in diesem Jahr. Der Rückgang belegt die Wirksamkeit des LGIM-Ansatzes ebenso wie die weltweite Dynamik des Klimaschutzes. Von den 80 Unternehmen, gegen die LGIM in der Berichtssaison 2022 Sanktionen verhängt hat, sind die meisten in den Bereichen Öl und Gas, REITs, Banken und Bergbau tätig.

LGIM hat den Climate Impact Pledge 2016 ins Leben gerufen. Dies ist der zweite Bericht im Rahmen des 2020 angekündigten erweiterten Ansatzes, in dem LGIM sich dazu verpflichtet hat, rund 1.000 globale Unternehmen in 15 klimakritischen Sektoren zu bewerten. Sie verantworten mehr als die Hälfte der Treibhausgasemissionen der weltweit größten börsennotierten Unternehmen.

LGIM hat außerdem 59 Unternehmen identifiziert, die ein stärkeres individuelles Engagement erforderten. Diese in ihren Branchen besonders einflussreichen Unternehmen hatten sich das Ziel der Netto-Null-Emissionen noch in vollem Umfang zu eigen gemacht, verfügen jedoch über das Potenzial, in ihren jeweiligen Branchen und Wertschöpfungsketten einen erheblichen positiven Effekt zu erzielen. 31 der 59 identifizierten Unternehmen haben sich inzwischen ein Netto-Null-Ziel gesetzt – das sind mehr als doppelt so viele wie 2021.

Positiv zu vermelden ist zudem, dass Japan Post Holdings nach Fortschritten im Rahmen des Engagements wieder in das Anlageuniversum von LGIM aufgenommen wurde. Die Fortschritte betreffen dabei insbesondere die Offenlegung von Scope-3-Emissionen im Zusammenhang mit Investitionen sowie die Veröffentlichung von Netto-Null-Zielen für die Zeit bis 2050.

Im Laufe des Jahres 2022 wird LGIM die Reichweite des Programms weiter ausbauen und die Erwartungen an Unternehmen hinsichtlich ihres Umgangs mit Klimarisiken und -chancen weiter steigern.

Catherine Ogden, Sustainable and Responsible Investment Manager, Legal & General Investment Management (LGIM): „Unser Climate Impact Pledge begann als ein Programm, das sich auf 80 Unternehmen konzentrierte. Damals ging es um Sanktionen durch Veräußerung aus einem einzelnen Fonds. Inzwischen hat sich das Programm auf rund 1.000 Unternehmen ausgeweitet, und die potenziellen Ausschlüsse betreffen LGIM-Vermögenswerte im Volumen von mehr als 103 Milliarden Euro. Die Zahl der Unternehmen mit Klimaverpflichtungen nimmt rasch zu, was uns positiv stimmt. Doch es mangelt an detaillierten Plänen für eine Netto-Null-Umstellung zur Unterstützung dieser Ziele. Im laufenden Jahr werden wir Unternehmen weiterhin dazu drängen, ihre öffentlichen Ankündigungen um solide Strategien zur Dekarbonisierung sowie detaillierte Stufenpläne bis 2050 zu ergänzen. In jedem Fall wird die Netto-Null-Umstellung von einer unverkennbaren Dynamik angetrieben, und wir beobachten eine ermutigende Entwicklung.“

Engagement mit Folgen

LGIM stützt sich auf etwa 65 verschiedene Datenpunkte und nutzt sein eigenes Klimamodellierungstool – LGIM Destination@Risk – sowie Daten von Drittanbietern, um die Unternehmen anhand von fünf Hauptpfeilern zu bewerten:

  1. Governance: Wie wird die Aufsicht über Klimafragen auf Vorstandsebene ausgeübt und wie wird sie den Investoren mitgeteilt?
  2. Strategie: Welche Strategien haben die Unternehmen, und für welche Strategien setzen sie sich bei ihren Regierungen ein?
  3. Risiken und Chancen: Wie hoch ist der Anteil der „grünen“ Aktivitäten an den aktuellen Gewinnen der Unternehmen, und wie hoch ist der Anteil der potenziellen künftigen Gewinne, der durch den Übergang zur CO2-armen Wirtschaft gefährdet ist?
  4. Szenarioanalyse: Auf welches Niveau der globalen Erwärmung sind die Pläne der Unternehmen ausgerichtet?
  5. Metriken und Ziele: Wie ehrgeizig sind die Emissionsziele der Unternehmen, und wie sehen sie im Vergleich zur früheren Entwicklung aus?

Trotz der positiven Dynamik hat LGIM angekündigt, seine Beteiligungen an China Resources Cement sowie an Invitation Homes mit Wirkung zum 31. Mai 2022 über ausgewählte Fonds1 zu veräußern, da sie die Anforderungen an ihr Engagement nicht erfüllen.

Obwohl einige der zuvor veräußerten Unternehmen Fortschritte gemacht haben, stehen CCB, ICBC, MetLife, AIG, KEPCO, PPL, Exxon Mobil, Sysco, Hormel, Rosneft2, Loblaw und China Mengniu Diary weiterhin auf der Ausschlussliste von LGIM. Bisher haben diese Unternehmen keine ausreichenden Maßnahmen ergriffen, um eine Wiederaufnahme zu rechtfertigen.

Ermutigende Fortschritte weltweit

LGIMs Intention ist es, die Klimarechenschaftspflicht über alle Branchen hinweg zu verbessern. Deshalb hat sich LGIM bereits dazu verpflichtet, auf Hauptversammlungen weltweit gegen Unternehmen zu stimmen, die nicht mindestens einen seiner Mindeststandards erfüllen. Für Unternehmen in Nordamerika und Europa erhöht sich diese Schwelle auf drei Mindeststandards. Zu diesen Standards gehören zum Beispiel:

  • Vorstandsmitglieder, die für Klimafragen zuständig sind • Umfassende Klimaangaben und Programme zur Reduzierung von Treibhausgasen • Belastbare Offenlegung von Scope-3-Emissionen • Nachweis einer jährlichen Verringerung von Emissionen

Der diesjährige Bericht zeigt einen starken Aufwärtstrend bei den durchschnittlichen Klimabewertungen in den verschiedenen Regionen. So verzeichnete Japan einen Anstieg von 25 % gegenüber dem Vorjahr, während die Schwellenländer eine Verbesserung von 21 % erzielten. Der Gesamtwert für die Schwellenländer bleibt jedoch der niedrigste im weltweiten Vergleich – nur 12 % der Unternehmen in den Schwellenländern erfüllen alle LGIM-Mindeststandards.

1 Unternehmen werden aus ausgewählten Fonds mit einem Vermögen von 87 Mrd. £ (103 Mrd. €, 118 Mrd. $, 14 Mrd. ¥, 107 Mrd. CHF) zum 31. Dezember 2021 veräußert, einschließlich der Fonds der Future World-Fondspalette und aller Fonds für die automatische Altersvorsorge in der L&G Workplace Pensions und dem L&G MasterTrust. Alle russischen Unternehmen wurden aus allen Portfolios ausgeschlossen, die auf die Climate Impact Pledge ausgerichtet sind. Rosneft wurde jedoch zuvor veräußert und wäre in der Liste der sanktionierten Unternehmen als fortgesetzte Veräußerung enthalten gewesen.

2 Rosneft wurde bereits zuvor aus den Portfolios, die sich am Climate Impact Pledge orientieren, veräußert und steht auch im Juni 2022 noch auf der Liste der sanktionierten Unternehmen. Wenn wir andere russische Unternehmen halten, ist dies darauf zurückzuführen, dass wir unsere Positionen nicht verkaufen können, solange der Handel für ausländische Investoren ausgesetzt ist.

Nordamerika und der asiatisch-pazifische Raum (ohne Japan) verzeichneten ebenfalls Zuwächse (10 % bzw. 9 % im Vergleich zum Vorjahr), sind aber im Vergleich zu Europa weiterhin Schlusslichter: Nur ein Fünftel der Unternehmen erfüllt alle genannten Mindeststandards.

Auch aus der Branchenperspektive zeigen die Rankings stetige Fortschritte. Versorger und Zement-Unternehmen erhalten gemeinsam die höchste Bewertung, dicht gefolgt von Schifffahrt und Autoindustrie.

Michelle Scrimgeour, Chief Executive Officer von Legal & General Investment Management (LGIM): „Als Mitbegründer der Net Zero Asset Managers Initiative haben wir uns verpflichtet, in Zusammenarbeit mit unseren Kunden darauf hinzuarbeiten, bis 2050 keine Netto-Treibhausgasemissionen mehr zu verursachen. Eines der wichtigsten Mittel, mit denen wir als Investoren den Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft unterstützen können, besteht darin, als verantwortungsbewusste Verwalter aufzutreten, uns mit den Unternehmen in den von uns verwalteten Portfolios zu engagieren und unser Stimmrecht auszuüben. Unser Climate Impact Pledge ist ein wichtiger Bestandteil unseres Engagements. Die bisherigen Fortschritte sind zwar ermutigend, aber wir müssen die Messlatte immer wieder höher legen.“

 

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