Obwohl sich die wirtschaftlichen Aussichten aufgrund der erhöhten geopolitischen Risiken durch den Krieg zwischen der Ukraine und Russland verschlechtern und durch die Lockdowns in China der Druck auf die Weltwirtschaft weiterhin hoch ist,

 

erwarten wir bis Ende 2022 ein weiterhin gutes Gewinn- und Dividendenwachstum bei Unternehmen, das jedoch auf ein historisch betrachtet normaleres Niveau zurückkehren wird. Das sagt Ilga Haubelt, Head des Equity Income Teams bei Newton Investment Management – eine Gesellschaft von BNY Mellon Investment Management (Foto anbei). Sie kommentiert den Dividendenmarkt wie folgt:

„Die meisten Prognosen gehen davon aus, dass das diesjährige Dividendenwachstum des MSCI ACWI-Index bei 6,5 Prozent liegen wird. Das wäre zwar fast die Hälfte unter dem Wachstum von 2021, ist aber immer noch positiv. Im letzten Jahr lag die Steigerung bei 12,8 Prozent (Quelle: Refinitiv, April 2022). Das stärkste Wachstum erwarten wir in Sektoren, die von steigenden Rohstoffpreisen profitieren oder in der Lage sind, die Inflationskosten weiterzugeben. Darüber hinaus gehen wir davon aus, dass die strukturellen Wachstumssektoren Gesundheitswesen und Technologie in diesem Jahr ein anhaltendes Gewinn- und Dividendenwachstum verzeichnen werden.

Die stetige Erholung der Dividenden wird dadurch unterstützt, dass viele Unternehmen während der Pandemie vorsichtig waren und die Ausschüttungsquoten gesenkt hatten. Sie hatten einen geringeren Prozentsatz ihrer Gewinne an die Aktionäre in der Erholungsphase 2021 weitergegeben. Das Dividendenwachstum ist daher hinter der Gewinnerholung zurückgeblieben. Das ist positiv, denn dadurch kann eine mögliche Konjunkturabschwächung abgepuffert werden. Es bedeutet gleichzeitig, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Unternehmen ihre Dividenden kürzen müssen, gesunken ist. Darüber hinaus sind die Bilanzen der Unternehmen solide: Die Barmittel stiegen 2020 weltweit an, und viele Firmen haben diese 2021 nicht verwendet. Die jüngsten Ereignisse haben die Themen lokale Lieferketten und Deglobalisierung bei Regierungen und Unternehmen noch dringlicher gemacht.

Makroökonomisch betrachtet haben wir uns von einem deflationären Umfeld mit geringer Volatilität zu einem volatileren inflationären Umfeld bewegt. Deflation und niedrige Volatilität führten dazu, dass Anleger – trotz sinkender Anleiherenditen – Wachstumstitel mit langer Laufzeit gegenüber Ertragstiteln bevorzugten. Mit dem Übergang in ein neues inflationäres Umfeld sind die niedriger bewerteten Dividendenaktien wahrscheinlich weniger anfällig für Inflation – nicht zuletzt wegen der engen Korrelation zwischen Inflation und steigenden Dividendenzahlungen. Unserer Ansicht nach wird sich der Markt an eine höhere Inflationsrate gewöhnen müssen, als wir sie in der jüngsten Vergangenheit erlebt haben.“

 

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