Spätestens seit sich der Internet-Konzern Facebook in „Meta“ umbenannt hat, ist das Metaverse in aller Munde.
Nicht wenigen Beobachtern gilt der neue digitale Raum als die nächste Evolutionsstufe des World Wide Webs. Doch während Big Player wie Meta noch an der Umsetzung werkeln, ist die Krypto-Welt schon einen Schritt weiter. Im Metaverse-Projekt Decentraland entdecken Nutzer schon heute die digitale Welt von morgen. Und: dank eines ausgeklügelten Geschäftsmodells suchen jetzt auch immer mehr Unternehmen die Präsenz auf der virtuellen Fläche.
Aktuelle Markteinschätzung von Michael B. Bußhaus, Gründer und Geschäftsführer von justTRADE
Virtuelle Welten liegen im Trend: Metaverse und Gaming gelten neben Decentralized Finance (DeFi) derzeit als größter Wachstumsmarkt im Blockchain-Bereich. Viele Beobachter sehen im Metaverse die konsequente Weiterentwicklung sozialer Netzwerke und unseres jetzigen Web 2.0. Der weltweit größte Krypto-Asset-Manager Grayscale rechnet in naher Zukunft mit jährlichen Einnahmen von 1 Billion US-Dollar aus Metaverse-Projekten. Langfristig soll der neue digitale Raum sogar Internet-Unternehmen wie Alphabet, die insgesamt einen Marktwert von rund 15 Billionen US-Dollar repräsentieren, Konkurrenz machen. So zumindest die Prognose. Auch wenn bis dahin noch viel Zeit vergehen dürfte, zeigt sich schon jetzt, wer im Kampf um das Metaverse ganz vorne mitspielt.
Mit einer Marktkapitalisierung von rund 2,5 Milliarden US-Dollar ist die Virtual Reality-Plattform Decentraland (MANA) einer der Spitzenreiter im Metaverse-Bereich. In der virtuellen Welt kaufen User Grundstücke, die sie mit digitalen Immobilien bebauen oder weiterverkaufen können. Das Potenzial der schönen neuen Blockchain-Welt haben auch große und bekannte Marken schnell für sich entdeckt. So eröffnete der südkoreanische Handyhersteller Samsung seinen ersten virtuellen Flagship-Store in Decentraland und das Modehaus Dolce & Gabana feierte dort seine erste digitale Fashion-Week.
Neue Identität im Metaverse
Vielen gilt das Metaverse als „the next big thing“, wohl nicht von ungefähr hat sich der Internet-Konzern Facebook in Meta umbenannt. Doch was verbirgt sich hinter dem Begriff Metaverse eigentlich? Im Grunde ist das Metaverse eine virtuelle Welt, in der Nutzer mit ihrer virtuellen Umgebung interagieren. Dabei stehen konsistente digitale Erfahrungen im Mittelpunkt. Während unser aktuelles Web 2.0 viele vereinzelte Räume bietet – wie etwa Meetings, Streaming, virtuelles Shopping oder Gaming –, will das Metaverse diese einzelnen Erfahrungen in einer konsistenten virtuellen Welt zusammenfassen.
Das Metaverse will ein digitaler Raum sein, in dem Menschen sich eine zweite virtuelle Identität aufbauen, so zumindest die Idee. Diese neue Welt soll unserer „echten“ in kaum etwas nachstehen; besonders wirklich anfühlen soll sie sich durch den Einsatz von Virtual Reality-Headsets. Während traditionelle Internet-Unternehmen wie Meta noch in der Umsetzungsphase dieser virtuellen Spielwiese sind, ist das Metaverse-Konzept in der Krypto-Welt schon längst angelaufen. Decentraland macht vor, wie es gehen kann.
Digitale Grundstücke: ein knappes Gut
Decentraland ist eine offene virtuelle Welt, die auf der Ethereum-Blockchain basiert. Nutzer können mit ihren Personas digitale Gemeinschaftsräume, Shopping-Meilen, Kunstgalerien sowie Konzerte und weitere virtuelle Events besuchen und dort digitale Produkte kaufen. Ein Beispiel: Im vergangenen Jahr ging Decentraland eine Kooperation mit Sotheby ein. In den digitalen Galerien des bekannten Auktionshauses können User Kunstwerke bestaunen, kaufen und handeln. Die wachsende Präsenz etablierter Marken und Institutionen, die auf die digitale Bildfläche drängen hat seinen Grund. Decentraland ist nicht nur technologische Spielwiese für die ersten Gehversuche des Metaverse, sondern bietet Unternehmen und Nutzern ein spannendes Geschäftsmodell.
Decentraland mag mit seinem reichhaltigen Angebot an virtuellen Erlebnissen das Gefühl von Grenzenlosigkeit vermitteln. Doch prinzipiell ist das Gegenteil der Fall: Decentralands Welt ist begrenzt. Und das macht sie besonders spannend für Anleger. Die virtuelle Fläche ist in 90.061 Parzellen unterteilt, die jeweils einer Fläche von 256 Quadratmetern entsprechen. Jede dieser Flächen ist als ein sogenannter Non fungible Token (NFT) handelbar. NFTs können prinzipiell beliebige Vermögenswerte repräsentieren – jedoch ohne, dass sie gegen andere Vermögenswerte desselben Typs ausgetauscht werden können. Während ein Euro gegen einen anderen Euro oder ein Bitcoin gegen einen anderen Bitcoin getauscht werden kann, ist ein NFT nicht ohne weiteres gegen ein anderes NFT eintauschbar. Jeder dieser Token ist daher einzigartig und unersetzbar – sie werden auf der Blockchain gespeichert und klären Einzigartigkeit, Echtheit und Urheberschaft. Da alle Transaktionen über Ethereum abgewickelt werden, profitieren Nutzer von der schnellen und sicheren Infrastruktur des beliebten Netzwerks.
Mana: Decentralands eigene Kryptowährung
Jede Parzelle in Decentraland ist also einzigartig und kann als NFT – etwa auf bekannten NFT-Marktplätzen wie Opensea – gehandelt werden. Da die digitale Fläche begrenzt ist, ist die Nachfrage an den NFT-Ländereien entsprechend hoch. Unternehmen wollen schnellstmöglich virtuelles Land kaufen, um in Decentralands Metaverse präsent zu sein und dort beispielsweise Werbung schalten. So kaufte ein Krypto-Investor erst kürzlich ein virtuelles Grundstück für rund 2,4 Millionen US-Dollar. Doch bezahlt wurde der Deal nicht in der amerikanischen Währung, sondern in Form von Decentralands eigener Kryptowährung namens Mana.
Mana ist der Token, mit dem in Decentraland alles bezahlt wird – von Kleidung für die eigene digitale Person, bis zu Kunstwerken, Festival-Tickets und Landflächen. Mit steigenden Nutzerzahlen und der zunehmenden Popularität von Dienstleistungen und Produkten im Metaverse sollte folglich auch die Nachfrage nach dem Token steigen. War ein Mana-Token Anfang 2021 noch rund 0,07 US-Dollar wert, ist der Preis zwischenzeitlich auf über 5 US-Dollar gestiegen. Derzeit rangiert die Mana-Währung wohl auch aufgrund des schwächelnden Gesamtmarkts bei rund 1,80 US-Dollar.
Die rasante Entwicklung des Sektors zeigt sich auch an anderer Stelle: Waren Metaverse- und Gaming-Apps wie Decentraland im Krypto-Bereich vor einem Jahr noch eine Nische, sind sie nun aus der Branche nicht mehr wegzudenken. Laut der Tracking-Plattform DappRadar repräsentierten NFTs aus dem Bereich Metaverse und Blockchain-Gaming im vergangenen Jahr rund 20 Prozent des insgesamt 23 Milliarden US-Dollar schweren NFT-Marktes. Die Entwicklung zeigt: Zumindest im Blockchain-Bereich ist das Metaverse längst angekommen.
Über den Autor
Michael B. Bußhaus ist Gründer und Geschäftsführer von justTRADE. Er war Geschäftsführer der onvista bank und verantwortete bis 01/2019 als Head of Brokerage das gesamte Wertpapiergeschäft der comdirect bank AG.
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justTRADE ist ein Frankfurter Online-Broker, der Tradern den Handel von Wertpapieren und Kryptos konsequent für 0,- € Orderprovision (zzgl. marktübliche Spreads) und aus einem Depot heraus anbietet. Gehandelt werden können mobil über iOS und Android oder über den Desktop-Browser mittlerweile über 500.000 Wertpapiere – Aktien, ETFs, ETCs, wikifolios, Zertifikate, Optionsscheine und Hebelprodukte sowohl börslich über drei Börsen (LS Exchange, Quotrix und Tradegate Exchange) als auch außerbörslich über vier Handelspartner (Citi, Société Générale, UBS und Vontobel). Rund 1.500 ETFs, ETCs und ETPs von zehn Anbietern (21Shares, Amundi, DWS, iShares, GlobalX, Lyxor, Vanguard, VanEck, UBS und WisdomTree) ergänzen das Angebot. Mit der Möglichkeit, die 21 verfügbaren Kryptowerte aus demselben Depot heraus zu handeln wie alle Wertpapiere, bietet justTRADE seinen Kunden ein noch nie dagewesenes Angebot in Deutschland. Zudem sind bei justTRADE insgesamt rund 200 Wertpapiere sparplanfähig.
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