Ob Flutkatastrophe Bernd, Sturm Zeynep oder die Demonstrationen von Fridays for Future – der Klimawandel wird immer spürbarer und das Thema Nachhaltigkeit rückt weiter in den Fokus – auch für mittelständische Unternehmen.
Für 78 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in Deutschland hat das Thema mindestens eine moderate Relevanz. Als hoch relevant schätzen es aktuell bereits ein Viertel der Unternehmen ein. Mehr als jedes dritte Unternehmen – 34 Prozent – ist der Überzeugung, dass das Thema Nachhaltigkeit in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen wird. Das geht aus der aktuellen Gothaer KMU-Studie hervor, in dessen Rahmen das Meinungsforschungsinstitut Heute & Morgen im Januar 2022 rund 1.000 Mittelständler*innen befragt hat.
Umwelt- und Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und verantwortungsvolle Unternehmensführung – aus diesen drei Aspekten setzt sich Nachhaltigkeit zusammen. Für die befragten KMU gewinnt der Aspekt verantwortungsvolle Unternehmensführung zunehmend an Bedeutung, 44 Prozent halten dies aktuell für den wichtigsten Aspekt (2021: 40 Prozent; 2020: 33 Prozent). Auf Platz zwei folgt die soziale Gerechtigkeit mit 35 Prozent und auf Platz drei der Umwelt- und Klimaschutz mit 21 Prozent.
Eigene Überzeugung ausschlaggebend
Je kleiner das Unternehmen ist, desto ausschlaggebender ist die eigene Überzeugung als Grund dafür, weshalb Nachhaltigkeit im Unternehmen eine Rolle spielt: 55 Prozent der KMU mit maximal zehn Mitarbeitenden geben dies als den bedeutendsten Faktor an, während der Durchschnitt aller befragten Unternehmen bei 38 Prozent liegt. Das ist ein Unterschied von 17 Prozentpunkten.
Höhere Attraktivität für ihre Kundinnen und Kunden (33 Prozent) sowie ein besseres Unternehmensimage (31 Prozent) sind für Unternehmen unabhängig von ihrer Größe relevante Faktoren. Einhergehend mit dem Wunsch nach Kundenattraktivität schätzen immerhin 23 Prozent der Befragten die Relevanz von Nachhaltigkeit für Stakeholder und Kund*innen als wichtig ein. Sie erwarten, dass das Thema in den kommenden fünf Jahren weiter an Bedeutung gewinnen wird (31 Prozent).
Nur wenige KMU kennen ihren CO₂-Fußabdruck
Auch dem Thema Klima- und Umweltschutz messen KMU eine hohe Bedeutung bei: 40 Prozent der befragten Unternehmen wollen ihren CO₂-Ausstoß in den kommenden Jahren senken – doch nur 16 Prozent der Mittelständler kennen ihren aktuellen CO2-Fußabdruck überhaupt. „Als führender Partner für den Mittelstand wollen wir Unternehmen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Unternehmensführung unterstützen und haben dazu unsere Initiative 500-50-5 ins Leben gerufen“, erklärt Thomas Bischof, Vorstandsvorsitzender der Gothaer Allgemeine AG. „Im Rahmen dieser Initiative wollen wir 500 Unternehmen helfen, ihren CO2-Ausstoß in den kommenden fünf Jahren um 50 Prozent zu reduzieren. Denn wir sind überzeugt, dass die Berechnung des CO2-Ausstoßes für unsere Unternehmerkundinnen und -kunden der Startpunkt auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft ist. Dazu bieten wir ihnen eine erste Beratung und eine kostenlose Analyse ihres CO2-Fußabdrucks. Aus der Analyse leiten wir dann gemeinsam Maßnahmen zur Reduktion ab und bieten über ein großes Netzwerk Unterstützung bei der Umsetzung.“
Erste Maßnahmen auf dem Weg
Auf die Frage, wobei Unternehmen bereits auf Nachhaltigkeit achten, antworteten 57 Prozent, dass sie auf eine nachhaltige Energieversorgung Wert legen. Diesen Aspekt priorisieren sie noch vor einem umweltbewussten Einkauf von Waren und Dienstleistungen (50 Prozent). Immerhin 40 Prozent achten bei ihrem Fuhrpark auf Nachhaltigkeit.
Über die KMU-Studie der Gothaer
2022 befragte die Gothaer Versicherung wieder deutsche KMUs in einer Online-Befragung nach aktuellen Trends und Meinungen. Im Zeitraum vom 17. Januar bis 28. Januar 2022 haben 1.000 Personen teilgenommen, die in ihren Unternehmen für das Thema Versicherungen (mit-) verantwortlich sind. Durchführendes Institut war die HEUTE UND MORGEN GmbH, Köln.
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