Qualitätsaktien mit größtem Potenzial
Die Shareholder Value Management AG sieht nach dem Rekordjahr 2021 bei vielen Indizes nur noch begrenztes Potenzial. Einzelne Aktien hält der Vermögensverwalter aus Frankfurt allerdings weiterhin für vielversprechend. Deshalb erwartet Heiko Böhmer, Kapitalmarktstratege der Shareholder Value Management AG, das 2022 ein Jahr für Stockpicker werden wird. Sein Ausblick:
Der Beginn des Tapering der US-Notenbank Fed und perspektivisch steigende Zinsen dürften zunächst wenig daran ändern, dass Anleihen als Anlageklasse aufgrund der faktischen Nullzinsen weiterhin nahezu völlig ausfallen. Gleichzeitig sind die Bewertungen von Aktien, vor allem in den USA, zwar hoch, aber nicht überzogen. Die Jahresrenditen dürften sich 2022 eher bei vier bis sechs Prozent einpendeln. Damit gilt für Aktien auch weiterhin: TINA – there is no alternative.
Allerdings sollten sich Anleger 2022 auf höhere Schwankungen einstellen. Zum einen wird entscheidend sein, mit wieviel Gefühl die Notenbanken ihre Maßnahmen zur Liquiditätseindämmung durchführen. Gleichzeitig nimmt die Marktbreite ab, der Aufschwung wird nur noch von wenigen Aktien getragen. Beide Faktoren erhöhen die Gefahr einer Korrektur. Neue Investoren am Markt, die häufig keine längerfristige Perspektive bei der Aktienanlage haben und über Apps schnell kaufen und verkaufen, könnten diese Entwicklung noch verstärken.
Wir sehen für 2022 bei Qualitätsaktien das größte Potenzial, auch, weil dieses Segment in früheren Tapering-Phasen die beste Aktiengattung war. Wir bei Shareholder Value Management verstehen darunter Aktien von Unternehmen, die über ein nachhaltiges und skalierbares Wachstum, sowie über einen oder sogar mehrere strukturelle Wettbewerbsvorteile verfügen. Die Unternehmen sollten sich durch eine moderate und für das jeweilige Geschäftsmodell angemessene Verschuldung auszeichnen und idealerweise familien- oder eigentümergeführt sein. Solche soliden Geschäftsmodelle haben im Vergleich zu reinen Growth-Aktien kurzfristig weniger Potenzial. Doch für langfristig orientierte Stockpicker bieten diese speziellen Aktien relativ gut planbare Erträge.
Selbst bei einem unterdurchschnittlichen Aktienjahr und Renditen im Bereich von vier bis sechs Prozent wäre das immer noch deutlich mehr, als mit gängigen Anleihen zu erzielen ist. Hier ist also klar ersichtlich: Die Alternativen für Aktien fehlen und damit bietet es sich auch 2022 weiterhin an, in diesen klassischen Sachwert zu investieren.
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