Die China Evergrande Group ließ heute erneut Zinszahlungen an internationale Investoren ausfallen.

 

Die DMSA ist selbst in diesen Anleihen investiert und hat bis zum heutigen Ablauf der Schonfrist keine Zinszahlungen erhalten. Nun bereitet die DMSA einen Insolvenzantrag gegen Evergrande vor und ruft alle betroffenen Anleger auf, sich diesem anzuschließen.

Die China Evergrande Group, der zweitgrößte Immobilienentwickler Chinas, ist bereits im September mit Zinszahlungen für zwei Anleihen in Verzug geraten, bei denen die 30-tägige Schonfrist noch im Oktober endete. Die Öffentlichkeit wurde jedoch kurz vor Ende der Schonfrist durch Gerüchte über angebliche Zinszahlungen in die Irre geführt. Auch internationale Medien nahmen die gestreuten Gerüchte für bare Münze. Lediglich die DMSA – Deutsche Marktscreening Agentur erkannte bereits damals den Zahlungsausfall und wies in einer Studie nach, dass die Pleite von Evergrande, der weltweit am höchsten verschuldete Konzern, in letzter Konsequenz zu einem „Great Reset“, also zur finalen Kernschmelze des globalen Finanzsystems, führen kann.

„Doch während der internationale Finanzmarkt bisher den finanziellen Turbulenzen um den taumelnden Riesen Evergrande mit einem bemerkenswerten Grundvertrauen – man kann auch sagen: mit bemerkenswerter Naivität – begegnet ist, hat die amerikanische Zentralbank Fed gestern unsere Sicht bestätigt“, sagt DMSA-Senior-Analyst Dr. Marco Metzler. „Sie wies in ihrem aktuellen Stabilitätsbericht ausdrücklich auf die Gefahren hin, die ein Zusammenbruch von Evergrande für das globale Finanzsystem haben könnte.“

Um als Gläubiger einen Insolvenzantrag gegen das Unternehmen stellen zu können, hat die DMSA selbst in Evergrande-Anleihen investiert, deren Schonfrist heute (10.11.2021) abgelaufen ist.

Insgesamt hätte Evergrande spätestens bis heute für drei Anleihen 148,13 Millionen US-Dollar an Zinsen zahlen müssen. „Doch bisher haben wir noch keine Zinsen auf unsere Anleihen erhalten“, erklärt Metzler. Und weiter: „Mit dem heutigen Geschäftsschluss der Banken in Hongkong ist sicher, dass diese Anleihen ausgefallen sind.“

Besonders problematisch für Evergrande: Alle 23 ausstehenden Anleihen haben eine Cross-Default-Klausel. „Das bedeutet: Beim Ausfall einer einzigen dieser Anleihen haben automatisch alle ausstehenden 23 Anleihen den Status ,Default‘ – also Ausfall“, weiß DMSA-Senior-Analyst Metzler. Das bedeutet jedoch nicht automatisch die Insolvenz des betreffenden Unternehmens. Zur Feststellung der Pleite muss bei Gericht ein Konkursantrag gestellt werden. Das kann entweder das Unternehmen selbst oder ein oder mehrere Gläubiger des Unternehmens tun. Und genau dies ist nun geplant. Metzler: „Die DMSA bereitet ein Konkursverfahren gegen Evergrande vor. Wir führen diesbezüglich bereits Gespräche mit anderen Investoren. Wir freuen uns, sollten sich noch weitere Anleger unserer Aktionsgruppe anschließen.“ Für den DMSA-Experten ist klar: „Sobald ein Gericht das Konkursverfahren eröffnet, wird Evergrande auch ganz offiziell bankrott sein – und das ist nur noch eine Frage von Tagen.“

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