Die Emerging Markets haben glänzende Zukunftsaussichten, bergen aber auch Risiken.

 

Im Webinar erklärt Jürgen Maier, Fondsmanager bei Raiffeisen Capital Management, mit welcher Strategie er die vielversprechendsten Kandidaten identifiziert. Schwellenländer wie China, Südkorea und Indien wachsen stark und eröffnen Investoren Chancen auf attraktive Renditen. Wer sein Geld nach sozialen, ökologischen und Governance-Kriterien anlegen möchte, hat es in den aufstrebenden Nationen allerdings erst einmal nicht leicht: Viele Unternehmen aus den Emerging Markets legen ESG-Daten gar nicht oder nicht ausreichend offen. Dabei wäre das gerade dort wichtig. Denn schlechte Arbeitsbedingungen, Korruption oder eine miserable Umweltbilanz können die langfristige Performance eines Unternehmens bekanntlich massiv beeinträchtigen – und sind in aufstrebenden Nationen vielerorts noch immer Normalität.

Jürgen Maier ist Senior Portfoliomanager bei Raiffeisen Capital Management und managt im Auftrag des Vermögensverwalters den Raiffeisen Sustainable EmergingMarkets Equitys Fund. Er weiß, wie schwierig die Datenlage für ESG-Investoren in den Schwellenländern sein kann – und dass es sich lohnt, im Zweifel auf ein Investment zu verzichten. Im Gespräch mit Sina Hartelt, Senior Analystin bei Scope Analysis, gewährt der Portfoliomanager exklusive Einblicke in seine Investmentstrategie. Er erklärt, welchen Einfluss ESG-Anleger auf die Unternehmenspolitik nehmen können. Und er nennt Beispiele, wie sie mit ihrem Engagement ganze Branchen zum Positiven verändern.

Gemeinsame Entscheidungen

Kern der Investmentphilosophie von Raiffeisen Capital Management ist die Überzeugung, dass ein starkes Team der Schlüssel zum Erfolg ist. Ein Team von ESG-Spezialisten und weiteren zwölf erfahrenen Fondsmanagern unterstützt Jürgen Maier bei der Entscheidungsfindung. Der Investmentprozess selbst basiert auf einer Drei-Säulen-Strategie. Der erste Schritt ist Vermeidung und Verantwortung zeigen. Es kommen Negativkriterien zum Ausschluss kontroverser Geschäftsfelder zum Einsatz. So investiert der Sustainable EmergingMarkets Equity Fund beispielsweise nicht in Konzerne, die ihr Geld mit Kohle oder Öl verdienen. Im zweiten Schritt wird die ESG-Strategie der Unternehmen analysiert, mit anderen Größen der Branche verglichen und die Besten ausgewählt (Best-in-class-Ansatz). Im dritten Schritt wird durch „Engagement“ mittels engem Dialog mit den Unternehmen im Portfolio und der Ausübung von Stimmrechten im Sinne der ESG-Anleger Einfluss genommen und Wirkung entfaltet.

Unternehmen mit Signalwirkung

Als Beispiel für ein Unternehmen mit Vorbildcharakter nennt Maier Tata Consultancy Services. Das IT-Beratungsunternehmen mit Sitz in Mumbai zählt zu den wenigen indischen Konzernen, die Teilzeitregelungen für Mütter anbieten und sie beim Wiedereinstieg in den Job unterstützen. Außerdem investiert es vergleichsweise viel in die Weiterbildung seiner Mitarbeiter. Als Folge bleiben die Angestellten dem Unternehmen überdurchschnittlich lange treu, die Fluktuation liegt deutlich unter dem Branchenschnitt. Das tut nicht nur dem Geschäft gut, sondern hat Signalwirkung, berichtet Maier. Der Erfolg von Unternehmen wie Tata Consultancy Services sorgt dafür, dass andere Konzerne ihrem Beispiel folgen.

 

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