Eine durchdachte und frühzeitige Finanzplanung ist die Grundlage eines finanziell sorgenfreien Lebens – Voraussetzung dafür ist aber eine professionelle Vermögensstrukturberatung – Kunden sollten diese von ihrem Anlageberater oder Finanzplaner einfordern
Es ist zunächst einmal eine gute Nachricht: Die Zahl der Aktionäre steigt. Laut dem Deutschen Aktieninstitut DAI waren es Ende 2020 12,4 Millionen und damit 2,7 Millionen mehr als ein Jahr zuvor. Damit ist inzwischen jeder sechste Bundesbürger entweder direkt oder indirekt über Fonds oder Exchange Traded Funds (ETFs) Anteilseigner an börsennotierten Unternehmen. In Zeiten, in denen es keine oder kaum noch Zinsen auf dem Sparbuch und bei anderen Zinsanlagen gibt, ist das eine sehr positive Entwicklung. Schließlich entgingen deutschen Sparern, so Berechnungen der DZ Bank, zwischen 2010 und 2020 rund 732 Milliarden Euro, weil sie insgesamt rund 40 Prozent ihres Vermögens in Bankeinlagen geparkt haben.
Dass sich die Einstellung der Menschen hierzulande bezüglich der Aktienanlage zu ändern scheint, bestätigt auch der Global Consumer Survey 2020 von Statista. Demnach wollen 50 Prozent der Befragten künftig in Aktien und Fonds investieren. „Angesichts des Niedrigzinsumfeldes geht das grundsätzlich in die richtige Richtung“, sagt Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB Deutschland) und CFP®, HonCFEP und EFA. „Das heißt aber nicht, dass die Menschen damit automatisch den Plan eines langfristigen Vermögensaufbaus verfolgen.“
Umfassende Betrachtung aller Vermögensgegenstände als Ausgangspunkt
Denn wer das im Sinn hat, braucht eine professionelle Finanzplanung. „Eine solche Planung ist zugleich Lebensplanung“, macht der Experte klar. „Wer nämlich an die Versorgungslücke im Ruhestand denkt, für den genügt es nicht, einfach Aktien zu kaufen, möglicherweise noch den heißen Geheimtipp.“ Am Anfang einer wirklichen Finanzplanung muss vielmehr die Strukturierung des gesamten Vermögens eines Anlegers stehen. „Das heißt, es geht nicht nur um das liquide Anlagevermögen, also Zinsanlagen, Aktien oder andere Wertpapiere, sondern um eine umfassende Betrachtung, wozu beispielsweise Versicherungsanlagen und Immobilien, Ansprüche aus der gesetzlichen oder betrieblichen Altersvorsorge gehören oder in welchen Währungen das Geld angelegt ist“, erläutert Tilmes. Ein Vermögensstatus bildet den Ausgangspunkt einer qualitativ hochwertigen Beratung.
Diese Gesamtbetrachtung des Vermögens reicht aber noch nicht aus, um entscheiden zu können, ob sich für einen Anleger Aktien oder eine Immobilie oder irgendeine andere Anlageart besser eignen. „Geht es um Finanzplanung, dann braucht es auch eine sehr genaue Vorstellung darüber, wie die persönlichen Rendite- und Risikovorstellungen sowie die individuellen Anlageziele aussehen“, so Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch Academic Director Finance & Wealth Management an der EBS Executive School, Oestrich-Winkel, ist.
Insbesondere die Risikoneigung der Kundinnen und Kunden ist von herausragender Bedeutung. „Denn damit kann letztlich festgestellt werden, ob die vorhandene Vermögensstruktur überhaupt zu der Person passt, ob sie angepasst werden muss, und ob dann ein Aktieninvestment überhaupt sinnvoll ist oder nicht “, sagt Tilmes weiter. „In der Tat stellen wir im Beratungsalltag immer wieder fest, dass eher vorsichtige Sparer eine zu offensiv ausgerichtete Vermögensstruktur haben, risikofreudige Anleger wiederum zu defensiv aufgestellt sind.“ Durch die ganzheitliche Beratungsphilosophie wird an einem Beispiel deutlich, dass bei einem Vermögen insgesamt von 100.000 Euro 50.000 Euro in Aktienanlagen einer Aktienquote von 50% entspricht, aber bei 1 Million Euro Gesamtvermögen nur einer Quote von 5 %. In Bezug auf die Risikoeinstellung ist somit die ganzheitliche Vermögensstrukturierung von elementarer Bedeutung.
Die Auswirkungen entsprechender Vorschläge gilt es dann im Rahmen einer individuellen Liquiditäts- und Vermögensentwicklung für die Kundinnen und Kunden abzubilden, damit eine auf die persönlichen Ziele und Bedürfnisse zugeschnittene Entscheidungs- und Planungsgrundlage geboten wird.
Mit professioneller Unterstützung zur optimalen Vermögensstruktur
Aus diesem Grund ist es entscheidend, dass sich ein Finanzplaner oder Anlageberater für die Strukturierung des Vermögens, die Feststellung der Risikoneigung und den eigentlichen Auswirkungen sehr viel Zeit nimmt. Oder anders ausgedrückt: Anleger sollten eine solche Analyse bei ihrem Berater im Zweifelsfall unbedingt einfordern. „Geschieht dies nicht bereits ganz am Anfang einer Finanzberatung oder -planung, dann ist das Risiko groß, dass Anleger am Ende eine Gesamtvermögensstruktur haben, die gar nicht zu ihnen passt. Die Gefahr besteht, dass so die Anlageziele nicht erreicht werden“, gibt der FPSB-Vorstand zu bedenken.
Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte einen vom FPSB zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® aufsuchen. Ein CFP®-Professional kann mit Hilfe modernster Tools eine systematische und gründliche Vermögensstrukturanalyse durchführen und feststellen, ob die Vermögensstruktur zu den individuellen Zielen und der individuellen Risikoneigung passt und wo mögliche Risiken lauern. Zudem wird ein Professional in einer umfassenden Beratung und Finanzplanung auch steuerliche und rechtliche Aspekte berücksichtigen. „Und da CFP®-Professionals dazu verpflichtet sind, ausschließlich im Sinne ihrer Kundinnen und Kunden zu handeln, ist gewährleistet, dass Anleger die Vermögensstruktur bekommen, die wirklich optimal zu ihnen passt“, so Tilmes Fazit.
Verantwortlich für den Inhalt:
Financial Planning Standards Board Deutschland e.V., Eschersheimer Landstraße 61-63, 60322 Frankfurt am Main, Tel: 069 9055938-0, Fax: 069 9055938-10, www.fpsb.de