Das Marktdaten-Team der VALUE AG legt Zahlen zum zweiten Quartal vor und informiert in dem VALUE Data Insights über die aktuellen Entwicklungen.

 

  • Preisesteigerungen nehmen nochmals an Fahrt auf – Rekordquartal bei ETW und EFH
  • Eigenheimpreisentwicklung (Ø > +16,3 %)
  • Preise für Eigentumswohnungen (Ø > +16,4 %)
  • Mieten steigen abermals schwächer (Ø > +9,3 %)
  • Berliner Mieten und Angebot mit Nachholeffekten nach Mietendeckel
  • Regional Insight mit Fokus auf die Oberfranken vorgelegt

Statt Rückgang messen wir nach über einem Jahr anhaltender Corona-Krise den höchsten Preisanstieg auf Jahressicht seit Beginn unserer Aufzeichnungen (2012). Besonders außerhalb der Metropolen nahmen die Preise deutlich an Fahrt auf. Die Mieten stiegen abermals deutlich schwächer, in einzelnen Metropolen stagnierten sie. In Berlin zeigen sich Nachholeffekte nach dem Mietendeckelaus, Angebotsvolumen und Mieten stiegen hier wieder an.

Die Angebotskaufpreise für Wohnungen im Bestand sind im 2. Quartal 2021 um 4,1% gestiegen, das entspricht einem Zuwachs von 16,4% im Vergleich zum Vorjahr. Noch stärker war der Preiszuwachs bei Einfamilienhäusern im Bestand, sie verteuerten sich im bundesweiten Mittel um beachtliche 5,2 % im Vergleich zum letzten Quartal, ein Rekordzuwachs in unseren Aufzeichnungen. Hingegen war die Mietentwicklung verhaltener: Im Vergleich zum zweiten Quartal legten die Mieten um 2,2 % zu.

In den Top-7 Metropolen stiegen die Kaufpreise für Wohnungen um 3,8 %, die Mieten ebenfalls schwächer, um nur noch 1,1 %. Spitzenreiter bei gebrauchten Eigentumswohnungen unter den 7 Großstädten ist in diesem Quartal Köln mit einem Plus von 7,6 %, vor Hamburg (6,6 %), Stuttgart (3,5 %), Düsseldorf (3,3 %), München (2,9 %) und Berlin mit 1,7 %. In Frankfurt gingen die Preise für Wohnungen im zweiten Quartal leicht zurück (–1,8 %). Die Mieten verloren weiter an Fahrt und stagnierten im Vergleich zum Vorquartal – leicht im Minus in Frankfurt (–0,3 %), in München (–0,2 %), Stuttgart (–0,1 %) und leicht im Plus in Köln 0,2 %. In Hamburg (0,8 %) und Düsseldorf (1,1 %) legten sie schwach zu.

In den B-14 Städten stiegen die Kaufpreise für Wohnungen um 3,9% im Vergleich zum Vorquartal. In Bonn stiegen die Kaufpreise für Wohnungen auf Quartalssicht um 7,2 %. In Dortmund (5,6 %), Essen (5,4 %), Bremen (5,2 %) und Hannover (5 %) messen wir ebenfalls deutliche Anstiege bei den Wohnungspreisen. Auf Jahressicht haben sich die Preise in Dortmund am stärksten um 26,8 % erhöht.

„Die Nachfrage nach adäquatem Eigentum ist weiterhin sehr hoch und durch Corona vermutlich weiter gestiegen. Gleichzeitig wirkt der Markt zunehmend wie leergefegt, insbesondere der Teilmarkt Eigenheime. Bei anhaltendem positiven Preistrend für Grundstücke und Häuser, Höchstständen an den Kapitalmärkten und aufkommender Inflation sinkt die Verkaufsbereitschaft der Anbieter. Wer nicht muss, verkauft nur ungern.“ kommentiert Sebastian Hein, operativer Leiter von VALUE Marktdaten und ergänzt: „Es ist noch knapper geworden. Zwar zeigen sich bei Mieten- und Kaufpreisentwicklungen in den Metropolen abflachende Tendenzen dennoch scheint sich weit und breit keine Trendumkehr abzuzeichnen. Die Rallye hat sich lediglich etwas verlagert“

Regional Insight: Fokus auf Mieten und Kaufpreise in Oberfranken

Erstmalig begleitet die regionale Sonderauswertung „Regional Insight“ die Datenanalyse vom VALUE Marktdaten-Team. Mit dem Kapitel soll zur Transparenz auf den Immobilienmärkten in Regionen beitragen, die sonst weniger im Fokus der Berichterstattung stehen. Fokusregion in diesem Quartal ist die Region Oberfranken.

Das Preisniveau für gebrauchte Einfamilienhäuser liegt in der Region Oberfranken im 2. Quartal 2021 bei 1.710 €/m². Gebrauchte Wohnungen kosten 2.463 €/m² und die mittleren Kaltmieten liegen bei rd. 7,5 €/m². Die Spanne innerhalb der Region ist allerdings groß.

Im 2. Quartal 2021 kosten gebrauchte Einfamilienhäuser in Bamberg im Mittel 680.000 Euro, in Hof hingegen nur 165.000 Euro. Auch bei Miet- und Eigentumswohnungen ist die Spanne über die Region sehr groß. Eigentumswohnungen kosteten in der Stadt Hof 1.286 €/m², im Kreis Forchheim wurden 3.727 €/m² verlangt. In Coburg kostete die Wohnung 2.463 €/m² und in Bayreuth (Stadt) 3.361 €/m². Bei den Mieten führte Bayreuth im abgelaufenen Quartal mit knapp 10 €/m² vor Bamberg mit rd. 9,8 €/m², dem Kreis Forschheim (8,6 €/m²) und Coburg mit rd. 8 €/m². Vergleichsweise günstig ist es in Hof mit rd. 5,9 €/m².

„Die Kaufpreise sind seit 2012 in der gesamten Region gestiegen. Die Wohnungspreise haben sich seither mehr als verdoppelt, Eigenheime sind mehr als 80 % teurer als noch vor 10 Jahren. Die Mieten legten im regionalen Mittel etwa 40 % zu. Aber auch hier zeigen sich regionale Unterschiede. So stiegen seit 2012 die Preise für gebrauchte Wohnungen im Kreis Forschheim mit 145 % am stärksten. Auch in Lichtenfels (132 %), in Bayreuth (131 %) oder Bamberg (103 %) stiegen die Preise um mehr als das Doppelte. In den Landkreisen waren die Preissteigerungen geringer“, so die Analysten.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Value AG, Einsteinufer 63a, 10587 Berlin, www.value.ag