Im von der Coronapandemie stark geprägten Jahr 2020

 

erwirtschaftete die Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken einen konsolidierten Gewinn vor Steuern von soliden 7,2 Milliarden Euro, nach 10,2 Milliarden Euro im Vorjahr, das durch hohe positive Bewertungseffekte geprägt war. Im operativen Geschäft hat die genossenschaftliche FinanzGruppe 2020 beim Provisionsüberschuss und Zinsüberschuss zulegen können bei gleichzeitiger leichter Kostensenkung. Belastungen aus der Coronapandemie ergeben sich aus einer präventiv um 1,5 Milliarden Euro erhöhten Risikovorsorge im Kreditgeschäft. Das bilanzielle Eigenkapital erhöhte sich um fünf Prozent auf 121,8 Milliarden Euro. Die konsolidierte Bilanzsumme wuchs um 6,6 Prozent auf 1.476 Milliarden Euro.

“In der konsolidierten Betrachtung hat sich die Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken in einem schwierigen Umfeld des Corona-Geschäftsjahres erfolgreich behauptet”, sagte die Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Der konsolidierte Jahresabschluss zeige, wie gut die Genossenschaftsbanken mit ihren zentralen Einheiten wie der DZ BANK-Gruppe zusammenarbeiten.

Mit Blick auf die Bundestagswahl appellierte Kolak an die Politik, den Mittelstand zu stärken, denn das unternehmerische Handeln des Mittelstands sei entscheidend, um die Zukunftsaufgaben zu bewältigen. Die BVR-Präsidentin warnte vor einer Kultur des staatlichen Dirigismus, der Verbote und des generellen Misstrauens gegenüber der Wirtschaft. Kolak: “Es ist an der Zeit für eine Wiederbelebung der Sozialen Marktwirtschaft. Dazu gehört auch ein leistungsfähiger Finanzstandort Deutschland. Wir werden eine künftige Bundesregierung auch daran messen, was sie für unsere mittelständischen Kunden umsetzt.”

Zum konsolidierten Jahresabschluss im Einzelnen

Der nach internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS erstellte konsolidierte Jahresabschluss der genossenschaftlichen FinanzGruppe stellt das Geschäftsjahr 2020 der 814 Volksbanken und Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD Banken und der weiteren genossenschaftlichen Spezialinstitute sowie der DZ BANK-Gruppe und der Münchener Hypothekenbank dar.

Mit 18,4 Milliarden Euro lag der konsolidierte Zinsüberschuss der genossenschaftlichen FinanzGruppe 2020 absolut betrachtet leicht über dem Vorjahresniveau, was vor allem auf weiteres Wachstum im Segment Immobilien zurückzuführen ist. Um 4,9 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro steigerte die FinanzGruppe den Provisionsüberschuss, der überwiegend von den Primärbanken eingebracht wurde. Im Anlagebereich entwickelte sich dabei besonders erfreulich das Fonds- und Wertpapiersparen. Auch der Zahlungsverkehr hat wiederum einen wesentlichen Beitrag geleistet.

Der Risikovorsorge wurden im Jahr 2020 2,3 Milliarden Euro zugeführt. Nach 0,8 Milliarden Euro im Vorjahr ist dieser Anstieg insbesondere auf die erwarteten wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zurückzuführen. Mit 1,5 Milliarden Euro basiert der größte Teil der Vorsorge auf einer modellbasierten Adjustierung von Ausfallwahrscheinlichkeiten aufgrund der erwarteten makroökonomischen Entwicklung. Somit blieb das 2020 realisierte Risikovorsorgeergebnis der FinanzGruppe mit 0,8 Milliarden Euro konstant zum Vorjahr. Bei aktueller Bewertung der Risikolage ist die genossenschaftliche FinanzGruppe mit diesem Puffer für das Jahr 2021 gut gewappnet. Zudem ist von einem milderen Verlauf der Kreditausfälle, als noch zum Jahreswechsel angenommen, auszugehen.

Die Verwaltungsaufwendungen weisen durch konsequentes Kostenmanagement einen leichten Rückgang um 0,6 Prozent auf insgesamt 18,0 Milliarden Euro auf. Die Personalaufwendungen waren mit 10,1 Milliarden Euro nahezu exakt auf Vorjahresniveau.

An tatsächlichen Ertragsteuern im Jahr 2020 wurden 2,6 Milliarden Euro gezahlt. Dieser bedeutende Betrag findet sich in vielen Kassen von Kommunen und Gemeinden wieder, wo das Geld sinnvollen Nutzen nach den pandemiebedingten Belastungen stiften kann. Der konsolidierte Jahresüberschuss nach Steuern der genossenschaftlichen FinanzGruppe belief sich auf gut 5,0 Milliarden Euro nach 7,0 Milliarden Euro im Vorjahr.

Das Kreditgeschäft der genossenschaftlichen FinanzGruppe 2020 wuchs um 5,4 Prozent auf 890,6 Milliarden Euro, insbesondere durch eine weiterhin robuste Kundennachfrage einschließlich der durchgeleiteten Corona-Hilfskredite. Auf der Passivseite kletterte das Volumen des Einlagengeschäfts 2020 um 6,5 Prozent auf 937,9 Milliarden Euro. Dies ist eine stärkere Zunahme als die 4,5 Prozent im Jahr 2019 und ein Resultat des verstärkten Sparverhaltens der Kunden infolge der pandemiebedingten Einschränkungen im Jahr 2020. Die konsolidierte Bilanzsumme 2020 wuchs um 6,6 Prozent auf 1.476 Milliarden Euro.

Das bilanzielle Eigenkapital erhöhte sich um fünf Prozent auf 121,8 Milliarden Euro. Die aufsichtsrechtliche Kernkapitalquote inklusive der § 340f HGB Reserven konnte trotz Coronapandemie um 0,6 Prozent auf 16,1 Prozent gesteigert werden. Die Leverage Ratio verbesserte sich ebenfalls um 0,6 Prozent auf 8,4 Prozent. Auf dieser soliden Kapitalbasis beurteilen die Ratingagenturen Fitch und Standard & Poor’s (S&P) die genossenschaftliche FinanzGruppe als die am besten bewertete private Bankengruppe in Deutschland. Fitch hat zuletzt das AA- Rating bestätigt und den Ausblick auf stabil angehoben. S&P beurteilt die FinanzGruppe mit A+ und stabilem Ausblick.

 

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