In diesem Jahr werden in Europa die Spitzenrenditen für Büros neue Tiefstände erreichen
Laut Savills werden in diesem Jahr in Europa die Spitzenrenditen für Büros neue Tiefstände erreichen. In zentralen Lagen dürften die Bürospitzenrenditen im weiteren Jahresverlauf um durchschnittlich 10 Basispunkte auf dann nur noch rund 3,5 % sinken. Bei Logistikimmobilien rechnet Savills mit einem durchschnittlichen Rückgang um 25 Basispunkte auf 4,0 %.
Im ersten Quartal 2021 gingen die Spitzenrenditen für innerstädtische Büros in Europa um 4 Basispunkte auf durchschnittlich 3,58 % zurück. Die stärkste Renditekompression gab es auf Jahressicht in Oslo, wo die Bürospitzenrendite um 40 Basispunkte sank. In Brüssel, Mailand sowie London-West End gingen die Renditen um 30 Basispunkte und in Hamburg um 20 Basispunkte zurück. Die Renditen für Pariser Innenstadtbüros blieben im ersten Quartal 2021 stabil bei 2,75 %. Berlin zeigte sich ebenfalls mit 2,6 % nahezu unverändert, da deutsche Investoren weiterhin auf Core-Produkte setzen. London wird im Vergleich zum europäischen Festland nach wie vor niedriger eingepreist. So lagen die Bürospitzenrenditen in West End bei 3,5 % und in der City bei 4,0 %.
Der stärkste Renditenrückgang war im Logistiksektor zu verzeichnen, hier trafen hoher Anlagedruck auf limitiertes Angebot. Die durchschnittlich erzielbaren Spitzenrenditen bei Logistikimmobilien lagen im ersten Quartal 2020 noch bei 4,5 %, sanken bis Jahresende auf 4,3 % und schlossen im ersten Quartal 2021 bei 4,25 %. Auch Mehrfamilienhäuser, die mittlerweile rund 20 % des gesamten europäischen Investitionsvolumens ausmachen, verteuerten sich weiter. Seit dem Jahr 2020 verzeichneten Mehrfamilienhäuser, in vielen Ländern außerhalb Deutschlands nach wie vor ein Alternative Asset, eine Renditekompression von 120 Basispunkten auf ein Rekordtief von 3,24 % im Jahr 2020. Im ersten Quartal 2021 bewegten sich die Nettoanfangsrenditen von Mehrfamilienhäusern zwischen 2,4 % in Berlin und 5,0 % in Warschau, wobei im Gros der Märkte Netto-Spitzenrenditen zwischen 3,0 und 3,5 % erzielt wurden.
„Die Nachfrage der Investoren nach Core-Immobilien in allen Sektoren wird bestehen bleiben und der Bieterwettstreit zu einem weiteren Rückgang der Spitzenrenditen führen“, so Marcus Lemli, CEO Germany und Head of Investment Europe bei Savills, und führt aus: „Wir erwarten, dass erstklassige Logistikimmobilien und Mehrfamilienhäuser besonders gefragt bleiben, ebenso wie Büros in Top-Lagen und mit guter ESG-Bilanz. Gleichzeitig dürfte es zunehmend schwieriger werden, ältere Objekte, die erhebliche Investitionen zur Modernisierung oder Umnutzung erfordern, zu Spitzenpreisen zu verkaufen, denn immer mehr Investoren preisen diese Kosten ein.“
Eri Mitsostergiou, Director European Research bei Savills, fügt hinzu: „Nach unserer Einschätzung wird sich die Investitionstätigkeit auf dem europäischen Immobilienmarkt in den nächsten Quartalen weiter beleben. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Impfprogramme weiter voranschreiten und damit Reisen und Besichtigungen vor Ort ermöglicht werden. Da es nicht an Kapital mangelt, könnte das Immobilientransaktionsvolumen das Vorjahresniveau erreichen, das mit 248,3 Mrd. Euro etwa 10 % unter dem Fünfjahresschnitt lag.“
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